Konzertbericht: Snow White Blood am 02.02.2024 im Rind Rüsselsheim

Snow White Blood-Rüsselsheim-Das Rind

Let the stories begin.

Es war einmal in Rüsselsheim, einem beschaulichen Örtchen, das von grünen Wiesen und einem kleinen Fluss umgeben war. Das Rind in Rüsselsheim, ein gemütlicher Versammlungsort, war an diesem besonderen Abend mit knapp 90 Symphonic Metal-Fans gefüllt. Die Luft war erfüllt von Vorfreude und Spannung, denn heute sollte etwas Magisches geschehen.

Inmitten der Menge verbarg sich eine Geschichte von Wiedererweckung und Neuanfang, die sich um Snow White Blood rankte. Die Erinnerungen reichten zurück zu einem Auftritt auf dem Hexentanzfestival 2023, als Tränen flossen und die Fans Abschied von der Band nahmen. Doch das Schicksal hatte andere Pläne, und so begann die Geschichte von Neuem.

Am 17. November 2023 brach plötzlich Bewegung auf den Social-Media-Kanälen aus – ein neues Logo erschien. In den folgenden Tagen wurden die neuen Mitglieder enthüllt. Das Mikrofon wurde feierlich übergeben, als Sarah, die neue Sängerin und Texterin, die Bühne betrat. Till, der schon vor der Trennung die erste Gitarre von Chris übernommen hatte, kehrte zurück, begleitet von Max und Thomas, dem treuen Drummer und dem treuen Basser. Doch das war nicht alles, denn Marvin wurde als zweiter Gitarrist ins Boot geholt, ein Multitalent, das auch das Songwriting für die neuen Snow Whites übernahm.

Am Tag des Konzertes enthüllte sich auch der erste neue Song auf den Streamingplattfomen. Sarah zeigte, was sie kann, auch wenn der Mix etwas schwammig ist und ihre Stimme gerade am Anfang zu leise erscheint. Doch das Lied entwickelt sich, und die wahre Magie offenbart sich je nach den Kopfhörern oder Boxen, die den Song zum Leben erwecken. Die Vorfreude auf das Live-Erlebnis wuchs mit jedem Moment.

Doch dieser Abend gehörte nicht allein Snow White Blood, auch wenn der Fokus deutlich auf ihnen lag. Die Symphonic Pop-Metaller Postmodern Fantasy eröffneten den Reigen, gefolgt von Elvellon, einer weiteren Female Fronted Symphonic Metal-Formation. Die Bühne wurde nun zum Schauplatz einer märchenhaften Symphonie, die die Herzen der Zuschauer verzauberte.

Unter dystopischen Lautsprecherdurchsagen und Sirenengeheul betraten Postmodern Fantasy die Bühne mit übergroßen Hasenmasken, die ihre Gesichter zierten. Doch nach nur einem halben Song wurden diese abgelegt und sorgfältig auf der Bühne als Dekoration drapiert. Das Publikum brauchte einen Moment, um sich aufzuwärmen, bis vereinzeltes Kopfnicken zu sehen war. Franziska, die Sängerin und Produzentin, überzeugte rasch mit ihrer starken, warmen Stimme. Leider kam diese im Mix vor allem am Anfang nicht so schön raus, was man besonders an Stellen ohne die anderen Instrumente bemerkte. Mit allen fünf bisher veröffentlichten Songs und fünf weiteren, unveröffentlichten, präsentierten sie ihren einzigartigen Symphonic Pop Metal mit elektronischen Elementen, der deutlich tanzbarer war als das, was an diesem Abend folgte. Ihr „Hardcore Fanclub“, bestehend aus drei enthusiastischen Mannen, war extrem begeistert, aber auch der Rest des Saals wurde schnell von ihrer Musik eingesogen. Die Leute waren definitiv positiv überrascht von diesem Geheimtipp, den sie vorher nicht präsent hatten. Ein unbedingter Hör-Tipp, mal sehen, vielleicht klappt das auch mit einem Longplayer dieses Jahr. 

Setlist Postmodern Fantasy:

  • Invincible
  • This is Life
  • Insomnia
  • Drop Your Guard
  • Pardon Me
  • Ballade in B
  • For Change is Coming
  • Smoke and Wind
  • Not my Enemy
  • When Destiny Calls

Und hier die Fotostrecke von Postmodern Fantasy by Patrick:

Es begab sich, dass nach einer kurzen Zauberpause die Geschichte mit Elvellon fortgesponnen wurde. Kraftvoll und von Keyboards begleitet, brachten sie eine Energie auf die Bühne, die an längst vergangene Zeiten von Nightwish erinnerte. Mit einem breiten Klangteppich aus orchestralen Klängen und mitreißenden Gitarrenriffs entführten sie das Publikum in eine mystische Welt. Eine Maschine, die den Zauber des Windes verbreitete, durfte natürlich nicht fehlen, um die epischen Haare der Musiker, vor allem der Musikerin, noch epischer wehen zu lassen.

Die Sängerin Nele überzeugte vor allem durch ihren beeindruckenden Stimmumfang, besonders in opernhaften Passagen, diese klangen wie Melodien aus alten Märchen. Zu dieser Zeit war das Publikum bereits viel lockerer als zu Anfang, mit wildem Köpfe schütteln und Haaren, die im Takt der Musik tanzten. Auch auf der magischen Bühne wirbelten die Haare wild umher, und es herrschte eine allgemeine fröhliche Bewegung. Die Interaktionen zwischen den Musikern waren ein wahrer Zauber für die Zuschauer. Bei Soli wurde mit Begeisterung angefeuert, es gab märchenhafte Wechselgespräche zwischen den einzelnen Instrumenten, und insgesamt war spürbar, dass die Fünf Freude hatten, wieder auf der Bühne zu stehen, nach über einem halben Jahr Pause.

Und es verbreitete sich ein Flüstern unter den Sternen, denn es gab Neuigkeiten in dieser Nacht. Das neue Album war bereits im geheimen Kasten verborgen, doch das Releasedatum blieb noch ein gut gehütetes Geheimnis, das von den Sternen selbst bewahrt wurde. So endete der Auftritt von Elvellon mit Vorfreude auf das kommende musikalische Abenteuer.

Setlist Elvellon:

  • Dreamcatcher
  • Silence from the Deep
  • The Puppeteer
  • Until Dawn
  • Oraculum
  • Born from Hope

Und hier die Fotostrecke von Elvellon by Patrick:

Nun war der lang ersehnte Moment gekommen. Der Headliner des Abends, Snow White Blood, kündigte sich mit einem lauten „Let the stories begin“ an. Überraschenderweise begannen sie nicht mit einem neuen Lied, sondern mit einem alten, vertrauten, The Court Jester. Hier zeigte die neue rotgewandete Sängerin Sarah sofort, dass sie eine würdige Nachfolgerin ist. Sie verlieh dem Lied mit ihrer minimal tieferen und voluminöseren Stimmlage einen eigenen Zauber.

Erst beim dritten Lied, The Loss of Innocence, wurde ein neues Kapitel der „Stories“ präsentiert. Wäre die Aufnahme des Liedes genauso abgemischt wie die Live-Darbietung, hätte es noch mehr entzückt, denn diese war etwas ausgefeilter. Neben The Loss of Innocence wurden drei bisher noch unbekannte Melodien enthüllt, sehr zu Begeisterung des Publikums.

Die zweite Gitarre fügte dem Klang zweifellos mehr Kraft hinzu, besonders bei den Liedern vergangener Zeiten. In den neuen Stücken konnte man die zweite Gitarre auch als Harmoniestimme deutlich vernehmen. Eine zauberhafte Ergänzung, die den Gesamtklang veredelte. Sarah offenbarte ihre eigene stimmliche Magie. Wo einst Uli glänzte, vermochte sie mühelos mitzuhalten.

Die Ansagen zwischen den Liedern sollten jedoch noch etwas geübt werden, denn man spürte ihre Nervosität deutlich. Die Ansagen und die Vorstellung der Musiker gingen ihr noch nicht mühelos von den Lippen. Aber das war verständlich, denn immerhin war es ihr erster Auftritt mit Snow White Blood, und in solch große Fußstapfen zu treten, ist nun mal nicht einfach. Die Angst, die Fans zu enttäuschen, erwies sich jedoch als unbegründet, wie sich heute zeigte. Die Band feierte ihre Wiedergeburt, und die Fans feierten begeistert mit, in einem Epos, das in die Annalen der Musikgeschichte eingehen sollte.

Es war wahrlich ein Abend voller Magie und Melodien, der die Herzen der Zuhörer verzauberte und eine neue Ära für Snow White Blood einläutete. Und so endete die Geschichte nicht in Tränen, sondern in einem triumphalen Neubeginn und mit einem Versprechen, dass die Musik weiterhin durch die Lande hallen würde.

Setlist Snow White Blood:

  • The Court Jester
  • Lullaby for the Undead
  • The Loss of Innocence
  • Sheherazade
  • Jerk
  • Drop a Stitch
  • Shard’s Dance
  • Nevermore

Und hier die Fotostrecke von Snow White Blood by Patrick:

Die Überraschung des Abends war zweifellos Postmodern Fantasy, die mit ihrem ungewöhnlichen Stilmix frischen Wind in die Musiklandschaft bringen. Elvellon war wie nicht anders zu erwarten sehr gut und bereitete als erfahrenste Band mit ihrem symphonischen Klangteppich den Weg zu Snow White Blood, die einen wahren Neubeginn feierten. Wir hoffen darauf, von allen drei Bands neue Musik nicht nur auf der Bühne zu hören, denn wenn sie nicht gestorben sind, dann musizieren sie noch heute.

Hier direkt zu den Bands.

https://www.postmodernfantasy.com/

https://elvellon.net/index.php/de/

https://snow-white-blood.com/de/

Mehr zu den Bands bei uns findet ihr hier:

 

 

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