Lord of the Lost – 15 Jahre Tour, Batschkapp, Frankfurt 04.04.2024

PixOnstage

Was macht man, wenn man Geburtstag hat? Man lädt ein paar Freunde ein und feiert! Genau so machte es Lord of the Lost und luden zur 15 Years of Lord of the Lost Tour 2024. Bei allen Terminen war The Raven Age mit dabei und bei 21 war Blitz Union mit am Start. So auch am Donnerstag, dem 04.04.2024, in der ausverkauften Batschkapp in Frankfurt. Bei den restlichen Daten waren Hell Boulevard oder Empire of Giants dabei.

In ihrer Heimat durchaus bekannt, mischen die Jungs von Blitz Union seit 2022 die deutsche Festival- und Konzertszene ordentlich auf und sind ein gern gesehener Gast auf Festivals von groß bis klein. Letztes Jahr waren sie mit Subway To Sally auf Tour.

Bereits das Intro sorgte für erste Bewegung. Als Sänger Mark von Blitz Union energiegeladen auf die Bühne fegt und zum Applaudieren animierte, fühlte sich fast jeder angesprochen. Sofort war im ganzen Raum Bewegung, was sich durch den Abend zog. Bereits beim zweiten Song war die Menge am Springen. Blitz Union wurden begeistert vom Publikum aufgenommen und ordentlich gefeiert. Die Band kommunizierte zum größten Teil in Englisch, aber zwischendurch war mal ein Dankeschön zu hören. Auf der Bühne gab es keinen Stillstand, man sah den Jungs an, wie gut gelaunt sie den Auftritt spielten, was sich in der Feierlaune der Zuschauer spiegelte. Natürlich bedankte sich Blitz Union bei Lord of the Lost, dass sie auf Tour dabei sein durften. Und bevor sie sich dem letzten Song ihrer leider sehr kurzen Spielzeit widmeten, schlossen sie mit dem Satz, „Amazing start, for a amazing evening“. Beim letzten Lied eskalierte das Publikum noch mal richtig, so waren die Hände nach oben gestreckt, es wurde geklatscht, nochmal gesprungen und gerufen. Dann war es auch vorbei und unter lauten Rufen, applaudieren und pfiffen, entstand noch ein Foto.

Fotostrecke Blitzunion:

Setlist Blitz Union:

1. Get up

2. Money Crazy World

3. Blitzcoin

4. Hotel India Victoria

5. Plastic

6. TV

7. Revolution

Nun standen The Raven Age bereit. Mit ihrer Mischung aus Alternative-Metal und Melodic-Metalcore kamen sie etwas ruhiger als Blitzunion daher, was sich auch beim Publikum bemerkbar machte. So war es in den Reihen vor der Bühne etwas übersichtlicher und die Menge war weniger in Bewegung, dennoch wurde freudig der Musik gelauscht und nach jedem Song gab es viel Applaus. Insgesamt waren The Raven Age gerade zu wortkarg und spielten lieber ein Stück nach dem anderen. Unter brausenden Applaus verließen sie, nach einem Bild mit dem Publikum, die Bühne. Nachdem 2023 der dritte Longplayer Blood Omen erschienen ist, spielten sie hauptsächlich Songs von diesem. Natürlich gab es auch ein paar Tracks der zwei vorangegangen Alben. Der Gitarrist George Harris, der Sohn von Iron Maiden Bassist Steve Harris, ist der einzig verbliebene der zwei Bandgründer.

Fotostrecke Raven Age:

Setlist Raven Age:

Intro: Changing of the Guard

1. Parasite

2. Essence of Time

3. Forgive and Forget

4. Seventh Heaven

5. Angel in Disgrace

6. Serpents Tongue

7. Fleur de Lis

So kamen schließlich Lord of the Lost an die Reihe. Man spürte im Zuschauerraum, wie sich langsam die Spannung aufbaute. Rote und weiße Scheinwerfer erhellten die Bühne, die Leute begannen zu klatschen und die Band betrat den Schauplatz, dann war es kurz dunkel und Chris Harms, komplett in schwarzem Lack bekleidet, kam auf die Stage.

Wenn man vorher dachte, in der Batschkapp wäre es laut, wurde man nun etwas besseren belehrt. Denn es ging noch lauter, von der vordersten Reihe bis nach hinten herrschte tosender Applaus, Rufe, Schreie, Pfiffe und was Leute noch von sich geben, wenn sie restlos begeistert sind. Mit Till Death Us Do Part legten sie los, in einem Farbenmeer aus Scheinwerfern. Und wieder einmal bewiesen Lord of the Lost, das Gothic nicht nur Schwarz ist, nur weil man für sich schwarz entscheidet und dass dies nichts mit den Farben zu tun hat, die man im Innern trägt. Nach dem ersten Song freute sich Chris Harms sichtlich darüber, dass die Batschkapp ausverkauft war. Das war für Lord of the Lost das erste Mal, dass sie die Location voll hatten.

Zum nächsten konnte er verkünden, dass Niklas Kahl, nach krankheitsbedingten Ausfall, das erste Mal wieder am Schlagzeug sitzt. Sein Ersatz Björn, der ihn einige Zeit vertreten hatte, saß hinten bereit, falls er es nicht geschafft hätte. Dazu kam es aber nicht und Niklas spielte das ganze Konzert durch. Auch mit am Start, Benjamin Mundigler, der neue Gitarrist, der auch mal am Synthesizer steht. So konnten sich die Besucher auf das komplette Ensemble der Herren der Verlorenen freuen. Die Leute vor der Bühne rasteten bei jedem Song, der gesungen wurde, komplett aus und jedem fiel die chronologische Anordnung nach Alben auf. Es wurde mit dem ersten begonnen, sodass jeder Fan auf seine Kosten kam. Vor kleinen Pannen ist auch Chris Harms nicht gefeit, so hat er nach eigenen Worten eine seiner Kontaktlinsen schon nach kurzer Zeit im Auge verschlampt. Er präsentierte stolz seinen schwarzen Lackmantel, mit dem Kommentar, er würde Matrix 5 spielen, das passende Outfit hätte er ja schon.

Nun ging es aber weiter mit dem Gesangspart der Geburtstagsfeier. Mit Six Feed Underground oder In Silence wurden zwar durchaus die ruhigeren Töne von LotL angestimmt, aber die Menge kannte keinen Stillstand, laute “hey, hey rufe” ertönten immer wieder, vor allem als Chris Harms auf eine der vorderen Boxen stieg und die Leute abermals anstachelte noch lauter zu sein, was diese in die Tat umsetzten. Nach Loreley folgte die Bandvorstellung und so bekam jeder der Bandmitglieder seinen eigenen Applaus. Der Bitte von Chris für ihn zu schreien wurde sofort Folge geleistet. Nochmal kommt er auf die ausverkaufte Batschkapp zu sprechen, das erste Mal war die Bar hinten nicht verhangen, um den Saal kleiner zu machen und bedankt sich bei allen Anwesenden. Er freute sich über die farbenprächtige Vielfalt und dass jeder den Mut aufbringen sollte, sich zu verändern, ohne auf negative Stimmen von außen zu hören. So näherten sie sich dem Album Blood and Glitter und teilte sich den Song The Future of a Past Life, den er auf dem Album mit dem Sänger Markus von Heaven Shall Burn singt, mit Klaas. Wobei das Publikum aussuchen sollte, bei welchem Part sie lieber mitsingen wollten. Wobei es da keine Einigung gab und die Leute einfach alles mitsangen. Danach, wie sollte es anders sein, folgte Blood and Glitter. Er erwähnte auch, dass er mit seinem Outfit eine mobile Sauna am Mann hätte, die lauten “ausziehen rufe” setzte er dann aber nicht in die Tat um.

Zu Lighthouse forderte er die Leute auf, der Lichttechnikerin doch mal eine Pause zu gönnen und ihre Smartphonelampen anzuschalten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wunderschön und magisch eine Konzerthalle aussieht, wenn sie von hunderten kleinen Lampen beleuchtet wird und man auf ein Lichtermeer blickt. Im Laufe der Jahre hat Lord of the Lost das ein oder andere Lied gecovert und es folgte eine kleine Auswahl. So durfte Shock to the System von Billy Idol, der ja im positiven Sinne durchaus zu LotL passt, nicht fehlen. Bad Romance von Lady Gaga, die wie Chris Harms ein bunter Paradiesvogel ist, wurde vom Publikum von der ersten bis zur letzten Zeile mitgesungen.

Und immer noch wunderte sich Chris über die vielen Menschen, die nur wegen Lord of the Lost gekommen waren und nach dem Auftritt keine größere Band mehr kommen würde. Generell sollte man nie aufhören, sich zu wundern und sich an der Schönheit der Welt zu erfreuen. Aber wie es nun mal so ist, jeder schöne Abend ist irgendwann vorbei, so auch dieser. Nachdem LotL auf Zugaben verzichten und sie das Konzert in einem Rutsch durchspielten, folgte schlussendlich der letzte One Last Song, der letzte vorm Sterben, der aber nicht an diesem Abend in Frankfurt zutraf. Zum Abschluss kam die komplette Band nach vorne und verbeugte sich vor einer tobenden Menge, die nicht aufhören konnte zu klatschen, zu rufen und zu pfeifen.

Lassen wir uns überraschen, was die Herren der Verlorenen in Zukunft noch auf Alben bringen, denn eines ist klar, nach 15 Jahren ist noch lange nicht Schluss.

Fotostrecke Lord of the Lost:

Setlist Lord of the Lost:

1. Till Death Us Do Part

2. Last Word

3. Sex on Legs

4. Seven Days of Anavrin

5. Live Today

6. Heart for Sale

7. Die Tomorrow

8. Go to Hell

9. Six Feet Underground

10. We’re All Create Evil

11. In Silence

12. Raining Stars

13. Loreley

14. Forevermore

15. Be Still and Know

16. Euphoria

17. For They Know Not What They Do

18. The Future of a Past Life

19. Blood and Glitter

20. Lighthouse

21. Shock to the System

22. Unstoppable

23. Bad Romance

24. One Last Song

 

 

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