Die Zukunft des Rock ’n‘ Rolls, Yungblud, ist momentan auf seiner IDOLS THE WORLD TOUR und hat letzten Dienstag die ausverkaufte Mitsubishi Electric Hall in Düsseldorf zum Beben gebracht. Supported wurde er von der Band Weathers und seinen Freunden Palaye Royale.
Weathers
Die erste halbe Stunde des Abends hatte die südkalifornische Alternative-Rock-Band Weathers aus Los Angeles gefüllt. Ihr Sound und Auftreten sind stark von der Gegenkultur der 80er und 90er Jahre inspiriert und erinnerte unter anderem an My Chemical Romance. Weathers passte vom Sound her definitiv perfekt in das Line-Up des Abends.
Besonders überraschend war eine kurze Cover-Einlage des Songs Pink Pony Club von Chappell Roan, ein textlicher Kontrast zu den sonst eher ernsten Texten über u.a. mentale Gesundheit, wie zum Beispiel Anxiety. Als neuen Song gab es Ugly und mit C’est la vie gelang ihnen ein gelungener Abschluss des Sets.
Palaye Royale
Palaye Royale schlossen da an, wo Weathers aufgehört hatten: laut und voller Energie. Die US-amerikanische Rockband aus LA, bestehend aus den Brüder Remington Leith, Sebastian Danzig und Emerson Barret, wusste, wie man die Crowd anheizt und Stimmung macht.
Mit ihrem Genre brechenden Emo-Punk-/Brit-Pop-Sound wärmte die Band die Stimmen des Publikums zu Songs wie Death or Glory, No Love in LA und Fucking with my head ordentlich auf.
Vor allem Sänger Remington überzeugte mit der Vocal Range seiner Stimme, vom Clean Gesang bis zu Fry Screams.
Gegen Ende des Sets verwandelte die Crowd zu Dying in a Hot Tub die Halle in ein Lichtermeer, bevor Palaye Royale den Auftritt mit dem Song For you abschloss.
Yungblud
Yungblud eröffnete sein Set mit einem großen Knall der Konfettikanonen zu dem neunminütigen Song Hello Heaven, Hello.
Musikalisch unterstützt wurde er – neben den typischen Gitarren, Bass, Schlagzeug – auch von Streichinstrumenten und einem Keyboard. Der junge Musiker hatte die, mittlerweile volle, Halle von Minute eins im Griff. Ob klatschen, springen, mitsingen – die Crowd machte alles bis zu den Sitzplätzen energiegeladen mit. Während des Auftritts turnte Dom, neben ordentlich Pyro, wie ein Flummi auf der Bühne herum, was seinem Gesang aber keinen Abbruch tat. Selbst der Bühnengraben war nicht vor ihm sicher und wenn man einmal kurz nicht hingeschaut hatte, fand man ihn plötzlich mitten in der Crowd, auf Händen getragen, wieder.
Aber es wäre natürlich kein Yungblud Konzert, wenn Fan-Nähe nicht großgeschrieben werden würde. Während dem Song Fleebag holte Yungblud einen Fan auf die Bühne, der für die zweite Hälfte des Songs die Rhythmusgitarre spielten durfte.
Neben all der chaotischen Energie gab es aber auch einen Gänsehaut-Moment: ein gefühlvolles Cover des Black Sabbath Songs Changes . Dom widmete den Song mit ergreifenden Worte der verstorbenen Rocklegende Ozzy Osbourne. Die Cover-Einlage trieb sowohl den Fans, als auch Yungblud selbst Tränen in die Augen. Abgerundet wurde der Abend mit den Zugabe-Songs Ghosts und Zombie, beide von dem Album Idols.
Der Auftritt hat gezeigt, dass der junge Musiker auf der Bühne und in der Musik sein Zuhause gefunden hat. Und er hat, meiner Meinung nach, mit seinem authentischen und ungefilterten Auftreten das Potenzial, Ozzy Osbournes „larger than life“ Vermächtnis zu folgen.
Setlist: Hello Heaven, Hello // The Funeral // Idols Pt. I // Lovesick Lullaby // My Only Angel // fleabag // Lowlife // Changes (Black Sabbath Cover) // Fire // ice cream man // Loner // Ghosts (encore) // Zombie (encore)
Bericht & Bilder: RockaBunny
Antworten