
Der etwas andere Konzertabend: Im Weinheimer Café Central sollten am 13.06. Sheer Terror aus New York spielen. Doch kurz nach Einlass reisten genau diese aus organisatorischen Gründen wieder ab. Ihnen gefiel der Door-Deal seitens der Booking Agentur nicht, da sie lieber Festgage haben wollten. So herrschte vor Ort erst einmal große Verwunderung, doch schnell war klar, dass die geplanten Supportbands Relief und Favor the Bold trotzdem spielen sollten. Bereits gekaufte Tickets wurden erstattet und der Eintritt an der Abendkasse war nun frei. Nach einem kurzen Sortieren konnte der Abend dann auch weiter stattfinden.
Relief
Den Anfang machten Relief aus Saarbrücken mit einem astreinen Hardcore-Punk Brett. Bei allem Tempo behielten sie stets die Melodien bei, machten dennoch gelegentlich Ausflüge ins Progressive. Die Pausen zum Gitarren stimmen nutzen sie für jede Menge humorvolle Gespräche und Interaktionen mit dem Publikum. Insgesamt hatten sie elf Songs für uns vorbereitet, die größtenteils auf ihrem ersten Release …in a World torn apart zu hören sind. Darunter war aber auch ein Cover von Gorilla Biscuits Two Sides und ein brandneuer Song namens 37 Seconds to Circle the Pit. Insgesamt machten sie das Beste aus der kuriosen Gesamtsituation und hatten trotz allem dennoch massig Spaß an ihrem Auftritt. Dabei sprangen sie die Bühne immer wieder auf und ab und untermalten ihre Songs immer wieder gekonnt mit Gang Shouts. Ein toller Start in diesen Abend.
Setlist Relief: Torn Apart // Haunting Gloom // Of Misery and Anguish (Vino Greco) // White Torture // Grumpy Old Men vs The Kids // On the Outiside (Oldschool) // When the Black Dog comes calling // The Wasteland // Groundhog Day // Two Sides (Gorilla Biscuits Cover) // 37 Seconds to Circle the Pit
Favor the Bold
Der Fünfer aus dem Heidelberger Raum wurde somit nun also zum Headliner des Abends und konnte kurzfristig ein erweitertes Set anbieten. Mit schwungvollem Punkcore ließen sie es ordentlich krachen und präsentierten uns 13 Songs, die abwechselnd auf Deutsch und auf Englisch geschrieben sind. Songs wie etwa Du folgst, Ten Ton Gravity oder Die Wut wurden im Dezember 2023 auf der Debüt-EP Rise veröffentlicht, während Moolah Juggernaut, Endless Summer oder Bis zum letzten Atemzug noch nicht veröffentlicht sind. Ein besonderes Markenzeichen von Favor the Bold sind die Gesangseinlagen aller Mitglieder. Denn nicht nur Frontman Maik verleiht den Songs seine Stimme. Meist zum Refrain treten Schecko, Nolli, V.O.Lker und Bart mit Gang-Vocals in Erscheinung und verleihen den Stücken somit eine gewisse Intensität. So entstehen immer wieder Ohrwürmer und jede Menge Mitmachpotenzial, das auch im Café Central dankbar angenommen wurde. Nach dem zehnten Song Tunichtgut wurden erste Zugaberufe laut, worauf hin noch drei weitere Songs präsentiert wurden. Doch auch danach wollten die Zuschauer mehr und so wurde Die Wut kurzerhand noch ein zweites Mal gespielt. Favor the Bold brachten außerdem Bewegung ins Publikum und spielten insgesamt einen hervorragenden Auftritt.
Den Umständen entsprechend war es eine sehr gute Aktion, Relief und Favor the Bold trotzdem auftreten zu lassen, beide Bands konnten an diesem Abend jede Menge Sympathiepunkte sammeln. Die Gäste, die trotzdem blieben oder dazu kamen, erlebten zwei motivierte Bands und kamen somit trotzdem auf ihre Kosten. So wurde es dennoch zu einem gelungenen Abend, der allerdings einen Beigeschmack hinterlässt.
Setlist Favor the Bold: Endless Summer // Moolah Juggernaut // Du folgst // Break Out // Bis zum letzten Atemzug // Never Again // Die Wut // Ten Ton Gravity // Es frisst // Tunichtgut // C´mon C´mon // Back Up // 1989 // Die Wut (encore)
Bericht & Bilder: Niklas
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