Konzertbericht: Jukebox im Kulturkeller Fulda – Album Release „Rise with the Tide“

Am 22. April 2023 feierten Jukebox ihr drittes Album „Rise with the Tide“ in Fulda mit einem CD-Release-Konzert im Kulturkeller.

Die Rock-Band, seit 2014 fester Bestandteil der Fuldaer Musikszene, hatte einen großartigen Abend vor sich, das Publikum war zahlreich erschienen und der Kulturkeller gut gefüllt. Rund 120 Tickets wurden verkauft und alle waren gespannt auf das erste Konzert, bei dem ausschließlich eigene Songs dargeboten wurden. Denn sonst kennt man die Jungs eher als Party-Band mit Covern von bekannten Songs zum Mitsingen, wie der Bandname auch schon vermuten lässt.

Als Support-Act stand an dem Abend Tobi Rodriguez, normalerweise Mitglied der Band The Brick Lane Pastry, auf der Bühne.
Mit Mundharmonika, Gitarre, Fuß-Schellenring und einer kleinen Fuß-Drum-Maschine bot er eine Mischung aus ruhigen und schnellen Songs und stimmte das Publikum auf den weiteren musikalischen Verlauf des Abends ein. Besonders beim Song Restless klatschten alle begeistert mit und sorgten für eine tolle Stimmung.

Setlist Tobi Rodriguez:
Do it all again
Luck bad luck
Yonder
Running Against the Wind
Cannonball Man
Grey to Gold
Restless
Memories
Late Night Queen

Schon beim ersten Blick auf die Bühne fielen einem die zwei Drumsets auf. Diesmal standen nämlich beide Drummer, Aaron und Peter, mit auf der Bühne und wechselten sich zunächst bei der Begleitung der Songs ab.

Direkt nach dem Intro startete die Band mit drei Songs vom neuen Album „Rise with the Tide“. Danach folgte eine Reise in die Vergangenheit der Band mit den Songs All Night Long und Selfless Doubt & Out von ihrer allerersten CD „Sneak Peak“. Bei allen Songs wurde schon ohne Aufforderung mitgeklatscht und auch mitgesungen, die Stimmung ist fantastisch.

Lily of the Valley wurde vom Publikum begeistert aufgenommen, das Intro wurde bereits leise mitgesungen, später hörte und sah man das Publikum ausgelassen klatschen, denn Fans der Band kennen den Song schon vom gleichnamigen zweiten Album.

These City Lights bot die perfekte Möglichkeit für ein bisschen Interaktion zwischen Band und Publikum. Simon forderte die Gäste auf, die Handy-Taschenlampen für stimmungsvolles Licht herauszuholen. Die Lichter dieim Takt mitschwankten waren wunderschön anzusehen.
Danach wurde ein weiterer Song vom neuen Album gespielt, den aufmerksame Fans und Follower schon von Spotify und Youtube kennen: Wait for me (I’ll make it up to Ya). Denn ein paar Lieder wurden im Laufe des letzten Jahres bereits als Singles veröffentlicht.

Es wurde etwas ernster und emotionaler mit Bucket List, einem sehr persönlichen Song von Gitarrist Simon, der nach dem Tod seines Großvaters entstand. Er handelt davon, was man alles noch erledigen möchte, bevor man stirbt und wie man eine Bucket List schreibt. Die sehr emotionale Stimmung wurde direkt aufgegriffen.
Außer Frontmann Johannes verließen alle die Bühne. Alle waren gespannt was nun kommen würde. In gedimmtem Licht stimmte der Sänger mit Akustikgitarre The Industrial Man an.
Ein weiterer eher melancholischer Song, der von dystopischer Literatur inspiriert ist, wie er vorher noch erzählte.

Während des Stücks kamen die anderen zurück auf die Bühne: Sänger Simon mit Schellenkranz, Drummer Peter mit Shaker, Aaron mit Amboss und Hammer. Alle sangen mit und begleiteten den Song mit Percussion. Das Schlagen von Hammer auf Amboss nahm einen von der Soundkulisse mit in eine Fabrik oder zu Gleisarbeiten. Der Chor erinnerte an alte Arbeiterlieder die beim gemeinsamen schuften im Gleisbett ertönen. Ein richtiger Gänsehautmoment und atmosphärisch unglaublich schön und cool umgesetzt!
Man hatte sich also eindeutig Gedanken über die Bühnenpräsentation gemacht und das kam sehr gut an! Die etwas gedrückte, nachdenkliche Stimmung, die der Song hinterließ, hielt aber nicht lange an, als der Blues Rare Earth Hypothesis angekündigt wurde. Hier kam das Saxophon zum Einsatz, mit dem Simon den Song begleitete. Und das Publikum konnte nicht anders, als sich vom Sound mitreißen zu lassen und die Hüften und das Tanzbein etwas zu schwingen.

Um den beiden Herren am Schlagzeug, die optisch eher im Hintergrund bleiben, an diesem Abend die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken und sie ins Rampenlicht zu rücken, wurde der Song Wipe Out von The Surfaris als kleines Schmankerl angespielt, bei dem die beiden gemeinsam an den Drums sitzen und jeder ein Schlagzeugsolo spielte. Beide Drummer hatten sichtlich Spaß auf der Bühne und diese gute Laune übertrug sich natürlich aufs Publikum.

Der nächste Song wurde von Sänger Johannes als sehr „experimentell“ angekündigt, man habe einfach mal das gemacht worauf man Lust hatte. In Of Ends & Elephants haben sich die Jungs musikalisch so richtig ausgetobt, jeder hat einen kleinen Gesangspart und mit fast 15 Minuten ist er auch der längste, den die Band je geschrieben hat.
Zugegeben, er zog sich ein wenig und es gab nicht so viel Action vor der Bühne wie bei den anderen Songs seitens der Publikums, es wurde eher interessiert gelauscht.

Bei den nächsten beiden Stücken war das Publikum aber wieder voller Energie. In Those Days brachte die Besuchenden wieder in Bewegung und zum headbangen.

Als die letzten Töne verklungen sind, erfüllten Zugabe-Rufe und lautes Klatschen den Kulturkeller. Und die Band ließ sich nicht lange bitten, kam der lautstarken Forderung nach und spielte noch zwei weitere neue Songs vom Album!
Leaving this Town bildete den krönenden Abschluss und passte von der Thematik auch sehr gut an das Ende des Konzerts.

Eine Danksagung durfte natürlich auch nicht fehlen, diese hatte Johannes vorbereitet und baute sie in den Song während der letzten Akkorde ein. Nicht bedacht hatte er allerdings, dass er schlecht Gitarre spielen und gleichzeitig Notizzettel halten kann. Sänger Simon half ihm da gerne aus und hielt ihm die Zettel freundlicherweise vor die Nase. Ein typischer Fall von Situationskomik.

Nach dem Konzert war der Ansturm auf den Merchstand groß. Es gab selbst gestaltete „Juke-Beutel“, exklusive, limitierte T-Shirts zum Album Release und natürlich auch die neue Platte.

Ich habe mich nicht lumpen lassen und direkt eine CD mitgenommen.

Das Konzert war ein voller Erfolg, man hat gemerkt was für ein eingespieltes Team alle 5 auf der Bühne sind.
Die Songs sind eine super Mischung und zeigen die Vielseitigkeit der Musiker und zwar dass sie nicht nur rockig-laut sondern auch leise und bedacht sein können. Das Publikum hatte sichtlich Spaß und auch die Band war am Ende sehr happy! =)

Band:
Johannes Michel – Gesang & Gitarre
Simon Reinhardt -Gesang, Gitarre & Saxophon
Christoph Rützel – Bass & Hintergrundgesang
Oliver Schwab – Keyboard & Hintergrundgesang
Aaron Wehner – Drums
Peter Goldbach – Drums

Setlist Jukebox:
Intro
Autumn Winds
Dark Forest Theory
Still a Child (Neverripe)
All Night Long
Selfless Doubt & Out
Lily of the Valley
These City Lights
Wait for me (I’ll make it up to Ya)
Bucket List
The Industrial Man
Rare Earth Hypothesis
Baby Doll
Fuck You
Wipe Out
Of Ends & Elephants
Vertumnus
In Those Days
Hey There Denier
Leaving this Town

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