Konzertbericht: Orianthi – Some Kind of Feeling Tour

Orianthi
Orianthi - Some Kind of Feeling Tour 2025

Wenn einmal eben nicht ausreicht – Orianthi live in Aschaffenburg und Mannheim

Es gibt Konzerte, die so intensiv nachhallen, dass ein Abend einfach nicht reicht. Mittwoch Aschaffenburg, Donnerstag Mannheim – zwei Shows, zwei Städte, ein klarer Eindruck: Diese Künstlerin liefert. Kein überladenes Spektakel, sondern handgemachte Musik mit Biss, Herz und einer beeindruckenden Bühnenpräsenz. Was Orianthi live auf die Bühne bringt, bleibt nicht dort – es trägt weiter. Und wer dabei war, weiß: Die Entscheidung, gleich nochmal hinzugehen, fiel nicht schwer.

The Aussie beauty effortlessly slides from pop to rock to country to heavy metal and back again. But what never changes is her passion for performing, which shows through in every concert she plays and every track she touches.

— Penthouse 05/2025

Colos-Saal Aschaffenburg – Gitarren, Groove und ein holpriger Start

Der Einlass zum Konzert in Aschaffenburg war offiziell für 19:00 Uhr angesetzt, begann aber ein wenig früher – angenehm entspannt, der Saal füllte sich stetig. Die VIP-Tickets waren zwar ausverkauft, doch die Stehtische im Raum ließen erahnen, dass noch etwas mehr Publikum Platz gefunden hätte. Trotzdem herrschte schnell eine angenehme Dichte, sogar ein Rollstuhlfahrer konnte sich problemlos direkt vor der Bühne positionieren.

Pünktlich um 20:00 sollte es losgehen – doch der Opener wurde zum unfreiwilligen Soundcheck. Erst versagte der Verstärker, der kleine Orange-Ersatzverstärker brachte es auch nicht, und letztlich war es doch die Gitarre. Nach einem schnellen Wechsel zur Zweitgitarre ging es weiter. Orianthi, sichtbar genervt, fand erst ab dem dritten Song wirklich in ihren Flow – dann aber war der Schalter umgelegt.

Das Set war deutlich druckvoller als das, was man von Rock Candy oder Some Kind of Feeling kennt. Die Setlist griff tief ins frühere Repertoire, mit klarem Fokus auf Gitarrenarbeit und einem erdig-bluesigen Rocksound, geprägt von markanten WahWah-Passagen, die vor allem in den Soli zur Geltung kamen. Vier Coverversionen waren im Programm, jeweils mit einer kleinen Story versehen – etwa dem Hinweis auf die Support-Tour für Billy Gibbons Anfang des Jahres.
Bei Klassikern wie All Right Now oder Sharp Dressed Man wurde lautstark mitgesungen, doch auch bei eigenen Songs wie Rescue Me und Sinner’s Hymn zeigte sich: Orianthi erreicht ihr Publikum – zumindest die ersten Reihen waren textsicher. Die Atmosphäre war durchweg clubartig und familiär: nahbar, direkt, ohne Barrieren zwischen Bühne und Zuschauerraum.

Besonders in den instrumentalen Passagen zeigte sich Orianthis Klasse – virtuos und ein klein wenig selbstverliebt. Justin Andres (Bass) und Demian Arriaga (Drums) hielten das Fundament stabil, während sie an der Gitarre glänzte. Nach 75 Minuten war Schluss – für deutsche Konzertverhältnisse kurz, musikalisch aber rund und intensiv.

Mannheim, 7er Club – Wiederholung bei bestem Wetter

Tags darauf, Mannheim: Open Air im 7er Club bei gutem Wetter, ähnlicher Andrang, teils bekanntes Publikum. Auch hier lief nicht alles glatt – diesmal war es ein notwendiger Saitenwechsel, die weiße Gitarre machte weiterhin Zicken. Der Vibe blieb dennoch gelassen, fast familiär. Setlist und Stimmung wie am Vorabend – und erneut der Eindruck: Orianthi live ist mehr als ein Konzert. Es ist ein Erlebnis, das man gern ein zweites Mal mitnimmt.

Setlist: First Time Blues // Sinner’s Hymn // U Don’t Wanna Know // Never Make Your Move Too Soon // What’s It Gonna Be // Bad for Each Other // Rescue Me // All Right Now // Light it Up // Heaven in This Hell // Dark Days Are Gone // Sharp Dressed Man // How Do U Sleep // According to You /// Voodoo Child

Bericht und Bilder: Clemens

 

Mehr von Orianthi  bei Dark-Art findet ihr hier:

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