Ein Samstagabend in Köln. Future Palace haben ins Helios 37 eingeladen für das vorletzte Konzert ihrer RUN Tour, ihrer ersten und zudem ziemlich erfolgreichen Europa-Headline-Tour mit neun ausverkauften und mehreren hoch verlegten Konzerten. Mit dabei als Support in Köln hatten sie ENV¥¥OU, welche leider früher zu spielen angefangen haben, weswegen wir sie verpasst haben.
Um 20:30 Uhr gehen die Lichter aus und die Pausen-Musik der Venue verstummt. Der Club ist zwar ausverkauft, aber es ist nicht so rappelvoll, wie man es erwartet hätte. Eine digitale Stimme begrüßt das Publikum und nach einem kurzen Intro mit einem Stakkato-Beat, wozu das Publikum automatisch zu klatschen anfängt, kommen erst Schlagzeuger Johannes, dann Gitarrist Manuel und zum Schluss Sängerin Maria auf die Bühne, welche mit LED-Lichtern im Hintergrund bestückt ist. Ohne große Umschweife wird direkt in den Song Defeating Gravity, vom 2022 erschienenen Album RUN, gestartet. Man merkt schnell, dass Marias Stimme etwas angeschlagen ist, wofür sie sich direkt nach dem ersten Track entschuldigt, doch sie nimmt es mit Humor.
„Meine Challenge ist, dass ihr morgen so klingt wie ich heute“, sagt sie und bringt das noch etwas reservierte Publikum zum Lachen.
Mit dem nächsten Song Flames erwacht auch langsam die Flamme im Publikum. Es wird mit dem Kopf gewippt, vereinzelt gesprungen und mitgesungen, wenn auch noch etwas zurückhaltend. Das ändert sich aber spätestens ab A World In Tears und die Crowd beweist, dass sie doch textsicher ist und nur etwas Zeit zum warm laufen brauchte. Während den Interludes zwischen den Songs ertönt immer mal wieder die elektronische Stimme und fordert unter anderem zum Moshen auf. Die Menge ist inzwischen, genau wie die Band auf der Bühne, in Bewegung. Es wird geheadbangt, gemosht und laut mitgesungen. Selbst ein Circle Pit wird bei Heads Up gestartet und Drummer Johannes animiert das Publikum zwischendurch auch immer mal wieder zum Mitmachen.
Nach Heads Up wird als nächster Song ihr „neuester Song“ angekündigt und noch bevor der Name fällt, fängt das Publikum schon laut zu jubeln an.
„MALPHAS“, wird im Chor geschrien und das Trio grinst. Das Bühnenlicht wechselt zu einem dunklen rot, während Gitarrist Manuel ein dunkles Riffs anstimmt. Maria wagt einen kurzen Trip in die Menge und teilt das Publikum für eine kleine aber feine Wall of Death. Sie gibt sich trotz ihrer angeschlagenen Stimme vom Besten und singt und screamt aus vollem Herzen.
Abgeschlossen wird der Abend mit Paradise und Sleep Tight und natürlich darf bei einem guten Konzert das Meer aus Handytaschenlampen, die in die Höhe gehalten werden, nicht fehlen.
Auch wenn das Set leider etwas kürzer ausfiel und Songs wie zum Beispiel Maybe, auf welchen ich mich persönlich sehr gefreut hatte, nicht gespielt werden konnten, war es doch ein gelungener Abend. Future Palace sind live einfach eine Wucht. Energiegeladen und gefühlvoll und definitiv immer wieder sehens- und hörenswert.
Die Setlist des Abends:
- Defeating Gravity
- Flames
- Locked
- A World In Tears
- Fever
- Dead Inside
- Lately
- Break Free
- Wounds
- Heads Up
- Malphas
- Paradise
- Sleep Tight
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