Review: Feuerschwanz – Warriors

Erscheinungsdatum: 01.05.2024

Label: Napalm Records

Genre: Mittelalter Metal

Spieldauer: 44min

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Trackliste:

  1. Highlander 3:20
  2. The Unholy Grail 3:52
  3. The Forgotten Commandment 3:37
  4. Memento Mori 3:33
  5. Death on the Dragonship 3:34
  6. Wardwarf 3.38
  7. Circlepit of Hell 3:38
  8. Song of Ice and Fire 3:33
  9. Purgatory 3:34
  10. Bastard of Asgard 3:55
  11. SGFRD Dragonslayer 3:28
  12. Valhalla Calling 3:48

Firetail got now international with their first english Album ever, ready to charge the world with their Warriors!

Spielmanns Nachmittagsprogramm auf Mittelaltermärkten, erklimmen der Marktbühnen, Beförderung zum Hauptprogramm, europaweite Plündertouren und Eroberung von Mainstages auf großen Metalfestivals.
Eine wahrlich ruhmreiche, 20-jährige Bandgeschichte und somit ein weiterer Schritt zu internationalen Stars? Wobei ja Firetail ja nur eine der möglichen Übersetzungen ist.
Eher nicht, denn Warriors stellt in dem Sinne kein neues Album, sondern, abgesehen von zwei Songs, Neuaufnahmen bereits bekannter Hits der letzten drei Alben dar. Da es sich somit, wie in den letzten Jahren öfters mit Coveralben vorgekommen, eher um einen kleines Zwischengeplänkel der Band handelt, halten wir den Beitrag auch eher kurz und knackig.

Das Übliche an Infos zum aktuellen Werdegang, findet ihr in den Berichten unserer letzten Albumreviews. Diese habe ich euch als Ursprung der jeweiligen Originalsongs, hinter den Titel verlinkt.
Auch werde ich mehr auf die Einflüsse der Neuvertonung eingehen, ob die Tracks, mit textlichen Änderungen und teils Gastmusikern, mehr oder weniger munden.

1. HighlanderFegefeuer
Direkt vom letzten Album, ändert sich zwar nicht der Titel, doch der Text über den legendären Fantasyfilm.
Musikalisch hat sich meiner Ansicht nach nicht viel geändert, auch die Übersetzung bietet keine neuen Aspekte und geht somit runter wie das Original.

2. The Unholy Grail
Der einzig wirklich neue Song auf der Scheibe, welcher als Zusammenfluss aller 20 Jahre Metfest Tourbands zählt. Beigesteuert haben dabei somit Orden Ogan sowie Dominum, welche auch ihre Szenen im Musikvideo bekommen. Jenes ist ziemlich liebevoll im Stil alter RPGs vergangener Windows Zeitalter gestaltet worden und für Nostalgie-Nerds eine Augenweide.
Eine Reise von Hauptmann Feuerschwanz, welcher sich wie so manch wagemutiger Recke, Peitschenschwinger und Kokosnuss-Knappe, auf die Suche nach dem Heiligen Gral Jesu Christi macht.
Ein wirklich geiler Powersong im neuen Feuerschwanz Gewand, welcher auch ein wenig ihren Werdegang der letzten Jahre widerspiegelt.

3. The Forgotten Commandment Das Elfte Gebot
Gebot heißt auf Englisch also Commandment, wieder etwas gelernt. Nur aus dem Elften, wird das vergessene Gebot, sowie an manchen Stellen einiges getauscht wurde.
Die geschlagene letzte Schlacht wird zu den Sieben gebrochenen Siegeln. Gott ist und bleibt tot, nur statt des standhaften Todes, sind die Engel gefallen. Vor allem der Refrain bekommt einen Umbau, was darauf hinausläuft, dass es in Stein geschrieben steht, im vergessenen Gebot sind wir nicht allein.
Die Botschaft wird aus meiner Sicht ein wenig abgeschwächt, der Song bleibt so aber textlich deutlich spielbarer und behält die geballte Energie, welchen schon das Original besaß.
Nur beim H.P Lovecraft Zitat wurde somit der Tentakel umgedreht und zurück zum Original gefunden:

That is not dead which can eternal lie, and with strange aeons even death may die.

4. Memento MoriMemento Mori
Das Lateinische «Bedenke, dass du sterben wirst» braucht in dem Sinne auch keine Übersetzung, der restliche Text hält sich in den Zeilen somit auch gut am Original.
Im Ganzen eine stimmungsvolle Überlieferung, welche seine nachdenklichen Züge genau überträgt.

5. Death on the DragonshipMemento Mori
Tod anstatt Untot im Drachenboot, hätte die Umsetzung mit Undead, wohl auch nicht geschadet. Jenes Undead wird dann ja auch im Refrain wiederholt gebrüllt.
Ich mit meiner Draugr Gewandung fand das Original ja schon geil und muss gestehen, die neue Version hat rhythmisch teils noch ein paar gelungenere Stellen als ursprünglich.
Allen voran die Stelle «join the Army of the bones» im Refrain bringt den Song besser auf den Punkt.

6. WardwarfDas Elfte Gebot
Für diesen Song hat man sich nicht nur ein Musikvideo, sondern auch gleich Unterstützung der echten Pagan Metal Szene geholt: Der Frontzwerg von Wind Rose mosht bei dieser Version von Kampfzwerg mit!
Das bereits eher amüsant angehauchte Lied, wird dabei ein wenig ernster, können einige Wortspiele natürlich nicht übernommen werden. Einige Neue wurden dafür hinzugefügt und das Setting fühlt sich mit Francesco Cavalieri einiges trver an!

7. Circlepit of HellFegefeuer
Vom Knochenkarussell geht es in den Circlepit of Hell, dessen Sound so rasant rund läuft wie das Wortspiel!
Gefühlt geht die neue Version dabei aber deutlich mehr ab, statt die Verdammnis wird hier zur irrwitzigen Party eingeladen. Lyrisch läuft alles wie Magma flüssig die Hölle hinab und wird Live wohl zu einigen epischen Szenen in der Crowd führen. Dabei ist im Song nicht (nur) der Circlepit der Metalszene gemeint, sondern auch eine infernale Anspielung auf Dante’s Neun Ringe (circle) der Hölle.

8. Song of Ice and FireFegefeuer
Das Lied von «Eis & Feuer», bedient sich natürlich der original Übersetzung von George R. R. Martin
Dabei ist der Text um einiges lüsterner ausgefallen, was nicht nur an der Unterstützung von Patty Gurdy liegt.
Vor allem die weibliche Stimme gibt nochmal einen Kontrast zu Hodis «betont» männlichen Growls und birgt somit ein ziemlich vielfältiges Upgrade zum Original.

9. PurgatoryFegefeuer
Sein wir ehrlich, trotz der meist harten deutschen Sprache, klingt Purgatory einfach epischer als Fegefeufeu.
Sündengemäss eine richtig höllisch gute Umsetzung des Ursprungs, durch jedoch eher religiös eher vielfältigen Natur des Englischen, stellenweise sogar einiges wuchtiger.
Die Übersetzung von Dantes Inferno wurde dabei auch als meistgebrauchte übernommen, ist jenes Original doch in Italienisch.

“Abandon all hope, ye who enter here” original “Lasciate ogne speranza, voi ch’intrate

10. Bastard of AsgardFegefeuer
Loki der Bastard von Asgard, ist wohl einzige Downgrade des Albums. Dies sicher nicht wegen der gelungenen Übersetzung oder den gleichwertig rhythmischen Riffs.
Hauptsächlich eigentlich nur, weil im Original Musikvideo Fabienne Erni von Eluveitie, noch eine zusätzlichen Epictouch gibt, der hier nun fehlt.

11. SGFRD DragonslayerFegefeuer
Gut, das mit dem einzigen Downgrade überlegen wir uns nochmals, denn Siegfried würde komplett «englieziert», sogar die Stellen, die original auf Isländisch waren.
Im ganzen somit eine gute Version in Englisch, jedoch fehlt somit die Abwechslung der deutschen Version. Zudem stört das Auslassen der Lindwurm Erwähnung, im Englischen Wyvern, ein wenig die Sage.

12. Valhalla Calling
Der zweite neue Song im Feuerschwanz Repertoire, jedoch ein Cover eines anderen Künstlers, was im Musikvideo auch richtigerweise im Titel steht.
Miracle of Sound ist für seine Fansongs zur Game, Serie und Filmwelt bekannt, mir selbst seit Drei epischen Songs zu Gears of War 3 von vor… 13 Jahren bekannt, Götter, ich werde alt.
Valhalla Calling war ein damals aktuelles Tribute zu Assassins Creed – Valhalla aus 2020, welches von Miracle selbst, wie auch von anderen Künstlern immer wieder neue Versionen erhielt.
Meines Wissens ist jene von Feuerschwanz jedoch die einzige, welche jemals physikalisch auf Silberling gepresst wurde.
Hauptmann und Hodi haben dabei die eher ruhigen, mystischen Parts durch pure Metal-Power ersetzt, was eher Geschmackssache ist. Dabei negativ wie positiv, während einige Metalheads vor allem sowas abfeiern und dann auch alles vor der Coronapandemie öde finden, kann ich mich auch über ein paar ruhigere, atmosphärische Songs freuen. PS oder halt den alten infantilen Scheiß des Hauptmanns geilen Haufens.
Dennoch beliebt es ohne Vergleich ein geiler Song für sich, dessen Feuerschwanz Note als Stand Alone sich als epischen Abschluss des Warriors Konzepts fügt.

Fazit:
Ein weiteres Zwischenspiel der Bande Feuerschwanz, weil sie wohl mit Studioalben im 24-Monatsrhythmus, Headliner Touren, Festival Sommern und teilweise Zweitbands, wohl noch immer irgendwo übrigen Powermet im Füllhorn haben.
Ein gelungenes Projekt zur sprachlichen Erstürmung internationaler Bühnen, welches ihnen einen Sprung an weiter entfernten Küsten bringen wird. Dies aus meiner Meinung hoffentlich nur als kleines Nebenprojekt und nicht der Auftakt zur Firetail Karriere, wäre schade um den Ursprung des Hauptmanns geilen Haufens.

 

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