Konzertbericht: 47 Million Dollars in der Goldenen Krone Darmstadt

Ende März gab es mal wieder ein feines Hardcore Konzert in der Krone in Darmstadt und das mit gleich vier Bands. Start war um 22 Uhr, relativ spät, aber für die Location eine ganz normale Uhrzeit. Mir war damit nur vorher schon klar, dass es sehr spät werden würde. Zumal in dieser Nacht die Zeitumstellung anstand. Egal, allein 47 Million Dollars war es mir wert. Von den einzelnen Auftritten zu erzählen ist bei einem Hardcore Konzert meist nicht sonderlich spannend, daher werde ich euch die Bands eher vorstellen. Aber als kurze Zusammenfassung, leider war nicht so viel los wie ich erwartet habe. Aber es war trotzdem ein intensiver Abend, mit sehr guter Musik, viel gegen Nazis und Spaß an der Musik.  Zusätzlich bei 47 Million Dollars das übliche, dass das Publikum kurzerhand von Todd das Mikro zugeworfen oder hingehalten bekommt, damit sie ihm seinen Job als Sänger abzunehmen. Dazu aber in den Fotos genaueres. Aber eines nach dem anderen.

Erste Band des Abends war Stay Free, gegründet 2018 in St. Ingbert im Saarland, machen sie Positive Oldschool-Hardcore. Aber nicht nur musikalisch, sondern auch von ihrer Einstellung sind sie durchgehend positiv und orientieren sich an den Ursprüngen des nicht kommerziellen Hardcore. Im Dezember 2019 haben sie ihr erstes Album, mit dem Namen None Of Us, veröffentlicht. Gespielt wurde eine halbe Stunde und für zwei Lieder war dann auch eine Gastsängerin mit dabei, um die vier Jungs zu unterstützen.

Setlist Stay Free:

  1. None of us
  2. Break free
  3. All of us
  4. Riots
  5. Beyond
  6. Low down
  7. Changes
  8. No hold. Back
  9. Left behind
  10. Reaper
  11. Straight
  12. Standstill
  13. Believe
  14. Landmines

2LEGSBAD folgte dann auf der Bühne, eine Band aus dem Raum Aschaffenburg und Frankfurt. Die Truppe gibt es auch erst seit 2019, aber laut eigener Aussage sind die Bandmitglieder seit vielen Jahren in der Szene beheimatet. Sie leben und atmen Hardcore, einschließlich der Einstellung zu 100 % gegen Rassismus und Unterdrückung jeder Art zu sein. Sie haben im Dezember 2020 das Album Rant Is My Spell… Money My Wand und im Juni 2022 die EP Antgame veröffentlicht. Der Bandname basiert auf dem Buch Animal Farm von George Orwell. Einer der bekanntesten Sätze aus dem Buch ist „Four legs good, two legs bad“. Daraus lässt sich auch ableiten, um was es in den Liedern der vier Jungs geht, nämlich um alles, was wir Menschen (2 Legs) alles an schlechtem gegenüber der Natur, dem Planeten und anderen Menschen so machen. Eine Sache, welche die Band auch immer wieder betont in ihrem Auftritt.

Nach dem Saarland, Osthessen bzw. Westunterfranken, kam nun eine Band aus Freiburg. Die Rede ist von SELFISH HATE. Keine ganz junge Band mehr, gibt es sie doch seit 2006. Und waren sie auch schon mit Größen wie Sick of it AllBiohazard und H2O auf Tour. Ihren Stil kann man durchaus als NYHC bezeichnen. Wenn man sich anschaut, mit wem sie auf Tour waren, wundert das jetzt nicht. Bisher haben sie drei Alben veröffentlicht, das letzte 2020. Auf der Bühne zeigten sie ihre Energie und schafften es, trotz später Stunde, weiterhin noch die Zuschauer zu begeistern und mitzureißen.

Setlist SELFISH HATE:

  1. Respect
  2. To the core
  3. Victim
  4. Today tommorrow forever
  5. Million ways to die
  6. Life in crisis
  7. Influencer
  8. Fight like lions
  9. I don’t give a fuck
  10. Cornerstone
  11. What we do
  12. Old men in cowls
  13. 79
  14. Fight 4 ur right

47 Million Dollars, der Inbegriff und Godfather des Darmstädter Hardcore. Gegründet im Jahr 2000, drei Alben mit deutschen Texten unter dem Gürtel, einer politischen Haltung die nach Links geht, sowie einem „Fuck You“ gegenüber Gewalt auf Shows, das ist die Band 47 Million Dollars. Deshalb macht es immer wieder Spaß, deren Shows zu sehen. Wobei sie eigentlich keinen Anspruch auf eine eigene Show haben, aber egal, Hauptsache sie können ihre Musik machen. Und dabei nah an den Fans sein. Was sich sogar gleich in den ersten Sekunden der Show zeigt. Todd rennt mit Mikro nach vorne und ihm eine Meute an Fans entgegen, was dazu führt, dass es ihn erst mal umhaut. Aber ihm wird gleich aufgeholfen, er lacht dabei und dann geht’s weiter. Wie so üblich brennen die Jungs die Bühne ab. Todd wirft immer wieder mal das Mikro in die Menge damit diese weiter singt oder hält es einfach rein und schaut sich derweil ein bisschen um… die Fans werden schon das Richtige machen. Auf jeden Fall sind die vier immer ein Garant für viel Spaß, der nie zu kurz kommt und haben immer wieder genügend Quatsch in der Birne, was sie sehr sympathisch macht.

Setlist 47 Million Dollars (die geplante):

  1. Intro
  2. Frei von Schuld
  3. Kein Kraut gewachsen
  4. Nach uns die Sintflut
  5. Resistance
  6. Integrität
  7. Wäre ich König
  8. Malefiz
  9. Ihr seid die Pest
  10. T.I.K.E.
  11. Schulterschluss
  12. Kellerkind
  13. Schäbig und bedauernswert
  14. Was uns nicht tötet
  15. Höchste Zeit
  16. Glashaus
  17. Gegen uns gegen euch
  18. Schweinepest
  19. Decoy Effekt

Nach dem fast alles abgebaut war, sollte es dann noch ein Gruppenfoto geben. Aber wie das so ist, entweder hat irgendwer die Augen zu oder, wie in dem Fall hier, irgendwer macht nen witzigen Quatsch, sodass man sich nicht entscheiden kann. Deswegen gibt es hier gleich fünf Gruppenfotos von dem Abend 🙂

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