Release: 28.01.2023
Genre: Black Metal
Spieldauer: 25 Minuten
Label: Unabhängig
Tracklist:
- The Darkest Path
- Temple Of Fallen Leaves
- Call Of The Woods
- In Solitude
Abglanz sind eine junge Black Metal Band aus dem Harz. Wer mehr über die Band generell wissen möchte, kann sich hier unsere entsprechende Band der Woche Ausgabe zu Abglanz anschauen.
Die Umgebung einer Person kann viel Einfluss auf eine Person haben. Bei Musikern ist dies ebenfalls der Fall und spiegelt sich dann gerne in der Musik wider. Als Beispiele können hier Ruadh und die schottischen Highlands, Urda Sot und die sumpfigen Marschen von Mecklenburg-Vorpommern oder Can Bardd und die Schweizer Wälder genannt werden. In diese Aufzählung möchte ich die Band Abglanz aus Goslar aufnehmen. Diese Band hat den Harz und seine bewaldeten Berge in ein schwarzes Gewand gehüllt.
Am 29.01.2023 veröffentlichen die Goslarer ihre erste EP mit dem passenden Namen Call of the Woods. Die EP umfasst vier Titel und bietet einen abwechslungsreichen Mix verschiedener Gangarten von Black Metal.
Der Track The Darkest Path leitet die EP mit sanften Waldgeräuschen und einem ruhigen und eingängigen Gitarreakkord ein. Das Tempo steigert sich gemächlich, bis die Drums und der Gesang einsetzen. Ab dem Punkt wird der Hörer mit einem melodischen und zugleich harten Brett konfrontiert. Die Stimme bekommt hier einen anklagenden Unterton und die hellen Schreie schneiden durch die Musik. Und zum Schluss endet das Stück mit einem Knall, im wörtlichen Sinne.
Danach folgt Temple Of Fallen Leaves, vom Namen her mein Favorit, und unterscheidet sich von dem Aufbau her vom vorigen Lied. Die Band erschafft eine monotoneres, kräftigeres und düsteres Klangwand. Der Gesang ist tiefer und brachialer. In dem Lied wechselt der Fokus von der Melodie zu dem Gesang, der eindeutig im Vordergrund steht.
Call Of The Woods ist der Namensgeber der Scheibe und hier findet sich das musikalische Kernstück der EP. Die Instrumente bauen wieder eine kräftige Wand auf, aber diesmal melodischer und in Tempo abwechslungsreicher. Zwar ist die Stimme wieder dominant, aber die Highlights sind eindeutig die musikalischen Variationen, der Wechsel des Tempos an mehreren Stellen und der sanfte Abgang am Ende. Im Vergleich zum vorherigen Lied, Temple Of Fallen Leaves, war Call Of The Woods eine echte Überraschung.
Eine weitere Überraschung ist das letzte Stück. In Solitude ist ein verträumtes Piano-Solo und knüpft als Ending ideal an Call Of The Woods. Für mich ist es wie eine kleine Liebeserklärung an den skandinavischen Black Metal aus den 90er und auf Anhieb fiel mir For All Tid von Dimmu Borgir ein. In Solitude ist ein sanfter Abschied von einen kurzen Ausflug in den Harz.
Fazit:
Zusammengefasst findet sich hier ein abgerundetes Erlebnis auf fast 30 Minuten. Wie eine Wanderung auf einen Berg beginnt die Scheibe mit einen Aufstieg und endet in einem sanften Abgang, was ich für eine EP sehr angenehm finde und den Hörer belohnt, wenn er die Lieder in richtiger Reihenfolge und ohne Unterbrechung hört. Die Abwechslung in den Liedern The Darkest Path und Call Of The Woods hat mich begeistert und sind meine Favoriten auf der EP. Temple Of Fallen Leaves wirkte etwas schwach im Vergleich zu den anderen Liedern, obwohl die Musik und der Gesang ein brachiales Werk erschaffen. Es fehlt leider dort an der Variation. Trotzdem ist Call Of The Woods eine gute Erstveröffentlichung und ich bin auf weiteres Material gespannt.
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