Festivalbericht: Raus ausm Keller 2023 – 02.09.2023

Das Raus ausm Keller, oder in kurz RAK, ein kleines aber feines Festival in Egelsbach in Südhessen, stand wieder an. An selber Stelle wie 2022, wir haben berichtet, war alles perfekt angerichtet. Schön und liebevoll dekoriert, war der Eingang hinter der Kasse durch bunte Stoffstreifen abgehängt und öffnete einem den Zugang in eine andere Welt. Die Welt des RAK, eines größtenteils ehrenamtlich organisierten Festivals. Damit ihr gleich wisst, wovon ich spreche, schon mal die ersten visuellen Eindrücke.

Um 14 Uhr ging es auch pünktlich los mit der Schülerband Toast Rügen. Ohne scheu und mit viel Elan wurden die anwesenden Zuschauer begrüßt und in die Welt des Musikfestivals entführt. Die zweite Schülerband, Silver Wave, spielte schon letztes Jahr im selben Slot und zeigte, dass sie das Jahr gut genutzt haben, da eine deutliche Steigerung zu sehen war.

Nach der Umbaupause kamen Vugs, wo Sängerin Elli schon beim Soundcheck mit ihrer Stimme begeistern konnte. Diese Begeisterung wuchs während des Auftritts und der Elektro/Pop/Rock Mix entführte einen in eine andere Sphäre. Wer solche Musik mag, sollte die drei nicht aus den Augen verlieren.

Setlist Vugs:

  1. Riverside
  2. Red Hood
  3. Break Me
  4. Goodbye
  5. Passion
  6. Roses
  7. Chaos

Die vierte Band des Tages war, wie Silver Wave, ein Wiederkehrer. Allerdings liegt der letzte Auftritt vier Jahre zurück, spielten sie 2019 auf dem RAK. Wie damals konnte die Rasselbande auch dieses Jahr wieder mit viel Charme und Witz überzeugen, auch wenn sie ohne ihr Markenzeichen auftraten, der roten Fliege um den Hals. Man wollte halt mal was Neues ausprobieren. Bitte legt die Fliege wieder an. 🙂

Who’s Mary ist keine ernste Frage, sondern war der Name der nächsten Band. Bisschen Pop, bisschen Punk, viel Spaß und mitreißende Melodien prägten diesen Auftritt, wo aber auch mal etwas ruhigere Töne mit eingeworfen wurden. Hat auf jeden Fall Laune gemacht und passte zu dem guten Wetter. Eine kleine Gruppe startete sogar ihren kleinen, privaten Circle Pit.

Die sechste Band des Abends war eine mir bestens bekannte Band, die Rede ist von Pentastone. Waren sie doch schon Band der Woche und gab es diverse Konzertberichte, wo sie ein Teil von waren. Hatten sie dieses Mal auch neue Lieder im Gepäck, konnten sie wieder mit ihrer Show überzeugen und die Zuschauer zum Mittanzen und mitmachen animieren. Und natürlich gab es auch bei Hurricane den üblichen Circle Pit, der sehr gut funktionierte. Wieder einmal bewiesen sie, dass sie eigentlich viel bekannter sein müssten, als sie es sind.

Setlist Pentastone:

  1. Stuck in the Sky
  2. Get Better
  3. Keep Falling
  4. Supposedly
  5. Haunt Me
  6. Hurricane
  7. ~ sun ~
  8. Fuck This

Die Senkrechtstarter aus Darmstadt, Rambo Ramon, waren als Nächstes dran. Dass es die Band erst seit einem Jahr gibt, würde man bei dem Auftritt nicht denken. Eigentlich durfte man hier keine Sekunde wegschauen, passierte doch dauernd etwas. Schon der Anfang war es wert nicht zu spät zu kommen, kam die Band doch in Boxer Manier auf die Bühne mit Papa Voddi als Boxer angezogen. Ein Circle Pit wurde gestartet, Voddi sprang auch von der Bühne und startete eine Polonaise, bei der er mitlief. Auch gab es eine Wall of Love. Ja, ihr lest richtig, Wall of Love. In der Rambo Ramon Ausprägung müssen alle Männer auf die eine Seite gehen und alle Frauen auf die andere. Und sobald das Zeichen kommt, laufen sie aufeinander zu und jeder Mann soll eine Frau fest umarmen. Zum Schluss gab es dann auch noch körperliche Ertüchtigung der anderen Art für die Zuschauer, jeder sollte einen Rucksack, Pulli oder Sweatshirt in die rechte Hand nehmen und über dem Kopf kreisen lassen.

Setlist Rambo Ramon:

  1. Papa Voddi
  2. Fresage
  3. Chou Chou
  4. Freundin
  5. In meinem Traum
  6. Cash Money
  7. Kein Ding Digger

Nicht mal eine Woche ist es her, dass die King Nugget Gang auf dem Fallen Fortress Open Air (hier geht’s zum Bericht) begeistern und wir dies einfangen konnten – sie kamen hier aufs RAK um abzuräumen. Mit einem Mann weniger konnten sie aber auch wieder überzeugen. Und nach dem sie auch etwas im Verzug waren, gaben sie auch richtig Gas. Aber das Haten gegen die Avocado oder auch das Ausschenken von Cola (Zero) durfte nicht fehlen und wurde abgefeiert. Genau wie der Ausflug von Sandro auf seinem aufblasbaren Pizzastück. Wer mit Ironie und Sarkasmus klarkommt, welcher gegen die Konsumgesellschaft geht, ist hier wieder voll auf seine Kosten gekommen.

Setlist King Nugget Gang:

  1. Adipös
  2. Candyshop
  3. Fleischwolf
  4. XKXB
  5. Spritzen
  6. Anti-Avocado
  7. Feinstes Coke
  8. CW
  9. Adam Richman

Die Sonne ging unter, damit wurden die Hauptacts eingeläutet. Den Auftakt machte Kid Dad mit passender atmosphärischer Musik zu den letzten Resten des Sonnenunterganges. Sie wussten die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen und während Max und Bene eher ruhig rüberkamen und mit ihren Stimmen die Fans begeisterten, tanzte, sprang und drehte sich Yoshi wie ein Wirbelwind über die Bühne. Macht richtig Spaß, ihm dabei zuzuschauen. Und er bildete einen super Gegenpol zu den beiden anderen. Es sollte sich auf jeden Fall lohnen, Kid Dad auch mal auf einem Konzert zu besuchen.

Setlist Kid Dad:

  1. A Prison unseen
  2. Where is my Head
  3. Rehab
  4. Somewhere
  5. Juice
  6. Limbo
  7. Apartment
  8. Ugly Jeans
  9. Wire & Guns
  10. Happy
  11. My Inner Baby

Kotzreiz war der Name der nächsten Band. Die Musikrichtung musste man bei dem Namen eigentlich nicht unbedingt ankündigen, es war klar, dass hier eine reinrassige Punkband kam. Und was für eine. Roh, rau, mit Hand geschriebene Setlist auf einem Stück Pappe, schmutzige Witze, schwarzer Humor, aber auch klare Kante gegen Rechts prägten den Auftritt der viel Spaß machte und einem Kuss zwischen dem Gitarristen Fabi aka Kotze und Bassist Matt. Pogo gab es natürlich auch im Publikum, welches wirklich zahlreich da war und seinen Spaß hatte. Der räudige Aal wird im original zusammen mit Andrea Pestpocken gesungen, welche hier aber von Kiwi vertreten wurde. Und ein Lied mussten sie streichen, weil die Bands vorher angeblich zu lange spielten. Nämlich Saufen… etwas sie dann vermutlich einfach nur machten.

Setlist Kotzreiz:

  1. Intro
  2. Nix zu verlieren
  3. Pfandflaschenmessi
  4. Montag=Scjeosstag
  5. Kotzreiz
  6. Ratten im System
  7. Der räudige Aal
  8. Bauarbeiter stürb
  9. Dusty
  10. Nüchtern unerträglich
  11. Saufen
  12. Pfeffi Graf
  13. Punkboys Don’t Cry
  14. Toilettenstern
  15. Berlin
  16. Punk bleibt Punk

Milliarden sollte das Festival beenden. Leider gab es Probleme beim Aufbau, sodass sie am Ende ihr Set kürzen mussten, da sie nur noch eine Stunde zum Spielen hatten. Und die technischen Probleme verhinderten bedauerlicherweise auch, dass die geplante Geige zum Einsatz kam. Aber allen Problemen zum Trotz, hatte die Band Spaß – genau wie die Zuschauer. Viel Bewegung auf der Bühne, sodass nie Langeweile aufkam und Ben sogar einen Ausflug ins Publikum machte, um dort dann einen Pogo zu starten. Trotz verkürztem Set, war es ein würdiger Abschluss für das RAK 2023, nach welchem man sich schon die ersten 50 Early Bird Tickets für nächstes Jahr kaufen konnte, welches am 31.8.2024 stattfinden wird.

geplante Setlist Milliarden:

  1. Himmelblick
  2. Trenn dich
  3. Ich schieß dir in dein Herz
  4. Roesemarie
  5. Die Toten vom Rosenthaler Platz
  6. Fälschung
  7. WIADD
  8. Schall und Rauch
  9. Katy Perry
  10. Marie
  11. Neues Leben
  12. Im Bett
  13. Betrüger
  14. Oh Cherie
  15. Berlin
  16. Freiheit
  17. Schuldig
  18. Gedanken
  19. Milliardär
  20. Kokain
  21. Ende neu

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