Konzertbericht: Doro Pesch – Burg Wertheim

Der 16.07 war ein Fest für jeden Rock und Metal Fan. Doro Pesch kehrte für ihre DORO – European Tour zum zweiten Mal zurück zur wunderschönen Kulisse der Burg Wertheim. Den Part der Vorband übernahm überraschenderweise die etwas unbekanntere Band des Summer-Breeze Gründers Achim Ostertag, Voodoo Kiss.

Ihr Auftritt begann mit Spaghetti Western Musik, die nach einer Weile schnell umgewandelt wurde in ihre erste Single The Beauty and the Beast. Der Stil erinnerte an die klassischen Heavy Rock Songs der 80er. Dies passte auch in sofern ganz gut, da die Jungs seit 25 Jahren nicht mehr aktiv waren. Auch an der Besetzung hat sich etwas geändert, denn mittlerweile tritt als Sänger Gerrit Mutz auf, der durch Bands wie Sacred Steel und Dawn Of Winter Bekanntheit erlangte. Mit ihrem zweiten Song The Killer bekam das Publikum wieder einen richtigen Old-School Rock Song. Viele Gitarrensolos erwarteten die Zuhörer. „I’m the Killer, the Killer with the gun.“ Der nächste Song hieß Nice Guys und das trifft eigentlich perfekt auf die ganzen Mitglieder der Band zu. Hiermit wurden ziemliche Iron Maiden Gefühle bei den Zuschauern hervorgerufen. Auch der Schreibstil würde perfekt zu ebendiesen passen. Auch ein toller Gitarrensolo fehlte hier nicht. Zum Schluss des Songs gab es natürlich auch noch die Möglichkeit zu Headbangen, hier bekam das Publikum noch einmal richtig viel Bass. The Prisoner begann mit einem ruhigen Einstieg und ließ viel erwarten. Diese sehr schöne Ballade mit gefühlvollen Vocals wusste durchaus zu überzeugen. Doch wer dachte, dass wäre alles, hat sich getäuscht. Mit dem Beginn „You are The Prisoner“ wurde das Lied actionreicher. Wieder erhielt man das typische Old School Heavy Metal Feeling.

Gerrit Mutz gab zusammen mit seiner Band, bestehend aus Martin Beuther, Klaus Wieland und Achim Ostertag, alles. Letzerer dürfte dem ein oder anderen etwas sagen, denn er ist der Gründer des Summer Breeze Festivals. Übrigens veröffentlichen Voodoo Kiss im August ihr neues Album. Da solltet ihr definitiv mal reinhören.

Nachdem alle Fans warm geworden sind, tritt Doro mit ihrer Band in das Sichtfeld der Fans. Aus dem Backstage Bereich schritt sie über einen Gang, der an der Burgmauer entlang führt, zu der Bühne.
Die Sekunden davor dauerten gefühlte Ewigkeiten. Wie es sich für Größen der Metal Welt gehört, wurde auch sie vorher angekündigt und bekam dafür schon vor Betreten der Stage großen Applaus.

Der erste Song I Rule The Ruins begann episch mit dem Einsatz der drei Gitarristen, dann stürmte Doro auf die Bühne. Das Publikum untermalte den Song immer wieder mit Anstimmen der Melodie des Songs. Beim nächsten Track hallte der Refrain durch die Burg. „Burning The Witches“, an einem Ort, wo möglicherweise damals auch Hexen verbrannt wurden.
Da dies ebenfalls ein recht bekannter Doro Song, kam er auch wieder super bei den Fans an, sie grölten den Part lautstark mit.

Burning, Burning
Witches, Witches

Ein Part, der einem nicht mehr aus den Ohren geht. Natürlich durfte auch Fight For Rock nicht fehlen. Eine Hymne schlechthin, mit stimmungsvollen Gitarrensolos und Headbangniveau. Auch hier wurde wieder deutlich, wie durchdringend Doros Stimme immernoch ist. Alle Texte, die mit dem Publikum angestimmt wurden, ließen den Text schnell lernen. Hierzu gehört auch der Song Raise Your Fist In The Air.
Ständig hallte es:

Raise your fist in the air- Raise your fist
Raise your hands up higher- hands up high
Raise your fist in the air- Raise your fist

Auch hier bekamen wir, wie bei jedem anderen Lied auch, super tolle Gitarrensolos von Bas Maas. Immer wieder waren die „Doro“ Rufe der Fans zu hören. Eine atemberaubende Stimmung, trotz vergleichsweise wenig Publikum. Als ausverkauft galt es trotzdem. Als nächstes bekammen wir wieder eine Ode an die Rock Musik, mit dem Song Blood, Sweat and Rock ’n’ Roll.
Gefühlt durchgehend hörte man

Blood, sweat and rock’n’roll
Blood, sweat for your soul
Blood, sweat and rock’n’roll

Ab diesem Song stachen auch die Bühnenlichter mehr ins Auge. Es wurde so langsam dunkel und atmosphärisch noch schöner. Doro schwärmte von Burg Wertheim. Sie liebt diesen Standort und wurde auch an diesem Abend nicht vom Publikum enttäuscht. Aus alten Warlock Zeiten und perfekt zum Headbangen war der nächste Titel Hellbound. Sie gab den Startbefehl „go“ zum Headbangen und die Menge tat es ihr gleich. Der Großteil der Crowd fügte sich und ließ den Gefühlen freien Lauf.
Auch diesen Song hat sie wieder richtig befeuert und ständig Gas gegeben. Mit Soldier Of Metal bekam das Publikum zur Abwechslung wieder eine Ode an Metal. Der Song war eine wunderbare Ballade über diesen. Zur Abkühlung von den vorherigen Knallern war dieser Song perfekt. Die Stimmung stieg mit jedem Song weiter an, es herrschte eine super Atmosphäre. Sämtliche Hits ihrer Karriere wurden dem Publikum geboten, darunter natürlich auch All We Are, All For Metal, Revenge und viele mehr. Die Metalqueen schaffte es, ihr Publikum intensiv in das Geschehen einzubinden. So wurde zum Beispiel bei dem Lied All We Are der Burghof mit dem Gesang von über 1000 Fans überflutet. Immer wieder stieg das Publikum bei folgendem Part ein:

All we are
All we are, we are
We are all, all we need

Gänsehautfeeling dürfte wohl jeder Fan von Beginn an gehabt haben. Der Name Johnny Dee dürfte den eingefleischten Doro Fans ein Begriff sein. Er ist bereits seit 29 Jahren für die Drums zuständig und hat an diesem Abend einen wundervollen Drum Solo vorgeführt. Auch hierbei wurden die Fans eingebunden, indem Johnny ihre Schreie im Takt zu seinen Drums dirigierte. Immer wieder wurde das Publikum gelobt und die Wertschätzung an die Fans weitergegeben.
Auch nach etlichen Jahren auf Achse gibt Doro noch alles, rockt impulsiv und voller Power auf der Burg Wertheim.
Ein Grund für ihre vielen Tournen dürfte sein, dass sie früher bereits gerne im LKW ihres Vaters umhergereist ist. Ihre Bühnenklamotten wurden übrigens von einer Julia aus dem Ruhrpott designt, welche auf dem Konzert auch anwesend war. Auch damals liebte die Metalikone es schon Leder-Klamotten mit Nieten zu tragen.

Alles in allem lässt sich sagen, dass Voodoo Kiss die Menge ordentlich unterhalten konnten, der ein oder andere dürfte sicherlich eine neue Lieblingsband gefunden haben. Auch das neue Album sagt vermutlich vielen zu, sie haben es ja nun schon live gehört. Das Licht war bei beiden Acts wirklich gut, allerdings war es bei dem Support noch ziemlich hell, was natürlich dafür sorgte, dass man diese Effekte nicht so immens wahr nehmen konnte, wie bei Doro später am Abend. Das Konzert im gesamten hat mich nicht enttäuscht und sogar dafür gesorgt, dass ich mir bereits jetzt das kommende Album von Voodoo Kiss bestellt habe. Alles in allem war es ein gelungener Auftritt beider Bands, welche ihre Fans mit glücklichen Gesichtern auf den Weg nach Hause entlassen haben.

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