Das 9. Baphofest: Ein Abend voller Klangwelten und Überraschungen
Am 11. Januar 2025 wurde das neue Konzertjahr im b-Hof in Würzburg mit dem neunten Baphofest eingeläutet. Mit drei außergewöhnlichen Bands – Amimia, Boötes Void und Naxen – bot der Abend einen intensiven Einstieg in das musikalische Jahr, bei dem Black Metal in all seinen Facetten zelebriert wurde.
Amimia: Melancholie und Überraschungen zum Auftakt
Die ersten Takte des Abends waren sanfte Klavierakkorde, welche aus den Lautsprechern abgespielt wurden und dabei eine beinahe zerbrechliche Stille erzeugten, bevor schwere, doomige Riffs die Atmosphäre wie ein Sturm durchbrachen. Amimia begannen mit einer dichten, emotional aufgeladenen Klangwand, die von blauem Licht und Stroboskopen kunstvoll untermalt wurde. Der Gesang des Frontmanns, voller Verzweiflung und Anklage, fügte den schweren Melodien eine unverwechselbare Ästhetik hinzu.
Besonders eindrucksvoll war das dritte Stück Doomed, das einem Gewitter aus Zorn glich und den Raum mit ungebändigter Energie überrollte. Der Auftritt bot zwei Überraschungen: Bei dem Lied DNB betrat der Frontmann von Boötes Void die Bühne, um den Gesang zu übernehmen. Dieser unerwartete Gastauftritt sorgte für begeisterte Reaktionen im Publikum. Die zweite Überraschung steckte in der Setliste. Die Lieder Doomed, Sylvester und DNB stammen von einem noch nicht veröffentlichten Album. Mit diesen beiden Gesten versüßte die Band den Auftritt und zu den bekannten, sanften Klavierklängen verließen die Musiker die Bühne.
Setliste: Amimia // Impermanence // Doomed // A Home // DNB // Sylvester
Boötes Void: Eiskalte Eleganz und ein denkwürdiges Duett
Die Gastgeber Boötes Void übernahmen die Bühne als zweite Band des Abends und tauchten den Konzertraum in eisige Klangwelten. Ihr Black Metal, durchsetzt mit langen atmosphärischen Passagen, ließ die Zuhörer in eine frostige Trance versinken, unterbrochen von eruptiven Stürmen aus brachialen Riffs. Die dichten Reihen vor der Bühne, erleuchtet vom blauen Licht, reckten ihre Hände zu Teufelshörnern, während die Musiker mit weißen Masken und dunklen Gewändern das eisige Thema visuell verstärkten.
Ein besonderer Moment ereignete sich, als der Drummer von Amimia plötzlich neben der Bühne auftauchte, um diese gemeinsam mit seinem Sänger während Woods of Desolation zu stürmen. In einer fast rituellen Geste überließ Boötes, der Sänger von Boötes Void den beiden seinen Platz, und das Publikum wurde Zeuge eines seltenen Duetts, das den Raum in eine euphorische Raserei versetzte. Für einige Besucher war dies bestimmt eine Überraschung, doch wer bereits frühere Konzerte der Band besucht hat, der könnte diese Situation wiedererkenne. Die Symbiose der beiden Bands verschmolz zu einem einzigartigen Moment, der allen Anwesenden in Erinnerung bleiben wird.
Setliste: Erkenntnis // Breathe //The Alders Sleep //Beltane //Ailment // Woods Of Desolation // The Anguished’s Odyssey //Euphoria
Naxen: Lawinen aus Klang zum krönenden Abschluss
Als Headliner des Abends traten Naxen auf die Bühne, die bereits mit Bannern geschmückt war, auf denen weiße Blumen auf schwarzem Grund zu sehen waren. Ohne ein einleitendes Intro begannen sie ihr Set direkt mit einem wuchtigen Black-Metal-Sturm. Nebel hüllte die Bühne ein, während die Musik von der ersten Sekunde an die volle Aufmerksamkeit des Publikums einforderte.
Die Setlist des Abends umspannte die gesamte Diskografie der Band und bot damit einen eindrucksvollen Querschnitt ihres Schaffens. Von Dawn Of New Despair aus ihrer allerersten EP bis hin zu drei Stücken der aktuellen EP Descending Into A Deeper Darkness wurde das Publikum auf eine musikalische Reise durch die Entwicklung der Band mitgenommen.
Die Zuhörer, vom Bühnenrand bis zum Mischpult dicht gedrängt, erlebten eine gewaltige Klanglawine, die sich Stück für Stück aufbaute. Die dichte Atmosphäre der Musik, durchzogen von kurzen Momenten des Luftholens, wirkte wie ein schweres Gewicht, das auf den Schultern der Zuhörer lastete. Doch gerade als man das Gefühl hatte, dass die Musik einen vollständig erdrücken könnte, endete das Set abrupt und hinterließ eine überwältigende Stille, die vom tosenden Applaus des Publikums gebrochen wurde.
Setliste: To Writhe In The Womb // To Welcome The Withering //A Shadow In The Fire – Pt. III (A Life Led By Loss // Dawn Of New Despair // Triumphant Tongue Of A Thousand Swords
Fazit: Ein gelungener Auftakt ins Konzertjahr 2025
Der Blick richtet sich nun auf das kommende Jubiläum: Am 15. Februar 2025 feiert die Konzertreihe ihren 10. Abend mit den Bands Enisum, Wehmut und Klamm. Wir werden erneut dabei sein, um euch davon zu berichten. Seid gespannt und lasst euch diesen besonderen Abend nicht entgehen!
Bericht: Maximilian
Bilder: Matthias
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