Release: 25.03.2022
Genre: NYC Hardcore
Spieldauer: 42 Minuten 53 Sekunden
Label: AFM Records
Links:
Tracklist:
- Black Out
- Fallen Empires
- Leaders And Liars
- Lost Horizon
- Turn The Wounds
- Sheepdog
- Deception
- Generation Kill
- Looking Up
- One Life To Live
- Our Scene
- Just In The Sun
- Enough
- Remission
- Cyanide
BillyBio ist die Band von Billy Graziadei, dem Sänger und Gitarristen von Biohazard. Wobei Band untertrieben ist, „Sein Baby, seine Schöpfung, sein Werk!“ passt besser. Oder wie er es gesagt hat „BILLYBIO ist nicht nur eine Erweiterung dessen, was ich mit Biohazard gemacht habe, es ist eine Evolution, die auf einem starken Muthafucking-Fundament aufgebaut ist.“ Aber zum Anfang, für diejenigen welche Biohazard nicht kennen. Das ist eine Band, welche in den 90ern bekannt geworden ist und sich eigentlich nicht wirklich einem Genre zuordnern läßt. Grob kann man zwar NYC Hardcore als Label drauf packen, aber es ist eigentlich viel mehr. Legendär ist ihre Zusammenarbeit mit den Rappern von Onyx und Cypress Hill. Seit 10 Jahren hat die Band kein Album mehr veröffentlicht, aber offiziell aufgelöst hat sie sich nie. Im Gegensatz zu Biohazard, wo die Band die Lieder schrieb, ist BillyBio ganz alleine das Ding von Billy. Die Lieder sind alle von ihm und dabei ist es ihm egal ob es anderen gefällt, nur seine Meinung zählt. Bei der Aufnahme des Albums haben PowerFlo-Schlagzeuger Fred Aching Rios, Suicidal Tendencies-Bassist Ra Diaz, Death By Stereo / Zebrahead-Gitarrist Dan Palmer und The Exploited-Gitarrist Robbie Davidson mit gewirkt.
Mit Black Out geht es auch direkt mitten rein, ohne Rücksicht auf irgendetwas, direkt wie man es von Biohazard kennt. Hart, roh, in einem langsamen Tempo quasi um zu sagen: „Hallo, hier sind wir, bereitet euch vor!“, um dann mit der Gitarre einleitend das Tempo zu erhöhen und ein „In your Face“-Lied abzuliefern. Billy mit seiner bekannten Art von Sprechgesang einem mitten in die Fresse zu schlagen. Der Refrain ist dann etwas melodiöser. Es ist kein sinnloses Geschrubbe, sondern durchaus durchdachtes aufwecken um die Message des Liedes rüber zu bringen und Aufmerksamkeit auf das Thema Depressionen zu bringen und das dies oft ein Kampf mit sich selbst, in einem ist, den man von außen nicht sieht. Mit Fallen Empires und Leaders And Liars wird es politisch: Eine Abrechnung mit der politischen Elite, welche vor der Wahl den Wählern Honig um den Mund schmiert, um dann nach der Wahl ihre Versprechen zu vergessen. Ein Aufruf an den normalen Bürger Gegenwehr zu zeigen, auch kommend davon, dass er immer wieder für mehr Respekt wirbt, gegen Rassismus ist und die Ungerechtigkeiten aufzeigen will, welche den kleinen Mann treffen. Ich kann nur vermuten, aber ich denke, dass er hier seine Wut über die Trump Ära zu Papier gebracht hat.
Deception ist ein Lied welches aus dem klassichen Hardcore mit mehrstimmigen Refrain daher kommt. Ein Lied, welches davor warnt, jemandem zu trauen, der für einen lügt, weil man nie weiß, wann er einen selbst anlügt. Direkt danach gibt es wieder eins in die Fresse, Generation Kill, welches ähnlich aufgebaut ist. Die Strophe dahingerotzt und der Refrain wiederum freundlicher, ganz zum Gegensatz zum dortigen Text „Generation kill, who drew the first blood Generation kill, always on the run“. Ein Antikriegs Lied gegen Dummheit, Angst und Gier. Mit Looking Up macht er auch wieder auf die Leiden des normalen Bürger aufmerksam. Dass man, wenn man mal unten angekommen ist, es sehr schwer hat wieder hoch zu kommen. Dass man aber immer hoch schauen sollte, um raus zu kommen. Dass es nur dadurch wirklich funktioniert. Entsprechend ist es auch weniger aggressiv, wie viele andere Lieder vom Album, sondern eher ruhiger und aufmunternd. Als letztes möchte ich noch Cyanide ansprechen, dem letzten Lied auf dem Album. Es ist irgendwie ganz anders als der Rest. Mit Elektro- sowie Blueseinfluss, ein Lied, das ich eher klassischem Metal zuordnen würde. Ein Lied mit einer persönlichen Message an jeden. Dass jeder was ändern kann, wenn er zu den Menschen, denen es schlechter geht als man selbst, nett ist, ihnen hilft, für sie da ist und selbstlos bleibt.
Mit dem Album zeigt Billy Graziadei, dass er Biohazard eigentlich gar nicht mehr braucht, um seine Message in die Welt zu bringen. In einer Art und Weise, wie man ihm zuhören muss und gleichzeitig einfach nur sehr gute Musik um die Ohren gehauen kriegt. Er zeigt der Welt, dass man nicht immer um den heißen Brei reden muss, um Verbesserungen zu bewirken, sondern einfach handeln muss. Am besten einfach roh und unverblümt, auch wenn es nicht immer schön ist, aber dafür dann effektiv. Mit diesen Worten und dem Video zu Black Out danke ich euch, dass ihr bis hier gelesen habt und lasse ich euch zurück, um nachzudenken, was ihr machen könnt um die Welt ein Stückchen zu verbessern.
Antworten