Ganze fünf Jahre haben wir nun auf neues Material von Heidevolk warten müssen. Am 24.02.2023 erschien ihr nunmehr siebtes Studioalbum Wederkeer, welches mit vier Shows gebührend gefeiert werden sollte. Lediglich eine davon war in Deutschland. Nur einen Tag nach Release wurde das Helvete in Oberhausen unsicher gemacht. Mit dabei waren die ebenfalls niederländischen Epic Folk Metaller von Vanaheim. Warum eine Schuhsohle der neue Drumstick ist und Heidevolk Klappstühle auf der Bühne hatte, erfahrt ihr hier!
Pünktlich startete der Einlass und die Räumlichkeiten füllten sich recht zügig. Um 20 Uhr verdunkelte sich der Konzertkeller im Helvete und Vanaheim betraten die Bühne. Alle? Nicht ganz! Sänger Zino fehlte! Als dann der Backingtrack einsetzte, schlich er sich mit seiner Laterne von hinten durch die Menge, um so die Leute zu erschrecken und um auf die Bühne zu gelangen. Rechtzeitig oben angekommen, legten sie dann versammelt direkt mit Vollgas los und hauten den zahlreichen Zuschauern direkt Uit Steen Geslagen und Onbevangen um die Ohren. Der erstmals eingeforderte Pit fand da noch kein Gehör. Zu Reuzenspraak unternahm dann auch Zino, zur Überraschung einiger Zuschauer, einen Ausflug in die Crowd, um dort ein Gerangel anzuzetteln. Leider hat er dabei auch seinen Schuh gekillt, nahm es aber mit Humor. Mit den Worten „andere werfen Drumsticks, ich werfe Schuhsohlen“, nahm er diese, um sie in die Menge zu schmeißen. Dies sorgte für allgemeine Erheiterung, vor und auf der Bühne. Das ließ Gitarrist Michael nicht auf sich sitzen und verteilte eifrig Gummibärchen in den ersten Reihen. Bei The Dwarven Chant, welcher sich wunderbar für eine Wall of Death eignet, entstand dann tatsächlich auch eine, aber leider erstmal mit nur zwei Leuten. Klein aber fein. Es gesellten sich nach und nach aber immer mehr dazu, bis der anschließende Moshpit doch eine beachtliche Größe angenommen hatte. Beim letzten Track, Gevallen in de Nacht, wurden nochmals alle Kräfte mobilisiert und richtig Vollgas gegeben. Somit ging dann auch der Gig von Vanaheim zu Ende, welche wie immer richtig Bock hatten und auch den letzten in dem Keller überzeugt haben.
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Nach einem etwas größeren Umbau, mit Drumkit von Bram runter, vor der Bühne einpacken, durch die Menschen raus und Drumsets von Kevin inklusive Bühnendeko auf die Bühne, ging es mit Heidevolk weiter. Als das Intro Ver Verlangen einsetzte, betraten sie zusammen die Stage, um dann direkt mit den ersten Tracks, Hagalaz und Klauwen Vooruit, von dem neuen Album Wederkeer zu starten. Danach folgte erstmal die Ansage, dass sie heute alle Songs des neuen Werkes und jede Menge Klassiker spielen werden. Soviel sei schon verraten, sie hielten Wort! Mit Einde der Zege ging es nochmals richtig rund, ehe mit dem episch anmutenden Schildenmuur erstmals etwas Ruhe einkehrte. Dass dies aber nur von kurzer Dauer war, wurde schnell klar. De Strijd Duurt Voort, Oeros (perfekt zum Mitmachen geeignet) und Urth schlugen in dieselbe Kerbe, ehe mit Een Wolf In Mijn Hart der erste Must Have Song an der Reihe war.
Nachdem sich dann alle im Moshpit ausgepowert hatten, wurden auf der Bühne die elektrischen Saiteninstrummente auf die Seite und die Klappstühle ausgepackt. Auch kam ein Cajon, eine Art Sitztrommel zum Einsatz, auf der es sich Drummer Kevin bequem machte. Nachdem sich alle, bis auf die Violinisten und die beiden Sänger Daniël und Jacco auf den Stühlen platziert hatten, ging es mit einem kleinen Akustik-Zwischenset weiter. Den Anfang machte der Titeltrack Wederkeer, gefolgt von De Hallen van mijn Vaderen, Het Gelders Volkslied und Zomervuur, welches den Abschluss bildete. Wie geil war das denn bitte! Ein sehr gelungener Zwischenpart! Danach folgte auch erstmal die Vorstellung der neuen Bandmitglieder, da sich mit drei neuen, unter anderem einen Sänger, doch einiges im Besetzungskarussell getan hatte. Ijzige Nacht und Raido waren als Nächstes an der Reihe, bevor es mit Saksenland und Holda mal wieder ordentlich rund ging und die Crowd abermals einen Pit startete. Und wo trinkt es sich am besten, natürlich in Walhalla! Daher durfte natürlich Drink met de Goden nicht fehlen, welcher von den Zuschauer gebührend gefeiert wurde. Kurz vor der Zugabe gönnten sich die sieben noch eine kleine Pause, ehe es mit einem Track in die Zugabe ging, welcher auf keinem Heidevolk Gig fehlen darf: Vulgaris Magistralis! Und nicht nur das, auch Nehalennia hatte es auf die Setliste geschafft, sehr zur Freude der Crowd, die zu einer letzten Eskalation aufgerufen hatte. Damit endete dann leider auch dieser Auftritt, mit zufriedenen Gästen und ebenfalls sehr glücklich aussehenden Heidevolk Musikern!
Was war das für ein Abend?! Eine, wie ich finde, sehr gelungene Kombination von Heidevolk und Vanaheim. Dass letztere immer abliefern, weiß ich ja, aber auf erstere war ich wirklich sehr gespannt, gerade auch wegen der Wechsel und darauf wie sie ihr neuestes Werk präsentieren. Und ich muss zugeben, die beiden Stimmen harmonieren in typischer Heidevolk Manier. Das Ganze war absolut gut durchdacht und die vier Akustik Stücke eine wirklich gelungene Überraschung. Gerne mehr davon!
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