Release: 18.03.2022
Genre: Dark Metal
Spieldauer: 41 Minuten 12 Sekunden
Label: Napalm Records
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Tracklist:
- La Haine
- Ain’t Death Grand
- Wolf Within
- Ghosts of Greed
- Mother of all Gods
- Estrangement
- In my Dreams (Part 1 – Prelude)
- In my Dreams (Part 2 – In Bitterness)
- Kyrie / Gloria
- The Divine
„Das infernalische Comeback der deutschen Dark Metal-Instanz“ leitet die Headline des Werbeschreibens ein, das uns als Begleitung zum Promostream des neuen Agathodaimon (aus der griechischen Antike stammend, Ἀγαθοδαίμων / Agathodaímōn, guter Geist) Album The Seven mitgeschickt wurde. Die Band aus Mainz hat für mich persönlich mit Blacken the Angel (1998) eines der besten deutschen Melodic Black Metal Alben veröffentlicht, welches sich bis heute noch des Öfteren in meinem Player dreht.
Nun bin ich gespannt, ob die neue Veröffentlichung, die am 18. März 2022 über Napalm Records erscheinen wird, den hohen Erwartungen meiner Gehörgänge gerecht werden kann.
Das Album startet mit La Haine ohne lange Umschweife direkt in einen klirrend kalten Riff, der von einem trampelnden Schlagzeug untermauert wird. Gekeifte Schreie und immer wieder kurze Blast-Attacken schütteln den Hörer zu Beginn gut durch, bis der Song erheblich an Tempo verliert, dafür aber an Facettenreichtum gewinnt. Gute, variable Stimmarbeit in Kombination mit abwechslungsreicher Instrumentalisierung leiten das Album interessant ein.
Die erste Videoauskopplung Aint Death Grand steht ihren Einsatz an zweiter Stelle des Albums und kann mich gleich von Beginn an abholen. Der Song legt treibendes Tempo vor und kann mit mitreißenden Riffs und einem anfeuernden Schlagzeug aufwarten. Ich bekomme hier klare Dimmu Borgir Feelings, was aber nicht negativ zu bewerten ist.
Aggressiv fletscht The Wolf Within seine Zähne und treibt temporeich nach vorn. Der dritte Titel der Scheibe entpuppt sich als echtes Vielgesicht und bringt immer wieder Doomartige, emotionale Parts mit ein, die durch guten Cleangesang begleitet werden.
Dass Agathodaimon keine bloßen Prügelknaben sind, stelle sie auch bei Track Nummer vier unter Beweis und liefern mit Ghosts of Greed einen breitgefächerten Mix aus Aggression und erdrückender Schwere.
Mother of all Gods stapft wie ein tonnenschweres Monstrum um die Ecke und schmettert uns eine breite und dichte Soundwand entgegen.
An sechster Stelle erwartet uns das emotionale und kraftvolle Estrangement, das uns wohl von einer etwas schwierigen Beziehung erzählt, in der sich die Partner soweit entfremdet haben, dass sich ein Teil entscheidet, für immer zu gehen. Zumindest interpretiere ich die Lyrics so, man möge mich dahingehend bitte berichtigen.
Track acht In my Dreams (Part 2 – In Bitterness) ist ein pompöses, abwechslungsreiches Stück, welches wohl alle Facetten umfasst, die Agathodaimon zu bieten hat. Mitreißende Gitarrensoli, eingängige Riffs und Tempo, aber auch ruhigere und sanftere Töne.
Eine unheimliche Atmosphäre wird durch den Aufbau von Kyrie – Gloria verbreitet. Stampfend schreitet der Song nach vorne, hält dabei aber immer wieder mit kurzen düsteren Atempausen auf seinem Vormarsch inne und liefert uns gar mit einem gesanglichen Gastauftritt von Benighted Frontröhre Julien Truchan ein besonderes „Schmankerl“.
The Seven endet mit dem zehnten Stück The Divine, das für den Hörer noch einmal alles aus den Boxen quetscht. Dichte atmosphärische Sympho-Teppiche, mitreißendes Tempo, kräftige stampfende Drums und ein abwechslungsreicher Stimmeinsatz.
Fazit:
Im Geiste des neun Jahre alten Vorgängers liefern Agathodaimon mit The Seven ein stimmiges und kräftiges Dark Metal Album ab, welches nicht davor zurück schreckt, auch Ausflüge in emotionale und schleppende, doomige Klangwelten zu unternehmen.
Der fette und moderne Soundteppich, der von Kristian “Kohle” Bonifer (u.a. Aborted, Powerwolf, Hämatom) geknüpft wurde, knallt richtig gut aus den Boxen und bringt so manche Hirnwindung zum vibrieren.
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