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Nostalgie im Colos-Saal: Geoff Tates plays Queensrÿche
Geoff Tate war kürzlich zu Gast im Colos-Saal. Er brachte seine Big Rock Show aus der goldenen Ära von Queensrÿche mit. Es war ein Abend, der musikalisch tief in die 80er und 90er Jahre eintauchte — und die Herzen der Fans höher schlagen ließ.
Vorfreude und ein charmanter Support
Der Einlass begann um 19:00 Uhr, und das Publikum strömte gemächlich herein. Der Beginn war wie üblich auf 20:00 Uhr angesetzt, doch Geduld wurde belohnt: Als Support betrat James Keegan die Bühne. Der junge Ire, auf den Geoff Tate bei einem Kelterfest stieß, lieferte ein charmantes Akustik-Set mit Irish-Folk. Mit selbstironischem Humor und klarer Stimme spielte er fünf Songs. Diese wurden von einem kleinen Technik-Hiccup unterbrochen, der jedoch schnell behoben war. Trotz einiger textsicherer Fans in der ersten Reihe wich seine Nervosität nicht vollständig — was ihn als sehr sympathischen Kerl in Erinnerung bleiben ließ.
Setlist James Keegan
Take me away // Take me Home // River Song // People of the Town // Teaching our Teachers
Empire! And the big hits
Nach einem schnellen Change-Over stand das Saxophon auf der Bühne — ein klarer Hinweis auf The Thin Line. Die Bar leerte sich, während die Menge drängte nach vorne. Es war deutlich voller, als man zu Beginn noch erwartet hatte; „gut gefüllt“ würde man sagen. Die Big Rock Show begann direkt mit einem Paukenschlag: Empire! Die Bühne war voller Energie: drei Gitarristen, Bass, Keyboards, Drums — und natürlich The Voice himself. Geoff Tate bewies in 90 Minuten, dass er noch immer ein beeindruckender Sänger ist. Seine Stimme? Markant, kraftvoll, und erstaunlich nah am Originalsound der frühen Alben.
Die Rotationen in der Band hatten einen noch fetteren Sound als beim letzten Gastspiel gesorgt. Alle Musiker waren perfekt aufeinander eingespielt: Soli wurden unter den drei Gitarristen aufgeteilt, und die Groove-Section aus Jack Ross (Bass) und Robert Baker (Drums) klingt deutlich mehr nach Eddie Jackson und Scott Rockenfield als frühere Kombinationen. Dank Bruno Sa kamen die Keyboards nicht aus der Konserve, was die Hommage an die Songs von Empire und Operation: Mindcrime unterstrich.
Eine Reise durch die Queensrÿche-Historie
Die Songauswahl war ein Best-Of-Traum: Von Take Hold of the Flame bis Silent Lucidity war alles dabei. The Thin Line sorgte mit Saxophon und fett orchestriertem Sound für Gänsehaut, während der Mindcrime-Block daran erinnerte, warum Queensrÿche einst die Messlatte für Prog-Metal legten. Dario Parente, Amaury Altmayer und James Brown bekamen bei den Gitarrensoli ihre Momente im Rampenlicht, während Geoff mit seiner Präsenz die Bühne beherrschte, ohne den Bandkollegen den Raum zu nehmen.
Finale mit Gänsehautgarantie
Das letzte Drittel startete mit Walk in the Shadows und gipfelte im größten Hit der Band: Silent Lucidity. Geoff erzählte launig, dass zu diesem Song schon Menschen geheiratet hätten oder Kinder gezeugt wurden. Die Zugabe war ein kräftiges Statement: Welcome to the Machine als Cover und der Abschluss mit dem Bandklassiker Queen of the Ryche.
Ein Abend voller Erinnerungen
Ich war beeindruckt, wie viel Kraft und Leidenschaft Geoff Tate noch in seine Songs legt. Wer Queensrÿche live in den 80ern oder 90ern verpasst hat, bekommt hier die Gelegenheit, die Klassiker mit der Originalstimme zu erleben. Mir fehlte nur The Lady Wore Black, um den Abend perfekt zu machen. Und an alle, die noch immer fragen: „Tate oder LaTorre?“ — Beide!! Genießt einfach die Musik.
Setlist Geoff Tate
Empire // Desert Dance // I am I // Sacred Ground // The Thin Line /// Operation Mindcrime // Breaking the Silence // I don’t believe in Love // NM156 // Screaming in Digital /// Walk in the Shadows // Another Rainy Night // Jet City Woman /// Silent Lucidity /// Welcome to the Machine // Take Hold of the Flame // Queen of the Ryche
Bericht und Bilder: Clemens
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