Review: molllust-Mother Universe

Release: 25.11.2022

Genre: Opera Metal/ Symphonic Metal

Spieldauer: 1 Stunde 14 Minuten und 36 Sekunden

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Tracklist:

1. Cosmic Ouverture
2. Sun – Journey Of Icarus
3. Cosmic Promenade
4. Saturn – Human Clockwork
5. Cosmic Promenade
6. Venus – Poems Of Love
7. Cosmic Promenade
8. Earth – Beauty Of Diversity
9. Cosmic Promenade
10. Mars – The Game Is Over
11. Cosmic Promenade
12. Mercury – The Desert Inside
13. Cosmic Promenade
14. Moon – Ostracised Companions
15. Cosmic Promenade
16. Jupiter – When Divine Winds Rage
17. Cosmic Promenade
18. Uranus – The Butterfly And The Spider
19. Cosmic Promenade
20. Neptune – Wrath Of The Sea
21. Cosmic Promenade
22. Pluto – The Raven’s Lullaby
23. Cosmic Epilogue

Vorwort:

Was haben eigentlich Heavy Metal und Orchester beziehungsweise klassische Musik gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, besonders Leute außerhalb der Metal werden nur fragend den Kopf schütteln. Eingefleischte Metalheads hingegen werden sofort mit erhobenen Zeigefinger auf das Genre des Symphonic Metal und deren verwandten Unterart Opera Metal zeigen. Selbst die Garde der Kämpfer gegen den „False Metal“ kann die Verbindung von Orchestermusik und Heavy Metal absegnen und aufzählen, immerhin hat ja Manowar Richard Wagner zu ihren persönlichen musikalischen Helden erklärt. Aber warum erzähle ich das eigentlich das alles? Die Antwort ist ganz einfach. Die neuste Scheibe von der Band molllust verbindet nämlich genau die oben genannten Eigenschaften aus Orchestermusik sowie Anleihen des Heavy Metals miteinander. Ob diese Symbiose ein Ohrenschmaus für die Hörer ist oder man eher mit einer Otitis media acuta rechnen muss, klären wir jetzt hier auf Dark-Art.

Die Fakten:

Für alle, die mit dem Namen molllust nicht viel anfangen können, hier ein kurzer Rundumschlag. molllust wurde von der Frontfrau mit dem klangvollen Namen Janika Groß im Jahre 2010 gegründet. Das Album Mother Universe * ist nun die vierte Erscheinung von molllust, davor sind zwei Alben sowie eine EP erschienen. molllust kann außerdem schon auf eine große Zahl an Bühnenauftritten zurückblicken, die vom Wacken Winter Nights (2018) bis zum Wacken Open Air (2019) reichen.

Das Album:

Mother Universe besteht aus 13 Tracks, die in ihren Namen einen Planeten des uns bekannten Sonnensystems beinhalten, sowie einen weiteren Namenszusatz tragen. Dadurch wirken die Songnamen stellenweise etwas sperrig wie Großmöbel in einem 15 Jahre alten Kleinwagen. Dieser Umstand soll aber bitte keinen davon abhalten, einen Blick auf einen der Songs zu werfen. molllust bietet nämlich ein ausgezeichnetes Soundbild, das eine Klangbreite von klassischer Inszenierung bis zu schweren Klängen beinhaltet. Dabei sind die Übergänge der Erscheinungsform der Klänge fließend und abwechslungsreich. In jedem der Tracks ist das Mischungsverhältnis der opernhaften, epischen oder harten Einschübe anders. Dabei muss man sagen, dass molllust mit ihren Album Mother Universe * trotzdem immer eine symphonische Schiene in ihren Liedern spielt und somit in allen Belangen klar dem Opera Metal zuordenbar ist. Ein gutes Beispiel wie sowas klingen kann, wie ich es gerade beschrieben habe, wäre der Track Mars – The Game is Over. Der Song mit seiner satten Länge von fast neun Minuten lässt sich am besten mit dem Sprichwort „Nicht kleckern, sondern klotzen“ beschreiben. Hier wurde im großen Maßstab gedacht und hochwertig umgesetzt. Der Song bietet einen mehr als epischen Chor-Part, der mit einer düsteren bis stellenweise drückenden Hintergrundbemalung daher kommt. Ebenfalls in der härteren Ecke des Albums angesiedelt, kann man den Track Saturn – Human Clockwork antreffen. Besonders die ersten ungefähr 30 Sekunden hämmern wunderschön rein und gleiten dann anschließend locker in eine etwas ruhigere Phase. Die „Ruhephase“ dauert nicht allzu lange, schnell werden die Zügel wieder stramm angespannt und eine angenehme Härte gespielt, die bis zum Schluss durchgezogen wird und dort mit einem leichten Abgang beendet wird. Dass die Band aber auch betont malerische Töne spielen kann und will, wird besonders beim Song Uranus-The Butterfly and the Spider deutlich. Der Anfang und das Ende des Tracks wirken besonders leichtfüßig und verträumt und werden von einem Mittelpart begleitet, der sehr schwungvoll agiert. Dieselbe Beschreibung „malerisch“ kann man auch beim nächsten Werk innerhalb des Albums verwenden. Neptune – Wrath of the Sea fängt auch sehr ruhig an und steigert sich ungefähr in der Mitte des Liedes in einen kurzzeitigen knalligen Rausch, der dann gekonnt wieder in einen symphonischen Grundton geleitet wird.

Fazit:

molllust bietet genau das, was man von einer Opera Metal Band erwartet. Ob Streichinstrumente, Klavierspiel, Gitarren oder der Chor und Soprangesang, molllust hat überall eine mehr als ordentliche Leistung erwiesen und mit ihren Album Mother Universe * gezeigt, wie gut die Symbiose aus Klassik und (Heavy) Metal funktionieren kann. Natürlich muss man dabei sagen und bedenken, dass man das Werk nicht passiv nebenbei, sondern aktiv hören sollte, um es vollständig zu begreifen. Wer schon klassisch gespielten Symphonic Metal als zu opulent empfindet und eher ein Freund von leichter zugänglichem Metal ist, wird bei molllust wohl keinen musikalischen Höhepunkt bekommen. Alle anderen, die durchaus Spaß an epischer Musik in aufwändiger Form haben, sollten molllust auf jeden Fall eine Chance geben. Besonders Tracks, die etwas härter agieren, wie Saturn-Human Clockwork oder in meinen Beispielen noch nicht genannt Jupiter – When Devine Winds Rage, sollten einen schnell in den Bann ziehen und köstlich auf einer musikalischen Ebene unterhalten. Ich werde auf jeden Fall hin und wieder, wenn es mir die Zeit erlaubt, vergnügt in Mother Universe * eintauchen.

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