Die schwedischen Death Metaller von Hypocrisy fegen durch Europa, im Rahmen ihrer Worship European Tour 2022. Als Supports auf der kompletten Tour sind die symphatischen Griechen von Septicflesh, die kanadische Progressive- Deathmetal Band The Agonist und die Newcomer von Horizon Ignited mit an Board. Halt gemacht wurde hierbei auch am 03.11.2022 im Colos- Saal in Aschaffenburg.
Den Anfang machten die Newcomer von Horizon Ignited. Erst 2017 gegründet, haben Sie sich dem Melodic Death Metal verschrieben. Und das machen die Jungs richtig gut. Die Growlparts sitzen schon, im cleanen Gesang sind noch kleine Schwächen zu erkennen, über die man aber noch hinweg sehen kann. Auch fand ich diese Parts nicht so perfekt abgemischt. Insgesamt war der Sound aber durchweg gut. Ein bisschen eng wurde es allerdings auf der Stage, mit zwei Gitarristen, einem Drummer, einem Bassisten und Keyboarder und einem Sänger. Hier standen auch schon die Dekoelemente der folgenden Bands herum. Mir gefiel der Auftritt trotz kleiner Schwächen ziemlich gut und ich werde Horizon Ignited definitiv weiter verfolgen.
Als zweite Band des Abends durften die Kanadier von The Agonist als einzige Female Fronted Band ran. Nachdem die Jungs alle nach und nach die Bühne betreten hatten, trat Sängerin Vicky Psarakis hinter einem großen Aufsteller hervor. Und dann ging es richtig rund. Über ein unglaubliches stimmliches Spektrum verfügend, nahm sie uns gesanglich einmal quer mit durch Himmel und Hölle. Tiefe Growls und im Gegenzug dazu teilweise fast engelhafter Cleangesang, machten das Ganze zu einer aufregenden Sache. Dazu kam noch die tolle Bühnenpräsens von Vicky und die riesige Spielfreude der ganzen Band, welche dieser sichtlich anzusehen war. Als letzten Song spielten die fünf den Titeltrack ihrer 2021 erschienenen EP Days Before the World Wept *. Musikalisch, durch die schnellen Rhythmuswechsel nicht ganz einfach zu hören, ist das sicherlich keine Musik für jedermann. Mich haben sie überzeugt und ich freue mich, The Agonist irgendwann wieder live zu sehen.
Weiter ging es dann mit der Band, auf die ich mich persönlich am meisten gefreut hatte, die griechische Truppe von Septicflesh. Und um es gleich mal vorneweg zu nehmen, es war ein Abriss und ich hatte das Gefühl, dass auch einige hauptsächlich wegen ihnen da waren. Musikalisch ging es auf der Setliste einmal quer durch die Alben. Sowohl alte Songs, wie Anubis und Communion, von dem gleichnamigen 2008er Studioalbum, als auch neue Stücke, von dem erst diesen Jahr erschienenen Werkes Modern Primitiv, wurden zum besten gegeben. Also wirklich einmal quer durch die Geschichte der Band. Dazu die unbändige Kommunikationsfreude von Sänger und Bassiten Spiros „Seth“ Antoniou, welcher das Publikum immer wieder aufforderte und motivierte, was eigentlich nicht nötig war. Die Crowd hatte zu dem Zeitpunkt schon ein Eigenleben entwickelt. Generell waren die fünf Jungs richtig gut aufgelegt und schafften es so problemlos, die Zuschauer abzuholen. Einen Moment zum Schmunzeln gab es für uns auch noch, als ein Song angekündigt wurde. „This is a Song about Art, Dark Art“, löste ein kollektives Lachen seitens der anwesenden Redaktionsmitglieder aus. Und so ging auch dieser Auftritt gefühlt viel zu schnell zu Ende.
Nach einer dann etwas längeren Umbaupause ertönte der komplette Song Rock n‘ Roll Train (Runaway Train) von AC/DC. Danach betraten die Schwedischen Death Metaller Hypocrisy die Stage, um direkt mit dem Brett Worship *, vom gleichnamigen Alben und Namensgeber für die Tour, zu starten. Also gleich mal mit ordentlich Vortrieb voran. Gespielt haben Sie insgesamt 17 (!) Songs, welche ebenfalls einmal quer durch die Diskografie der Band führte. Auch waren neben dem Anfangstrack noch Chemical Whore und Children of the Gray vom aktuellen Werk vertreten. Wie bei allen bisherigen Bands an diesem Abend, war auch ihnen die Spielfreude anzumerken. Es wurde von links nach rechts gewuselt und wieder zurück. Reger Verkehr dort auf der Bühne. Auch machten sich erstmals erste Crowdsurfer auf den Weg (wobei ein einzelner die überwiegende Mehrheit stellte) und es bildete sich auch ein Mini Moshpit.
Auf die Frage, auf welchen Song die Crowd noch Bock hätte, begann begeistertes Rufen seitens dieser. Das sorgte vorallem bei Sänger Peter Tägtgren für Belustigung, welche sich auch wieder auf die Zuhörer übertrug. Auch auf die Ansage, alles vor der Bühne solle mal ordentlich Lärm machen, folgte nur ein bewusst und gewollt skeptischer Blick und das zwischen Schmunzeln herausgepresste Wörtchen „Ne“, bevor er zur Einleitung in den nächsten Song demonstrierte wie es richtig geht. Besonders hervorzuheben ist auch die auf die Tracks abgestimmte Lichtshow. Denn wenn sich ein weißes Lichtkreuz der seitlichen Beleuchtung im Gesicht des Sängers kreuzt, sieht das einfach fantastisch aus. Insgesamt gab es auch an diesem Gig nichts zu meckern und Hypocrisy lieferten wie gewohnt einen sauberen und intensiven Auftritt ab.
Verschwitzt und ausgepowert ging es nach diesem rundum gelungenen Abend dann auch für uns nach Hause. Auch wenn die Security ein kleines bisschen aufmerksamer bei den Crowdsurfern hätte sein können.
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