
Wir schrieben den Abend des 5. April 2025. Avantasia hatte beschlossen, die Jahrhunderthalle in Frankfurt zu erobern. Und da es nicht zum Konzept einer Metal Opera gepasst hätte, natürlich ohne Vorband, was aber zweieinhalb Stunden später, nach der Show in der fast ausverkauften Jahrhunderthalle, niemanden störte. Als um viertel vor 8 mit einem lauten Knall der Vorhang fiel, wurden die Fans von einem Friedhof begrüßt und die Show begann. Eingeleitet durch das Lied, welches zu der Zeit in den Rock-Radios hoch und runtergespielt wurde: Creepshow, welches auch das erste Lied vom neuen Album ist. Die Fans wurden gleich mitgerissen und Tobias und die anderen Musiker zeigten, was sie drauf hatten. Gleich beim zweiten Lied, Reach Out for the Light, trat Adrienne Cowan, zuvor auf einer Erhöhung hinter dem Keyboarder positioniert, in den Vordergrund, um ihre Backing Vocals durch Lead Vocals zu ersetzen. Dabei ließ sie jeden vergessen, dass das Lied ursprünglich für Michael Kiske von Helloween geschrieben wurde und stahl sogar Tobias die Show. Dieser war sich dabei aber nicht zu schade, um für die anwesenden Fotografen zu posen. Sobald Adrienne ihren Platz wieder eingenommen hatte, betrat schon der nächste Hochkaräter die Bühne, um neben Tobias zu brillieren: Tommy Karevik von Kamelot. Passend zu The Witch natürlich mit Kapuze, um dem Lied auch visuell den passenden Touch zu geben. Und auch er zeigte, was er konnte. Man konnte zu dem Zeitpunkt schon merken, dass die Show bereits ein paar Konzerte hinter sich hatte und einfach perfekt eingespielt war. Danach war für die Fotografen im Graben Schluss; etwas, was Tobias freudig kommentierte, bevor er den nächsten Leadsänger an seine Seite holte. Wie zuvor Adrienne, kam auch Herbie Langhans von der Erhöhung runter, um gemeinsam mit Tobias das nächste Lied zu singen, namentlich Devil in the Belfry. Bis einschließlich Let the Storm Descend Upon You gaben sich die Sänger und Adrienne quasi die Klinke in die Hand, es folgten noch Ronnie Atkins der Pretty Maids0, Eric Martin von der mittlerweile aufgelösten Band Mr. Big und Kenny Leckremo von H.E.A.T. Eric Martin durfte auch die Legende Klaus Meine bei Dying for an Angel vertreten. Damit war auch bereits die Hälfte der Show erreicht; zumindest, was die Anzahl der Lieder anging. Bis dahin herrschte bereits eine grandiose Stimmung und die Künstler zeigten alle ihr Können. Aber auch die LED-Leinwand im Hintergrund trug zur Atmosphäre bei, indem passendes Bildmaterial zu den entsprechenden Songs gezeigt wurde.
Zu Promised Land verließ dann Tobias die Bühne und überließ sie gänzlich Ronnie und Eric, die mit einer eingespielten Performance zu begeistern wussten. Es war nicht das einzige Lied, bei dem Tobias sich eine kleine Verschnaufpause gönnen konnte; etwas, was man ihm aber, angesichts der Länge der Show und dem, was sie bot, nicht verübeln konnte. Und da es der Show keinen Abbruch tat, wer sollte sich da beschweren? Genau, niemand. Um Sharon den Adel zu vertreten, durfte Chiara Tricarico von Moonlight Haze ihr ganzes Können zeigen. Und das gelang ihr auch meisterhaft. So ging das Feuerwerk weiter, bis mit Death is Just a Feeling das Ende der regulären Show eingeläutet wurde. Bis dahin waren immerhin fast ein Drittel der gespielten Lieder vom neuen Album Here Be Dragons, was die Live-Tauglichkeit der Lieder und des Albums verdeutlichte. Die Zugabenpause könnte man auch als Umbaupause ansehen, da in der Zwischenzeit ein Klavier auf die Bühne gebracht wurde, an welches sich Tobias setzte. Das wäre alles zwar schon sehr gut gewesen, aber um es zu toppen, kamen aus dem Klavier Flammen; passend zu dem gespielten Lied Lucifer. Zum Abschluss wurde es dann auf der großen Bühne der Jahrhunderthalle noch mal fast etwas eng, weil alle Sängerinnen und Sänger gemeinsam Sign of the Cross / The Seven Angels performten, um sich schließlich mit einem riesigen Konfettiregen zu verabschieden. Womit ein Abend, der allen was bot, zu Ende ging und alle geflasht nach Hause gehen durften.
Setlist Avantasia:
- Creepshow
- Reach Out for the Light (mit Adrienne Cowan)
- The Witch (mit Tommy Karevik)
- Devil in the Belfry (mit Herbie Langhans)
- Phantasmagoria (mit Ronnie Atkins)
- What’s Left of Me (mit Eric Martin)
- Dying for an Angel (mit Eric Martin)
- Against the Wind (mit Kenny Leckremo)
- Here Be Dragons (mit Tommy Karevik)
- Avalon (mit Adrienne Cowan)
- Let the Storm Descend Upon You (mit Ronnie Atkins & Herbie Langhans)
- Promised Land (mit Ronnie Atkins & Eric Martin, ohne Tobias)
- The Toy Master
- Twisted Mind (mit Ronnie Atkins & Eric Martin, ohne Tobias)
- The Wicked Symphony (mit Tommy Karevik & Kenny Leckremo, ohne Tobias)
- Shelter from the Rain (mit Kenny Leckremo & Herbie Langhans, ohne Tobias)
- Farewell (mit Chiara Tricarico)
- The Scarecrow (mit Ronnie Atkins)
- Death Is Just a Feeling
- Lucifer
- Lost in Space
- Sign of the Cross / The Seven Angels (mit alles)
Bericht & Bilder: Thomas
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