Review: All for Metal-Legends

Release: 07.07.2023

Genre: Heavy Metal, True Metal

Spieldauer: 37 Minuten und 57 Sekunden

Label: AFM Records

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Tracklist:

  1. All for Metal
  2. Goddess of War
  3. Born in Valhalla
  4. Raise Your Hamme
  5. Hear the Drum
  6. Run
  7. Prophecy of Hope
  8. Mountain of Powe
  9. Fury of the Gods
  10. The Day of Hammerfall
  11. Legends Never Die

Vorwort:
Was ist das Erste, was euch bei dem kurzen Satz „All for Metal“ durch den Kopf geht?
Anhänger der Queen of Metal würden sofort antworten, dass „All for Metal“ ein Song von unserer wohlbekannten Düsseldorferin ist. Andere, die mit Doro Pesch nicht so warm werden, nehmen es vermutlich eher wörtlich und verbinden damit eine kleine Kampfansage. Und genau in diese Richtung geht es nämlich heute. Hinter der Ansage steckt eine neue Truppe, die gerne im Heavy Metal Sektor Fuß fassen möchten. Im Gepäck haben sie ihr Debütalbum Legends dabei, das die Herren uns gerne vorstellen möchten. Ob Legends uns Metalheads zum Dahinschmelzen bringt oder eher eine lauwarme Nummer ist, die vergleichbar mit einer misslungenen Bleigießaktion zum Neujahr ist, klären wir jetzt hier auf Dark-Art!

Das Album:
All for Metal setzt bei ihren Erstlingswerk Legends auf eine Doppelbesetzung am Mikrofon. Dabei geben sich Tim „Tetzel“ Wagner und Antonio Calanna abwechselnd oder auch gemeinsam ihr bestes am elektrischen Stimmenverstärker. Die Rollen sind dabei auf dem Album klar verteilt. Tetzel, der auch für seine Tätigkeit bei Asenblut für manche ein Begriff sein sollte, übernimmt die rauen sowie gröberen Töne. Sein Kollege Antonio Calanna, der damals für DeVicious sang, übernimmt den Klargesang. Das ganze funktioniert dabei ähnlich wie zum Beispiel bei Brothers of Metal, die ja bekanntlich auch mit mehreren Sängern agieren. Die meisten Tracks erhalten somit auch bei Legends durch die beiden unterschiedlich klingenden Stimmen eine weitere besondere Note, die allen Tracks durch die Bank einen extra Spritzer an Originalität geben. Beim Klangbild hat man sich auf klassischen Heavy Metal geeinigt, der schnurgerade gespielt wird und auf große Überraschungen oder komplex wirkenden Elemente verzichtet. Der Focus liegt somit auf einem Metalhead-Publikum, das gerne ohne lange Eingewöhnungszeit ihr Stück Heavy Metal genießen möchte.

Und genauso funktioniert zum Beispiel der Track All for Metal. Zunächst markieren mehrere Hammerschläge den Anfang des Liedes und signalisieren, dass es ohne weitere Umwege losgeht. Darauf gibt Tetzel mit seiner markanten brummigen Stimme seinen Einstand und macht mit der Passage „All for Metal“ deutlich, dass man musikalisch alles geben wird, um unser Lieblingsgenre hochzuhalten. Der Track schaltet anschließend in einen Modus, bei der sich die wirklich leicht über die Lippen gehende Lyrics mit kleinen Zwischentexten abwechseln. Verstärkt wird das ganze, indem man auf einzelne leichte Kriegsschreie, bestehend aus sanften, aber trotzdem bemerkbaren „Hey“-Rufen in Doppelfolge, zugreift. Bei der Instrumentenbesetzung kann man sagen, dass der Song All for Metal sehr angenehme Töne anschlägt. Alles klingt sehr fein und passend, ohne dabei wirklich knüppelhart oder weich zu wirken. Hier und da werden ein paar Hammerschläge sowie ein Gitarrensolo mit Schlagzeugbegleitung angehängt und runden damit den Track sehr gut ab. In dieselbe Kerbe schlägt auch Born in Valhalla. Er funktioniert de facto genauso wie sein Lied-Kollege davor, verzichtet aber dabei auf die Rufe sowie Hammerschlagzugaben. Außerdem wirkt der ganze Track unter dem Strich etwas knalliger.

Bock auf mehr? Kein Problem, wie wäre es mit einem Klang-Bündel? All for Metal hat nämlich mit den beiden Werken Prophecy of Hope und Mountain of Power etwas auf dem Album, was miteinander verbunden ist. Nehmen wir uns zunächst Prophecy of Hope zu unserer stahlharten Brust. Die Nummer dient als Eröffnungsmelodie für Mountain of Power und kommt ohne die Stimmen der beiden Sänger aus. Stattdessen wird uns von einer Frauenstimme erzählt, dass ein gewisser Mountain of Power der Retter der Welt ist. Genau dieser Herr wird dann auch schlussendlich im gleichnamigen Song, der darauf folgt, besungen. Mountain of Power klingt genauso kraftvoll, wie der Name verlauten lässt. Hier wird mehr auf die Stimme von Antonio Calanna gesetzt, der dabei besonders sein Organ hochschraubt. Verglichen mit den anderen Hits, die eher dem klassischen Heavy Metal beziehungsweise True Metal anzurechnen sind, klingt das Lied mehr nach einer Power Metal Nummer, die ohne den starken melodischen, mithilfe von Keyboards erzeugten Anteil, daher kommt. Dass die Truppe All for Metal nicht nur in der eben ausführlichen angesprochenen Richtung des „Refrain zum mit freudig singen und mit brüllen“ unterwegs ist, zeigen sie bei ihrem letzten Stück des Albums. Legends Never Die ist eine Ballade, die mehr zum Entspannen einlädt. Der Song ist einfach perfekt dafür, um mit einem wildfremden Kerl, Arm in Arm und einem Bier in der Hand, ein gelungenes Konzert und dessen Ende abzufeiern.

Fazit:
Ich bin ehrlich zu euch, das Album Legends von All for Metal ist einfach eine kraftvolle Wucht. Legends ist, wenn man es mit einem Bier vergleichen will, eine wunderbar süffige Angelegenheit, die einem die Kehlen erfrischend benetzt. Das ganze Album riecht förmlich maskulin nach Schweiß, der auf einem harten siegreichen Kampf auf dem Schlachtfeld vergossen wurde. All for Metal erinnert mich von seiner Machart sofort an Manowar zu ihren besten Zeiten sowie an Hammerfall-Titel aller Hearts On Fire oder Last Man Standig. Der große Pluspunkt dabei ist, dass man nicht einfach nur platt kopiert, sondern etwas Eigenes dabei geschaffen hat, indem man mit der kantigen tiefen Stimme von Tetzel arbeitet. Also worauf wartet ihr noch? Wer ein Freund von Manowar, Hammerfall, Warkings sowie Brothers of Metal ist, kann beherzt zugreifen. Es erwartet einen nämlich feinster Heavy Metal in einer althergebrachten Form, der nicht angestaubt klingt und einfach Laune macht. Für mich aktuell das Highlight des Jahres 2023.

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