Draconian gibt es nun seit 30 Jahren und das war Anlass genug für die Band auf Tour zu gehen, um dies zu feiern. Dabei haben sie auch im Colos-Saal in Aschaffenburg haltgemacht und das war Grund genug für uns an dem Abend auch dort zu sein. Natürlich waren sie nicht alleine dort und luden noch zwei weitere Bands aus der Doom Szene ein, namentlich die griechisch-kanadische Band Fragment Soul und die aus Ostfriesland kommenden Nailed to Obscurity. Keine Sorge, ich werde euch vor den jedem direkt in den Kopf kommenden Ostfriesen-Witzen verschonen.
Den Anfang hat Fragment Soul gemacht, vor einer leider noch recht leeren Halle. Was durchaus daran liegen konnte, dass das Konzert zeitig losging und es ein Dienstag war. Wie es für eine Band, welche dem Dark-Progressive-Doom-Metal zuzuordnen ist, nicht anders zu erwarten ist, war die Musik und Performance der Truppe ziemlich ruhig, fast schon sphärisch. Aber dem Publikum, welches dann während des Auftritts doch recht zahlreich erschien, gefiel der Auftritt. Auch war die Lichtshow was für das Auge, da sie sehr abwechslungsreich und gut auf die Musik abgestimmt war.
Setlist Fragment Soul:
All That I Despise // A Soul Inhabitating in Two Bodies // The Pain Ceased // A Choice Between Two Evils // Eternal Night in Death
Als Zweites waren dann die Ostfriesen Nailed to Obscurity dran. Sie selbst bezeichnen sie ihren Musikstil als Melancholic-Melodic-Death-Metal, und ich finde, das trifft es auch ziemlich gut. Entsprechend waren die Musik und die Aktivitäten auf der Bühne auch schneller und heftiger als bei dem Auftritt vorher, aber es gab auch langsamere und ruhigere Abschnitte. Etwas ungewöhnlich fand ich, dass Bassist Carsten für seine Backing Vocals ein Mikro hinten auf der Bühne stehen hatte und nicht vorne. Das tat dem ganzen aber keinen Abbruch. Man hat durchaus gemerkt, dass die fünf wissen, was sie machen, denn es war ein technisch sehr ausgereifter und leidenschaftlicher Auftritt, welcher die Menschen im Saal begeisterte. Es gab auch kaum Ansprachen, die Musik stand hier im Vordergrund, mit einer auch hier sehr passenden Lightshow. Zum letzten Lied zeigte Raimund auch noch sein gesangliches Können, da er nicht den Death-Metal typischen Gesang zeigte, sondern mit Klargesang aufwartete.
Setlist Nailed to Obscurity:
King Delusion // Clouded Frame // Resonance // The Aberrant Host // Liquid Mourning // Protean // Deadening // Road to Perdition
Schon um halb zehn kam der Headliner auf die Bühne, wie oft zunächst der Schlagzeuger, kurz danach gefolgt von den Gitarristen und dem Bassisten, welche zunächst alleine ein Intro spielten, bevor dann Anders und Lisa die Bühne betraten. Anders, mit Kapuze auf dem Kopf, am Anfang mehr am Mikro hängend als davor stehend, erzeugte dabei eine ziemlich düstere Stimmung. Was jetzt aber nicht verwunderlich ist, wenn man sich in den Kopf ruft, dass Draconian für Gothic-Metal und Death-Doom Musik steht. Um noch mal zu betonen, dass es ja deren 30th Anniversary Tour ist, bedankt sich Lisa mit den Worten „Thanks for being on our 30th Anniversary Tour. 30 years, crazy that we are still alive.“
Der Auftritt bescherte mir immer wieder auch Paradise Lost Vibes und auch sonst war die Stimmung im Publikum sehr, sehr gut. Ein Lob auch hier an den Lichttechniker, welcher auch bei Draconian eine fantastische Arbeit leistete und dieses sehr gut zu den Liedern abstimmte, was definitiv zu der guten Stimmung beigetragen hat. Man merkte auch, wieso nach dem Abgang von Heike als Sängerin Lisa wieder zurück in die Band kam, da ihre und Anders‘ Stimme sehr gut harmonierten. Auf der Bühne gab es auch Lichtkugeln auf Stielen, man hatte das Gefühl, dass sich die Bühne in den Sumpf einer Hexe verwandelte, als diese angingen. Sehr geiler Effekt. Alles in allem war es ein wirklich gelungener Doom Abend, mit abwechslungsreichen Bands und am Ende zufriedenen Fans.
Setlist Draconian:
The Cry of Silence // Heavy Lies the Crown // Deadlight // Heaven Laid in Tears (Angels‘ Lament) // Morphine Cloud // Bloodflower // Night Visitor // Earthbound // Daylight Misery // Pale Tortured Blue // Death, Come Near Me // The Sethian
Bericht und Bilder: Thomas
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