Am 04.11.2023 war es wieder so weit, ein Konzert in heimischen Gefilden stand an. Die Würzburger Progressive-Folk-Truppe Dvalin lud zur Release-Show ihrer EP Ravenous Dreams in den b-hof in ihrer Heimatstadt. Aber nicht nur sie machten den Keller des Jugendzentrums unsicher! Mit im Gepäck hatten sie den trink- und feierfreudigen Eichhörnchenkobel Tales of Ratatösk und die britische Melodic-Death-Metal-Truppe Countless Skies. Alles drei Bands, welche man hier sehr gut kennt und die sich hier schon eine ordentliche Fanbase aufgebaut haben. Das zeigte sich auch im Vorverkauf, denn die Tickets gingen weg wie warme Semmeln und der b-hof vermeldete ausverkauft! Leider musste die vierte Gruppe, Svarta Faran, krankheitsbedingt am Samstag absagen und so kurzfristig war dann bedauerlicherweise auch kein Ersatz mehr zu finden. Aber auch ohne die Nürnberger sollte es ein feucht-fröhlicher Abend werden!
Nach dem Ausfall von Svarta Faran übernahmen die Eichhörnchen Tales of Ratatösk den Slot des Openers. Und was soll ich sagen … es war von Anfang an eine riesige, flauschige Party. Kenner der Band werden die Anspielung verstehen ;). Mit wahnsinnig viel Charme hatten sich die sieben auf der Bühne schon bei ihrem letzten Besuch in die Herzen der Würzburger gespielt, daher war es ein leichtes, die Zuschauer auf Betriebstemperatur zu bringen! Auch heizte Basshörnchen Peter immer mal mit einem EICH- HÖRNCHEN Rufspiel an. Beim vierten Song, Andro, durfte dann Töski, das überdimensionierte Rieseneichhörnchen der Truppe, von der ersten Reihe aus Crowdsurfen gehen. Zum Tonpult, wo es dann von dem „kleinen Schlumpf“ in Empfang genommen wurde und mitsamt Mensch wieder Richtung Bühne surfte. Premiere für Töski! Auch konnten sie mit ihrem Witz und ihrer folkigen Musik die Leute direkt abholen. Das merkte man direkt, als eine Wall of Death eingefordert wurde. Wie heißt es so schön, Platz ist in der kleinsten Bude? So wohl auch hier, denn es bildete sich eine beachtliche WoD, von vorne bis zur Technik. Auch durfte der Circle Pit mit Sackhörnchen Tim und Töski nicht fehlen! Da sag‘ ich nur HÖRNCHEN-LIEBE! Einzig der doch recht durchwachsene Sound (gerade die Folkinstrumente gingen zeitweise etwas unter) und die leider sehr leisen Ansagen seitens des Schreihörnchens Lin minderten diese fluffige Feier etwas. Wir freuen uns schon aufs nächste Mal!
Weiter ging es mit unseren Lokalmatadoren Dvalin. Einen Tag zuvor ließen sie ihre neue EP Ravenous Dreams auf die Menschheit los und das sollte natürlich auch gebührend gefeiert werden. Mittlerweile waren auch alle Besucher eingetrudelt und es wurde noch muckeliger, als es eh schon war. Das Set starteten sie aber mit älteren Songs wie Schöpfer des Nichts und Schrecken des Waldes. Die Jungs und das Publikum legten gleich richtig los. Es wurde geheadbangt, soweit das Auge reicht und auch auf der Bühne ging es rund. Sänger Ronny stand dabei immer wieder vorne auf den Boxen, ganz nah am Publikum. Man merkte auch ihnen an, dass sie richtig Bock hatten. Auch erspähte ich Eule, das inoffizielle Maskottchen der Band, an der Seite sitzend. Und wer jetzt wissen möchte, Wer oder Was Eule ist… Tja, kommt zu einem Gig der Jungs! Wegen des Ausfalls von Svarta Faran packten sie noch Omen Pt. II in die Setliste, da ja etwas mehr Zeit war. Der letzte ältere Song war auch der, bei dem das Publikum gefragt ist. Unter den Eichen, dessen Refrain zum Mitsingen einlädt. Und dann war es so weit, wir kamen in den Live-Genuss aller neuen Songs, welche ohne weitere Ansagen durchgespielt wurden. Ich muss schon sagen, dass ich die Tracks echt gelungen finde, gerade vor Publikum funktionieren diese hervorragend. Es machte richtig Spaß, mit der Truppe zu feiern, von Moshpits bis zu der zweiten großen Wall of Death war alles dabei. Was für gelungener Release Gig!
Den Slot des Headliners durften unsere Briten der Herzen, Countless Skies, übernehmen. Als die Jungs 2018 das letzte Mal in Würzburg waren, hatten die Franken die sympathischen Inselbewohner sofort in ihr Herz geschlossen. Auch entstand hier die Freundschaft zwischen Dvalin und ihnen. Zeit also, dass sie endlich mal wieder hier halt machten! Leider mussten auch sie einen Ausfall verzeichnen, denn Gitarrist James konnte aufgrund von Corona leider nicht und so standen sie nur zu dritt auf der Bühne und die Leadgitarre kam vom Band. Das ist natürlich sehr schade, aber die Jungs hatten die Tage zuvor echt hart daran gearbeitet, um wenigstens so auftreten zu können! Und die Crowd dankte es ihnen. So viele schwingende Haare hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Das Trio konnte vom Fleck weg überzeugen. Die cleanen Gesangsparts saßen genauso wie die tiefen gegrowlten von Ross, immer wieder eine tolle Kombination. Langweilig wird es definitiv nie mit ihnen. Auch ihre charmante, knuffige Art und die Ansagen kamen super an. Bei Tempest sangen dann auch sehr viele mit, kein Wunder, gehört es doch mit zu den beliebtesten Songs der Jungs. Aber bedauerlicherweise musste auch dieses Set mal zu Ende gehen und das tat es mit dem Lied Zephir! Ein bisschen störend fand ich hier dann leider die Auflösung des Gewinnspiels von Dvalin, welches vor dem letzten Song eingebaut wurde. So kurz vor Ende des Sets alle so hart wieder zurückzuholen, fand ich nicht geschickt. Aber was für ein grandioser Abschluss eines tollen Abends und Countless Skies, die trotz Ausfall und kurzer Pause absolut überzeugen konnten! Danke!
Was für ein Abend! Es war einfach eine große, flauschige Feier. Die Tales of Ratatösk feierten eine fulminante Party mit uns. Töski durfte bei den anderen zwei Bands vorne an den Boxen sitzen und wurde auch von ihnen gefeiert. Dvalin rissen quasi den b-hof ab und Countless Skies lieferten ein grandioses Set. Der Samstag war von vorne bis hinten ein großer Abriss! Da kann man am Ende auch über die zwei Kritikpunkte hinwegsehen. Auch wenn das mit dem Sound natürlich sehr schade ist und das letzte Mal auch besser funktioniert hatte.
Zum Abschluss kann ich nur noch sagen: Eule liebt Eichhörnchen, die Hörnchen lieben Würzburg und diese lieben drei Bands und Countless Skies sollen sich bitte keine fünf Jahre mehr Zeit lassen, um wieder hier zu spielen! Oder so… Bis dahin, immer schön flauschig bleiben!
Antworten