Am 27.05 war es endlich soweit. Die deutschen Metalcore und Melodic Death Metal Vorreiter Heaven Shall Burn machten mit ihrer Neuland Exkursion Clubtour im ausverkauften Stattbahnhof Schweinfurt halt und wir durften für euch Vorort mit dabei sein. Support bei diesem Auftritt waren die Newcomer Autumn Kids aus Bamberg, die von Alex Dietz (Gitarrist HSB) aus unzähligen Einsendungen für den Gig ausgewählt wurden. Ihre Muskikrichtung bezeichnen sie selber als Emotive Hardcore. Alle Hintergründe zu der Tour und was es mit der Auswahl der Vorbands auf sich hat, könnt ihr hier noch einmal in unseren Vorbericht nachlesen.
Pünktlich um 19.00 Uhr öffneten sich die Pforten der fränkischen Kulturstätte und ebenso pünktlich begannen auch Autumn Kids ihren Auftritt genau eine Stunde später. Die fünf Jungs aus Bamberg legten von Beginn an mit richtig Power los. Man merkte ihnen an, dass sie richtig Bock auf den Gig hatten. Voller Hingabe und mit jeder menge Emotion performte Sänger Davis die Songs, auch wenn es ihn zu Anfang wegen einem Stolperer fast auf den Boden der Bühne gelegt hätte. Was ihn aber durchaus noch sympathischer machte. In ihren Songs verarbeiten sie sozialkritische aber auch persönliche Themen. Unter Anderem den Verlust eines geliebten Menschen oder psychische Erkrankungen wie Depressionen. Zu Beginn noch etwas zögerlich, entwickelten sich aber dann vermehrt kleinere Moshpits, die mit einem größeren und mit einer durchaus beachtlichen Wall of Death endeten. Auch wurden die Aussagen von Davis zu ihrer politischen Ansicht mit Applaus quittiert. Denn wenn euer Onkel Helmut am Sonntagstisch mal wieder erzählt, er habe ja eigentlich nichts gegen Ausländer, aber…Dann soll er doch bitte einfach die Klappe halten. Autumn Kids schafften es so ohne Probleme die Menge für den anstehenden Auftritt von Heaven Shall Burn anzuheizen und haben sich so einige neue Fans gewonnen.
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Nach einer kurzen Umbaupause war es dann endlich soweit. Aus den Boxen ertönte das heiß ersehnte Intro in Form von Scooters Song I Feel Hardcore, was von der Menge auch schon ausgiebig gefeiert wurde. Dann betraten Heaven Shall Burn rund um Sänger Marcus Bischoff, der die Haare mittlerweile coronabedingt lang trägt, die Bühne. Wie erwartet und auch nicht anders gewohnt, ging es direkt in die Vollen. Gestartet wurde mit Protector, nur um danach sofort Black Tears zu performen. Gleich von Beginn an wurde von der Crowd intensiv gemosht und geheadbangt. Es folgten Songs einmal quer durch die Alben, wie beispielsweise Voice of the Voiceless und My Heart and the Ocean, dessen Video zusammen mit der Meeresschutzorganisation „Sea Sheperd“ entstanden ist. Immer wieder wurden hier schon kleine Wasserflaschen von der Band an die Menge verteilt, denn mittlerweile hatte es schon gefühlt 40 °C im Stattbahnhof. Als nächstes Lied stand dann Corium auf der Liste, welches auf dem 2016 erschienenen Album Wanderer zu finden ist. Hier wurde direkt eine Ansage gemacht, dass sie jetzt bitte mal ne ordentliche Menge Crowdsurfer sehen wollen. Da lies sich das Publikum nicht lange bitten. Wie am Fliessband wurden die Menschen nach oben gehoben, um in Richtung Bühne zu surfen. Nur um danach postwendend, in bester Stagedive Manier, wieder zurück geschickt zu werden, denn es gab keinen Graben. Alle sind direkt auf der Bühne gelandet. Nach dem Song bedankte sich Marcus noch im Namen von HSB bei dem Security, der fast im alleingang all die Crowdsurfer abgefangen hatte. Zudem erzählte er, dass dessen Kids bei dem Soundcheck der Band anwesend seien durften. Von dem Security erfuhren wir zudem, dass den Kindern noch T- Shirts und ihm eine signierte Platte geschenkt wurde. Das ist mitunter ein Grund, warum ich Heaven Shall Burn so mag: Es sind einfach sympathische, bodenständige Menschen und in keinster Weise abgehoben oder arrogant. Es folgten drei weitere Lieder. Zu Endzeit, inklusive Intro Awoken, bei dem sich schon alle ohne Aufforderung in Posititon brachten, kam dann nocheinmal ordentlich Bewegung in die Menschenmenge. Danach verließen die fünf erstmal die Bühne, um dann ohne großes Bitten, direkt noch eine Zugabe aus drei Songs zu spielen. Nach Numbing the Pain, Tirpitz und Hunters Will Be Hunted war dieser großartige Abend dann leider auch endgültig zu Ende, aber Marcus (bitte lass deine Haare lang!) ließ es sich nicht nehmen, sich noch einmal kurz in die Crowd zu werfen. Verschwitzt, fix und fertig, aber auch glücklich und zufrieden ging es dann für uns Nachhause.
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