
An einem Dienstagabend gibt es nichts Besseres, als auf ein Konzert zu gehen. Vor allem dann nicht, wenn es die Mädels von Crypta über den großen Teich nach Deutschland verschlägt. Neben ihren Festivalauftritten reisen sie nämlich im Rahmen der In the Other Side Tour kreuz und quer durch die Welt und beehren uns mit Headliner-Konzerten. So auch an diesem Tag im Colos-Saal in Aschaffenburg. Mit im Reisegepäck hatten sie die Hamburger Rise of Kronos, die Crypta auf dem Deutschland-Abschnitt unterstützten.
Rise of Kronos
10 Minuten zu früh erklang Raining Blood von Slayer vom Band, noch ohne Band, aber dafür mit Lichtshow auf der Bühne. Es war im Colos-Saal zu dem Zeitpunkt noch sehr leer, viele Menschen warteten vor der Location darauf, dass es um 20 Uhr losgehen würde, einige kamen aber auch erst später für die Hauptband. Rise of Kronos rissen ab der ersten Minute ab. Sie brachten eine beeindruckende Energie auf die Bühne. Haare wurden wild geschüttelt und Fäuste gereckt, sowohl auf als auch vor der Stage. Der Funke sprang sofort über und dafür wurde sich seitens der Band auch bedankt.
Es war der erste Auftritt in Aschaffenburg für die Hamburger, aber sie wurden sehr gut aufgenommen. Zum Dank gab es die neueste Single Poison of the Gods. Auch gab es den Song, mit dem alles Rund um das aktuelle Album begonnen hat: Seperate the Sheep from Goats. Auf die Frage „Wollen wir noch?“ kam ein „Ja, eine Ballade“. So ein 3/4-Takt zum Entspannen vielleicht? Mit dem darauf folgenden Divivne Betrayal gab es das zwar nicht, dafür direkt Vollgas aufs Fressbrett.
Legio Titanum war das große Finale. Dafür wurde aber erstmal der Refrain geübt. So schwer ist der Text ja glücklicherweise nicht. Als Antwort auf „Legio“ wurde „Titanum“ geschrien, was sehr gut klappte. Endlich gab es einen kleinen Moshpit vor der Bühne. Nach viel Applaus für die Band, die Crew, den Mercher, spielten Rise of Kronos Gladiator als Zugabe und rissen noch einmal richtig ab, bevor sie die Bühne verließen, um sich frisch zu machen und zusammen mit dem Publikum Bier zu trinken und Crypta anzusehen.
Setlist: Children of Leprosy // Arrival of Delusion // Boiled Alive // Poison of the Gods // Know Thyself // Seperate the Sheep from Goats // Divine Betrayal // Olympus Has Fallen // Legio Titanum
Zugabe: Gladiator
Crypta
Nachdem Rise of Kronos den Colos-Saal ordentlich vorgewärmt hatten, wurde es nun also endlich Zeit für die heißersehnten Crypta. Pünktlich auf die Minute kamen die vier zum Introtrack The Aftermath des aktuellen Albums Shades of Sorrow nacheinander auf die Bühne und stellten sich mit dem Rücken zum Publikum. Seit diesem Jahr sind sie offiziell nur noch ein Trio, aber live werden sie zumindest auf dieser Tour von Helena Nagagata an der zweiten Gitarre unterstützt. Der Hintergrund der Bühne wurde durch einen Sternenhimmel mit dem „Crypta„-Schriftzug geziert.
Mit The Other Side of Anger ging es dann direkt in die Vollen. Es flogen Haare auf und vor der Bühne. Die Menge hatte sich jetzt auch weiter nach vorne komprimiert als noch bei Rise of Kronos. Es war inzwischen auch etwas voller geworden. „We’re Crypta from Brazil and we’re here to play some Death Metal to you“, war die Ansage und genau das wurde ohne große Umschweife oder lange Ansagen durchgezogen. Durch das gesamte Konzert zog sich nach den Songs immer wieder Jubel, der in schnelle „Hey!“-Rufe überging, was Sängerin Fernanda Lira irgendwann ein „You guys are awesome“ entlockte. Die „Crowds in Germany“ seien immer sehr laut, was sie sehr freute.
Das äußerte sich auch immer wieder durch die mitgesungenen Riffs, die Fernanda zwischen ihren üblichen Grimassen immer wieder ein Grinsen entlockten. Der Band, vor allem Fernanda, machte der Auftritt sichtlich sehr viel Spaß, wozu auch die sehr gute Stimmung des Publikums beitrug. Der etwa zur Hälfte gefüllte Colos-Saal bot viel Platz für einen großen Moshpit, der den ganzen Auftritt über immer wieder aufflammte.
Crypta spielten eine Setlist, auf der auch ältere Songs vertreten waren, die es inzwischen nur noch selten live zu hören gibt, wie Kali oder Starvation, der ersten Single der Band. Leider war das Set nach nur etwa 70 Minuten schon vorbei und eine Zugabe gab es auch nicht. Obwohl es etwas kurz war, war es ein tolles Erlebnis. Es wurde gefeiert und gemosht, was will man denn mehr? Nach dem Ende kam Fernanda nochmal vor die Bühne, um mit Fans zu reden, Autogramme zu geben und Fotos zu machen.
Crypta
Seltlist: The Aftermath // The Other Side of Anger // Kali // Lift the Blindfold // The Outsider // Possessed // Lullaby for the Forsaken // Stronghold // The Limbo // Trial of Traitors // Under the Black Wings // Starvation // Dark Clouds // Lord of Ruins // From the Ashes // The Closure
Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:
Antworten