Konzertbericht: Dark Oath im Würzburger bHof, 23.05.25

Lange Zeit war es ruhig um die portugiesische Band Dark Oath, zumindest in Deutschland. Im Jahre 2022 beehrten sie das, leider mittlerweile nicht mehr existierende, Skaldenfest in Würzburg und waren daher hier in der Region auch nicht unbekannt. Umso schöner, dass sie nach drei Jahren wieder zurückkehrten! Am 23.05. war es endlich so weit und Dvalin luden in Kooperation mit der Metalinitiative zum Tanz in den heimischen Keller des bHof. Sie selbst standen dabei auch auf der Bühne, wie auch InHuman.

 

Dvalin – die Zwerge rufen zum Tanz!

Das Publikum stand bereits dicht an dicht, als die Lokalmatadoren von Dvalin. Den Abend begannen. Dies war auch gleichzeitig die Heimpremiere von Sänger Simon, der überhaupt erst seinen zweiten Gig mit den Jungs bestritt – und dafür machte er das verdammt gut! Sowohl stimmlich als auch in der Dynamik harmoniert er sehr gut mit den restlichen Zwergen; auch seine charmanten Ansagen kamen ziemlich gut an.

„Wer dem Kapitalismus frönen möchte, möge beim Merch zugreifen“ war nur eine davon. Als es auf den Song Unter den Eichen zuging, kamen die ersten „leert den Krug in einem Zug“ Rufe auf. Simon konnte sich somit weitere Erklärungen sparen, denn wir wissen ja, wie es läuft.

Ich empfand allerdings das Verhalten der Besucher deutlich zurückhaltender als sonst, denn meistens lässt der erste Pit nicht lange auf sich warten. Was nicht heißt, dass die Stimmung schlecht war, im Gegenteil! Danke Dvalin für diesen tollen Auftritt vor heimischen Publikum!

InHuman – überraschen mit einem besonderen Konzept!

Eine Besonderheit an dieser Formation ist der zweistimmige Gesang, aber auch das Konzept, das InHuman darbieten. Aber einmal von vorne: bis auf die beiden Hauptprotagonisten trugen die restlichen Musiker Masken, welche die Gesichter verhüllten. Das Farbschema der Bühnenkleidung war auch eindeutig: schwarz mit roten Akzenten, wie beispielsweise dem roten Seil, welches sich als Schlinge am Hals des Sängers wiederfand oder auch am Oberteil der Sängerin.

Sie selbst beschreiben ihre Musik folgendermaßen, und ich finde, das trifft es ziemlich genau:

Eine unerbittliche Erforschung der Abgründe unseres menschlichen Geistes durch intensiv miteinander verwobene Kunst:
Musik, Licht, Theater, Shibari, Geschichtenerzählen, Poesie & mehr.
Wir beweisen ein für alle Mal, dass symphonischer Metal weder sanft noch süß sein muss.

Während des Auftritts und zwischen den Songs wurden zu den Liedern passende Textzitate vom Band abgespielt, wobei die Band gegen Ende bewies, dass sie diese auch selbst erzählen könnte. Während dieser Einspieler kniete, verharrte oder taumelte die Sängerin orientierungslos wirkend umher. Dieses Konzept hatte ich in so einer Form noch nicht gesehen, und es hat mich tatsächlich überrascht, wie gut das funktionierte.

Auch die Harmonie zwischen, und das perfekte Zusammenspiel der Bandmitglieder rundeten den Auftritt ab. Die Würzburger hingegen waren sichtlich zwiegespalten, ob es ihnen nun gefallen sollte oder nicht. Für alle, welche mit dem Anteil des klaren, operesken Frauengesangs nicht so viel anfangen können, war es wohl zu viel, aber alle anderen, die sich darauf einlassen konnten, waren definitiv überzeugt! Danke für diesen spannenden Act!

 

Dark Oath – verwandeln den bHof in einen Hexenkessel!

Dark Oath aus Portugal sind einfach eine Wucht, anders kann man es nicht beschreiben, denn die Truppe rund um Sängerin Sara hatte die Besucher von den ersten Tönen an fest im Griff! Mit ihrem aktuellen Album Ages of Man im Gepäck legten sie sofort energiegeladen los. Wie auch schon auf dem Skaldenfest flogen eigentlich sofort die Haare, und auch das Energielevel stieg spürbar an. Mittlerweile war es aufgrund der Zuschauermenge echt schwierig, sich noch in der Location zu bewegen.

Sara stand immer wieder ganz nah an den Besuchern zum Singen; nur zum Gestikulieren oder headbangen zog sie sich etwas zurück. Für die Würzburger gab es mittlerweile kein Halten mehr. Auf jede Aktion folgte sofort eine Reaktion. Die Mähnen kreisten, die Fäuste wurden in die Höhe gestreckt und generell tauten die Besucher spürbar auf. Aber was sollte bei so einer Bühnenpräsenz auch sonst passieren. Die Stimmung stieg, genauso wie die Temperatur im Keller.

Vorwiegend wurden uns Stücke von Ages of Man präsentiert, aber auch der Track Land of Ours des ersten Albums schaffte es in die Setliste, sehr zur Freude der Besucher.

Lange mussten wir warten, bis uns Dark Oath wieder besuchten, aber das war es wert. Was für ein totaler Abriss im Würzburger bHof! Danke euch!

 

Bericht: Steffi
Bilder: Matthias

 

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

 

 

Über Steffi 216 Artikel
Fotografin und Schreiberling. Seit Frühjahr 2022 dabei, bin ich bevorzugt auf kleineren Festivals und Veranstaltungen im Bereich Pagan, Viking und Folkmetal, soweit atmospheric Black Metal und Melo Death unterwegs. Zu meinen Lieblingsbands zählen unter anderem Vanaheim, Cân Bardd und Dark Tranquillity.

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