Review: Dvalin – Ravenous Dreams

Release: 03.11.2023

Genre: Folk Metal, Progressive Folk

Spieldauer: 20 Minuten

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Tracklist:

  1. Time (Intro)
  2. Indeterminacy
  3. Into the Wasteland
  4. Omen (Pt. III)

 

Dvalin sind stolz, den Release ihrer neuen EP mit dem Titel Ravenous Dreams ankündigen zu können. Diese EP ist ein Vorstoß in neue, düstere Gefilde, untermauert durch die bekannte Dvalin-Formel aus Folk- und Progressive Metal.

 

Na, hört sich dieser kurze Auszug aus dem Pressetext zu der EP nicht schon sehr vielversprechend an? Ich finde ja. Aber mehr dazu gleich in diesem Review!

Bevor ich mit dem Herzstück der EP, der Musik anfange, möchte ich noch etwas zu dem Cover Artwork sagen, denn wenn ihr euch dieses genauer anschaut, fällt euch vielleicht auf, dass sich im Wasser schon Tod und Verderben die Klinke in die Hand geben. Als ich diese Arbeit von Carl Ellis das erste Mal sah, hatte ich sofort meine eigene Interpretation im Kopf: der persönliche Kampf eines jeden Einzelnen, welcher an der Oberfläche vielleicht nicht ersichtlich ist, aber tief in einem drinnen tobt. Ob das jetzt die Intention des Künstlers war, weiß ich nicht. Dies ist aber meine Assoziation des Bildes. Hat nicht jeder seine ganz eigenen Dämonen, mit welchen er tagtäglich kämpft?

Die EP startet mit Time, dem Intro von Ravenous Dreams. Hier zeigt sich schon die Richtung, in welche die ganze Geschichte verläuft. Beginnt es sehr sanft und leise, mit ruhigen, fast meditativen Klängen, steigt ziemlich zeitig die Gitarre im Hintergrund mit ein, um dann immer präsenter und auch harscher, fast schon aggressiv zu werden. Plötzlich aus dem Nichts ertönt ein Gong, welcher uns dann direkt zu dem nächsten Track katapultiert. Für meinen persönlichen Geschmack hätten sie Time gerne noch etwas länger gestalten können, denn 48 Sekunden vergehen wie im Flug.

Aus dem Intro ging es direkt zu dem zweiten Song, Indeterminacy, über. Das Erste, was wir hören, ist ein gegrowltes „Time“ und ein sehr prägnanter Dudelsack im Vordergrund. Danach wird es erst mal wieder ruhiger, bis nur noch eine Gitarre zu hören ist, bevor alles wieder richtig Fahrt aufnimmt und die ersten harten und abrupten Stilwechsel Einzug halten. Das ist so typisch Dvalin, das kennen wir schon von ihrem Vorgängeralbum. Der Dudelsack führt einen hier fast komplett durch den Song und ist ein zentrales Element, begleitet von der eingängigen Melodie, welche sich immer wieder in dem Refrain des Tracks wiederfindet.

Ein Streichinstrument leitet den Track Into the Wasteland ein. Aber kein sanftes, sondern ein recht harsches Zupfen an dem Instrument, bevor die Drums mit einsteigen. Auch hier wird einem sofort die Marschrichtung klar: immer geradeaus, mit Vollgas! Ein Kontrast zu dem ersten Song. Noch innerhalb der ersten Minute kommt richtig Schwung in die Bude, aggressiv und brachial wie das besungene Ödland. Der Dudelsack wird hier nur dezent eingesetzt. Generell stehen hier klar der harte Gesang und die Drums im Vordergrund. Später wandelt sich der Song etwas und mehr Folkinstrumente sind zu hören. Die Melodie wird ruhiger und folkiger, teilweise kommt das Lied fast zum Stillstand, um dann wieder mit dem nächsten Richtungswechsel das Wasteland in seiner ganzen Härte unsicher zu machen.

Das Keyboard führt in den letzten Song der EP ein. Omen (Pt. III) fängt mit ruhigeren Keyboardklängen an, nur um dann den Spannungsbogen aufzubauen, währen weitere Instrumente einsteigen. Zuletzt gesellen sich das Schlagzeug und die Gitarre dazu. An diesen Punkt hat der Track schon eine verheißungsvolle Wendung genommen. Rasant und harsch geht es weiter, auch während die Vokals einsetzen. Omen klingt, wie es dem Namen nach auch klingen sollte, düster und verheißungsvoll. Auch lässt der erste kurze Stilbreak nicht lange auf sich warten. Deutlich weniger folkig als die vorherigen Lieder geht es zur Sache. Gegen Ende gibt es noch eine ruhige Gitarrenpassage, bevor einen Ronny mit seinem Schrei in den Abgrund zurückzieht.

 

Was bekommt man also hier geliefert? Typisch Dvalin hätte ich gesagt! Die Würzburger erfinden das Rad nicht neu, muss es aber auch nicht. Altbekanntes und dennoch frisches Neues funktionieren hier sehr gut. Wer auf eine wilde Mischung von Folk, Death- und Progressive Metal steht, der sollte der EP dringend ein Ohr schenken. Ich freue mich schon, die Tracks bald live erleben zu dürfen, denn Stillstehen ist hier definitiv keine Option!

Über Steffi 204 Artikel
Fotografin und Schreiberling. Seit Frühjahr 2022 dabei, bin ich bevorzugt auf kleineren Festivals und Veranstaltungen im Bereich Pagan, Viking und Folkmetal, soweit atmospheric Black Metal und Melo Death unterwegs. Zu meinen Lieblingsbands zählen unter anderem Vanaheim, Cân Bardd und Dark Tranquillity.

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