Review: Eric Fish & Friends – Gezeiten

Eric Fish & Friends - GEZEITEN

Erscheinungsdatum: 21.08.2020

Label: Esox Music Records

Genre: Singer / Songwriter

Spieldauer: 52 Minuten 47 Sekunden

Tracklist:

  1. Hoffnung
  2. Gaia
  3. Elemente
  4. Sonnenwonnen
  5. Unterm halben Mond
  6. Lass mich los
  7. Im Norden
  8. Aurora
  9. Gestrandet
  10. Mutter
  11. An die Kinder
  12. Dazwischen

Im Internet zu finden:

https://www.facebook.com/EricFishandFriends

https://ericfish.de/neuigkeiten

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Spätestens bei den ersten Tönen seiner einzigartigen Stimme erkennt man Ihn: Eric Fish
Doch der Subway to Sally Frontmann ist nicht nur Rock-Musiker, sondern auch Liedermacher. Seit 1999 betreibt er sein Solo-Projekt, zu Beginn sang er alleine mit einer Gitarre in Kneipen, mittlerweile reist er mit drei weiteren Musikern unter dem Namen “Eric Fish & Friends” durch die Welt und füllt mittlerweile so manche Halle, doch auch auf Wacken und der Full Metal Cruise durfte das Liedermacher-Projekt zwischen so manchen harten Klängen erklingen. Ja, mit “Eric Fish & Friends” nimmt der Sänger nicht nur eine Pause von den harten Klängen, sondern uns auch in sein Leben mit und erzählt in seinen Liedern was ihn beschäftigt und berührt. Wer hierbei mittelalterliche Nuancen wie bei Subway to Sally erwartet wird jedoch bitter enttäuscht werden.

4 Jahre nach dem letzten Studioalbum “Mahlstrom” brachten Eric Fish & Friends nun ihr sechstes Studioalbum “Gezeiten” raus, wieder einmal in Eigenproduktion und im Eigenvertrieb. Angekündgt wurde das Album auf der namentlich passenden “Zwischen Ebbe und Flut” Tour im Jahr 2019.

Hoffnung“, das erste Lied des Albums wurde bereits im Rahmen der #daheimdabeikonzerte am 29.04.2020 vorgestellt, es stellt sinnbildlich die Gezeiten des Lebens dar, das Auf und Ab das ein Jeder von uns mal erlebt. Nicht weniger sinnbildlich ist das zweite Lied der Scheibe, “Gaia“. Der Song dreht sich um unsere Mutter Erde und unser Verhältnis zu ihr, die Umweltverschmutzung und die Klimaveränderung die mensch-gemacht ist. Mit “Elemente” kommt ein anfangs ruhiger Titel daher, der im Refrain seine Höhepunkte erreicht, das Lied dreht sich um die namensgebenden Elemente in unser aller Lebenszyklus, in denen ein jeder Mensch nur ein kleines Teilchen ist.
Sonnenwonnen” ist ein sehr positives und fröhliches Lied, es erinnert ein wenig an die Stücke aus dem “Zwilling” Album von 2005, die oft eine gewisse Leichtigkeit in sich hatten. Was darf eigentlich nach der Sonne nicht fehlen? Genau, der Mond.
In eine schwerfälligere Richtung geht dann wieder mit “Unterm halben Mond“, das Lied ist, wie man es von Eric Fish & Friends gewohnt ist, nachdenklich und sehnsüchtig. Außerdem ist dieses Lied tatsächlich das erste auf dem Album in dem, Eric von Rainer Michalek am Mikrofon begleitet wird.
Von Sehnsucht und Nachdenklichkeit geht es nun weiter zu Melancholie. “Lass mich Los” ist ein langsames Stück das ein wenig aus dem Bilde fällt und im Gegensatz zu anderen Songs schwer hängen bleibt.
Im Norden” ist ein, unschwer zu erkennen, Loblied an den Norden. Dabei ist wohl nicht Norddeutschland gemeint sondern die vom Frontmann Eric Fish so gern bereisten Länder wie Norwegen und Island gemeint, dazu thematisch passend folgt darauf das Lied “Aurora” das sich wohl auf die aurora borealis, umgangssprachlich das Polarlicht bezieht, ein Phänomen, das man nur im Norden erleben kann.
Was wäre ein Eric Fish & Friends Album ohne ein anklagendes Lied? Genau, kein richtiges Eric Fish & Friends Album! “Gestrandet” arbeitet mit einer starken Bildsprache und erzählt in alter Manier eine Geschichte über des Menschen Natur.
Mutter” und “An die Kinder” sind beide sehr Klavier-lastig und schlagen in eine ähnliche Kerbe, doch während der “Mutter” mit einem treibenden Rythmus daherkommt und textlich allgemeiner ist, wirkt “An die Kinder” sehr persönlich und wie ein frühes Abschiedslied… sehr berührend!
Mit “Dazwischen” geht die Scheibe auch so langsam zu Ende. Und wo das Album mit einem Auf und Ab im Leben Begann, geht es irgendwo zwischen Leben und Vergänglichkeit zu Ende..

 

Anspieltipps:
Elemente, Im Norden und An die Kinder

Fazit:
Eric Fish & Friends machen Musik für Herz und Hirn. Musik auf die man sich einlassen muss. Und so wie die Gezeiten nunmal sind, gibt es Hochs und auch Tiefs. Das Album punktet mit gradiosen Texten zum Nachdenken, einer Themenvielfalt und Klangvielfalt. Das Album ist thematisch stimmig aufgebaut, man könnte meinen das die Songs in Themenblöcken angeordnet sind. Gezeiten verdient seinen Namen zurecht, das Wechselspiel der Gefühle, die wechsel zwischen langsamen Parts und schnelleren, die Themen. Das Wort “Gezeiten” enthält ein weiteres Wort: Zeit! Und die sollte man sich für dieses Werk nehmen und dann wird man sehr viel Freude daran haben!

Über Roksi 534 Artikel
Roksana Helscher, Fotografin und Redakteurin. Seit 2016 bei Dark-Art dabei, ein Teil der Chefredaktion und das Mädchen für alles. Seit meinen ersten Konzertfotografie-Gehversuchen in 2011 bis heute unterwegs und versuche das Geschehen auf großen und kleinen Bühnen zu dokumentieren.

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