Die „Necromanteum EU/UK Tour 2024“ führte Carnifex, die Meister des Blackened Deathcore am Ostersamstag nach Karlsruhe ins Substage. Doch sie kamen nicht alleine, denn gleich drei hochkarätige Support-Acts sorgten für ein erlesenes Rahmenprogramm: Die Newcomer Vexed leiteten den Abend ein, gefolgt von den technisch versierten Revocation und dem Horror-Gore-Knüppel Aborted. Das Ganze versprach also zu einer herrlichen Schlachtplatte zu werden und was die nicht ganz so heilige Ostermesse zu bieten hatte, soll der folgende Bericht zusammenfassen.
Vexed:
Den Abend eröffneten Vexed aus dem United Kingdom mit einem modernen Kracher-Set. Ein progressiver Metalcore Sound heizte dem Substage ordentlich ein und es gab bereits den ersten Circle Pit zu sehen. Nach ihrer Show mit Cabal im Januar, war es für Vexed das zweite Gastspiel im Substage in kürzerer Zeit und auch dieses Mal konnte das Quartett voll überzeugen. Für eine gute halbe Stunde gaben die Newcomer um Sängerin Megan Targett ordentlich Gas und hatten erkennbar Spaß daran, zurück in Karlsruhe zu sein. Ohne große Lichteffekte donnerte ein Breakdown nach dem Anderen durch die Boxen, gepaart mit harschem Shouting. Ein kurzer, aber cooler Auftakt.
Revocation:
Aus Quartett mach Trio, aus Metalcore mach Technical Death Metal. Revocation waren nun am Zuge und verzichteten auf große Schnörkeleien. Ein Set, das uns einen ordentlichen Hammer um die Ohren schlug, war von der Spielweise her durchaus anspruchsvoll und konnte erneut die Crowd in Gang bringen. Zwischenzeitlich bekamen Revocation Unterstützung von Satan persönlich, der Richtung Ende der Show die Bühne enterte. Insgesamt ein sehr souveräner Auftritt, der Lust auf mehr machte. David, Brett und Ash sorgten ohne Frage für den technisch beeindruckendsten Auftritt, es folgte ein Solo nach dem anderen. So wurde das Klangbild immer wieder abwechslungsreich, ohne an Härte zu verlieren.
Aborted:
Sack auf, Knüppel raus, Sack zu. So in etwa könnte man den Auftritt der Belgier Aborted bezeichnen. Eingeleitet von Beetlejuice auf einem Dreirad, der eine positive Ansprache an die Gemeinde hielt, gab es eine gewaltige Ladung Brutal Death Metal serviert. Sänger Sven gestaltete die Performance durchaus humorvoll, „Karlsruhe its Schnitzel Time“, aber auch durch seine Mimik und Gestik. Hier gab es nun auch für die Security zu tun, Crowdsurfer bahnten sich ihren Weg nach vorne und auch der Pit legte sich ins Zeug. Zum Ende hin wurden wir Zeuge einer „Wall of Cuddle“. Auch das machte insgesamt richtig Spaß. Der Band war die sportliche Aktivierung der Crowd sehr wichtig und so durften sich alle zusammen an einer Runde Jumping Jack´s (Hampelmänner) beteiligen. Auf jeden Fall eine coole Idee, die man so sicherlich nicht oft miterlebt.
Carnifex:
Und schon waren die Meister des finsteren Deathcore an der Reihe. Carnifex betraten die Bühne und brachten uns ein erlesenes Set an Blackened-Deathcore-Granaten mit, die nicht selten auch viel Death-Metal-Einschlag hatten. Natürlich kam ihr aktuelles Album Necromanteum nicht zu kurz, uns wurden unter anderem Torn in Two, der Titeltrack oder Infinite Night Terror um die Ohren gehauen. Drumherum boten Scott Ian und Co einen hervorragenden Querschnitt ihrer Diskografie und so wartete bereits an dritter Stelle zum Beispiel Hell Chose Me auf uns. Ins Reich der Finsternis zogen uns Carnifex mit Dark Heart Ceremony und Drown Me in Blood aus ihrem Album Slow Death und brachten somit eine Menge Bewegung ins Publikum. Neben Mosh- und Circle Pit formierte sich eine große Wall of Death und auch die Crowdsurfer hielten die Security in Atem. Mit Lie to my Face und Slit Wrist Savior gab es noch zwei absolute Klassiker ihres Debüts Dead in my Arms kredenzt, doch dann war nach guten 45 Minuten schon wieder Feierabend. Äußerst schade und eigentlich viel zu kurz, vor allem das Album Die Without Hope hätte anlässlich des 10-jährigen Jubiläums gerne mit mehr als dem eröffnenden Dark Days bedient werden dürfen. Dennoch war es am Ende ein hervorragender Auftritt, der in allen Punkten riesig Spaß gemacht hat.
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