Am 21.10.2024 eroberten Visions of Atlantis mit ihrer Armada Tour den Hirsch in Nürnberg und nahmen das Publikum mit auf ihr Piratenschiff.
Bevor es so weit war, durfte Seraina Telli als Opener ihr neues Album präsentieren.
Das Intro New Rock Generation kündigte den ersten Song an und räumte mit klassischen Rockstar-Klischees auf. Mit der Botschaft, ‚I’m addicted to Color‘ kam Seraina auf die Bühne und eröffnete mit dem Song Addicted to Color aus ihrem gleichnamigen neuen Album den Abend.
Mit ihrem schrillen Outfit und den zweifarbig gefärbten Haaren wurde die Sängerin ihrem Motto gerecht und gab auch musikalisch direkt Vollgas. Bei ihrer energiegeladenen Show trafen Elemente aus Rock, Metal, Punk und Pop zusammen zu einem unvergleichlichen Mix. Mit einer abwechslungsreichen Setlist zog sie das Publikum schnell auf ihre Seite und wurde ihrer Rolle als Opener mehr als gerecht. Neben den lauten und rockigen Stücken fanden bei der Ballade All your Tears auch ruhige Töne Platz, um direkt im Anschluss bei Think! laut auf die Missstände dieser Welt aufmerksam zu machen.
Zum Ende ihrer Performance gab es von ihr mit ‚oowowoaaaaa‘ noch eine Kostprobe ihres breiten Stimmspektrums, bei dem das Publikum gerne einstimmte, sodass die Wände vom Hirsch in Nürnberg bebten. Musikalische Unterstützung erhielt die Schweizer Musikerin, die sich bei vielen Liedern auf der Gitarre selbst begleitete, von einem Schlagzeug und einer weiteren E-Gitarre.
Setlist:
Addictet to Color // Wish You Well // I’m Not Sorry // Monkey & Zookeeper // All Your Tears // Think! // Modern Warrior
Danach übernahmen als Special Guest Illumishade die Bühne. Mit ihrer Mischung aus progressiven Metal-Elementen und majestätischen Melodien, lassen sie sich nicht so leicht in eine Genre-Schublade stecken. Der Wechsel aus Melodic- und Powermetal erzeugte auch beim Publikum eine positive Spannung. Sängerin Fabienne Erni performte gekonnt headbangend zum Song Riptide und überzeugte dabei gleichzeitig mit ihrer Stimmgewalt, auch in sehr hohen Lagen. Zusammen mit Mirjam am Keyboard standen zwei Powerfrauen auf der Bühne, die von den starken Riffs der Gitarre und dem Bass von Yannick eingerahmt wurden.
Nachdem der erste Teil der Show den Liedern aus dem neuen Album Another Side of You gewidmet war, folgten mit den letzten drei Stücken Songs aus dem ersten Studioalbum der Band. Besonders die Ballade Rise bedeutet der Sängerin sehr viel, wie sie verriet, und so wurde sie von ihr mit entsprechend viel Emotion präsentiert. Anschließend holte Gitarrist Jonas das gebannt lauschendem Publikum mit einem Metal-Riff-Quiz zurück in die Realität. Es galt den Riff von Breaking the Law von Judas Priest zu erraten, was mehreren Metalheads gleichzeitig gelang und jeweils mit einem Illumishade Patch belohnt wurde.
Zum Schluss bewies Fabienne bei Tales of Time, dass auch tiefe Growls zu ihrem Repertoire gehören, um danach mit dem melodiegewaltigem World‘s End einer gelungenen Show einen perfekten Abschluss zu geben.
Setlist:
ELEGY // ENEMY // Here We Are // Riptide // In the Darkness // Cloudreader // Rise // Tales of Time // World’s End
Während viele Zuschauer die Umbaupause für eine Stärkung an der frischen Luft nutzten oder an den Merch Ständen verbrachten, verwandelte sich die Bühne im Hirsch mehr und mehr in ein Piratenschiff. Kurz vor 22 Uhr füllten sich dann auch die hinteren Reihen des Saals und der Club war für einen Montagabend gut besucht.
Dunkelheit, mystische Klänge und das Knarzen von Schiffsbalken erfüllten zu Beginn der Show von Visions of Atlantis den Raum, bis Sängerin Clémentine Delauney die Bühne betrat und beleuchtet von einem Lichtkegel mit zarten Tönen das erste Lied anstimmte. Als kurz darauf die gesamte Band die Bühne enterte, war der Hirsch erfüllt von der unverkennbaren Mischung aus mitreißenden Gitarrenriffs, markanten Drums, umgeben von einem melodischen Klangrahmen und den ausdrucksstarken Stimmen von Sänger Michele Guaitoli und Clémentine. Das Publikum war vom ersten Moment an voll dabei und schon beim dritten Lied Monsters waren bis in die hintersten Reihen alle Hände in der Luft.
Neben all den Metal Riffs und Drum Beats wurde der wunderbaren Stimme von Clémentine bei ruhigeren Passagen immer wieder genügend Raum gegeben. Ihre Performance an diesem Abend reichte dabei von epischen Auftritten mit Krone, über ein wehendes Tüllkleid bis hin zu schnellen Headbang-Einlagen. So war es ein Genuss für Ohren und Augen. Nicht nur das Bühnenbild entsprach dem aktuellen Piratenmotto, auch der Rest der Crew, allen voran Michele, enterte die Bühne im Piratengewand.
Beim sechsten Lied Clocks gab es dann absolut kein Halten mehr und das Piratenschiff nahm richtig Fahrt auf. Eine VoA Piratenfahne beim nächsten Lied Legion of the Seas durfte da genauso wenig fehlen wie die obligatorischen ‚Hu Ha‘ Rufe bei Tonight I’m Alive. Nach einem Gewittersturm mit Blitzen und Donner bei Hellfire fuhr das Schiff in ruhigere Gewässer. So fand Clémentine mit einer sehr bewegenden Ansprache über Momente, in denen es Menschen gibt, die einem helfen eine schöne Überleitung zum Lied Underwater. Dies war der Moment, wo sie das bereits erwähntes Tüllkleid fantastisch in Szene setzte und bei jedem einzelnen für Gänsehautmomente sorgte.
Schließlich ging es mit Magic of the Night inklusive Tanzeinlage der beiden Lead Vocals wieder rockiger zu, um bei Pirates will return und Melancholy Angel ein episches Ende mit Clémentine als Piratenkönigin zu finden. Christian an der Gitarre und Herbert am Bass sorgten zwischendurch mit ihren deutsch-österreichischen Ansagen immer wieder für Lacher im Publikum, indem sie Micheles fleißige Bemühungen auf Englisch damit locker übertrumpften. Neben einer tollen Performance der gesamten Band gab es somit nochmals Sympathiepunkte obendrauf.
Beim Zugabenblock durfte zum Schluss bei Master the Hurricane kräftig gerudert werden und das letzte Stück wurde von den Rufen ‚Hail Jolly Roger!‘ und ‚Armada‘ lautstark vom Publikum begleitet. Viel zu schnell verstrich damit eine fantastische Piratenshow mit 17 Liedern auf der Setlist.
Setlist:
To those who choose to Fight // The Land of the Free // Monsters // Heroes of the Dawn // Where the Sky and Ocean Blend // Clocks // Legion of the Seas // Tonight I’m Alive // Collide // Hellfire // The Dead of the Sea // Underwater // Magic of the Night // Pirates Will Return // Melancholy Angel // Master the Hurricane // Armada
Bericht: Anne
Bilder: Matthias
Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:
- Konzertbericht: Visions of Atlantis Armada Release Party am 06.07.2024
- Festivalbericht: 29.12.2023: No Sleep After X-Mas 2023
- Konzertbericht: Visions of Atlantis & Xandria, Support: ye banished Privateers im Cafe Central 14-10-22
- Wacken Open Air 2022
- Review: Visions of Atlantis – Pirates
- Vorbericht: Schwaig Metal-Koppel – Open Air – 29.08.2020
- 10.10.2019 Freedom Call M.E.T.A.L Tour mit Seven Thorns und Visions of Atlantis
- 01.09.2019 Visions of Atlantis Release Tour im Nachtleben
- Interview mit dem neuen Visions of Atlantis Sänger Michele Guaitoli
- Wacken Open Air 2018 – Donnerstag
Antworten