Review: Finsterforst – Zerfall
Erscheinungsdatum: 02.08.19
Label: Napalm Records
Genre: Black Forest Metal (Pagan Metal, Black Metal)
Spieldauer: 1 Stunde 19 Minuten
Tracklist:
- Wut 13:39 min.
- Zerfall 8:08 min.
- Fluch des Seins 10:59 min.
- Weltenbrand 9:48 min.
- Ecce Homo 36:29 min.
Nachdem Finsterforst ihr letztes Album #YØLØ veröffentlicht hatten konnten Fans nun erleichtert aufatmen. Das Dasein als Spaßband war nur beschränkt auf ein Album und Finsterforst sind wieder zurück im Metal um ihren gewohnt folkigen Black Metal zu machen.
Auf dem Album geht es musikalisch mehr in Richtung Black Metal. Selbstverständlich bleibt das typische Finsterforst Akkordeon noch dabei, aber sonst ist es musikalisch mehr Black Metal als Folk Metal.
Zusätzlich existieren Fluch des Seins und Ecce Homo auch als Short Single Version als Bonus auf dem Album, für diejenigen die die Lieder zwar mögen, aber nicht in voller Länge hören wollen was bei 36 Minuten im Falle Ecce Homos auch verständlich ist. Die Short Single Versionen haben sich die besten Teile der jeweiligen Songs herausgesucht, um die Songs in, in sich abgeschlossenen Versionen, für den ungeduldigen Hörer zu präsentieren, aber auch um Lust auf den kompletten Song zu wecken
Wut: Der Name ist Programm und der Opener legt schon ordentlich los, um die Stimmung des Albums zu etablieren. Das Album präsentiert sich wütend, aber an den passenden Stellen auch melancholisch-traurig, allerdings nur an wenigen Stellen.
Zerfall ist der Titeltrack des Albums und zeitgleich der kürzeste mit „nur“ 8 Minuten Spieldauer. Der Song ist trotz Thematik nicht schwermütig und ist mit dem Chor ein sehr Folk Metal lastiger Song mit Wumms, der stark in frühe Stücke von Turisas erinnert.
Der Chor leitet Fluch des Seins ein, allerdings präsentiert sich das Lied wieder mehr im Stile vom Black Metal mit gutturalem Gesang, der aber durch das Akkordeon und den Refrain ausgeglichen wird.
Weltenbrand ist das Lied des Albums, das am Stärksten in Richtung Black Metal geht. Die treibenden Gitarrenklänge bringen einen direkt zum unfreiwilligen Kopfnicken. Natürlich ist das Akkordeon auch hier dabei und fügt sich gut in den Song ein und macht ihn insgesamt zu einem sehr runden Genuss.
Dem Lied Ecce Homo liegt ein guter Vorsatz zu Grunde, leider ist er in der Umsetzung nicht ganz gelungen. Aufgeteilt in einzelne Lieder wäre das Lied besser gekommen als ein 36 Minuten Monstrum. Solche langen Lieder können gut funktionieren, allerdings nur bei den wenigsten Künstlern und bei Finsterforst sind leider zu viele verschiedene Stile in den Topf geraten. Trotzdem ist es immer noch ein durchaus guter Song, man muss nur Zeit mitbringen.
Fazit: Zerfall ist etwas weniger in Richtung Folk Metal als die Vorgängeralben, aber immer noch typisch Finsterforst. Das Album präsentiert sich erhaben, hat aber auch den nötigen Wumms und ist eine der besten Veröffentlichungen des Monats und Finsterforst haben wieder einmal bewiesen, dass sie ihre Mischung aus Folk und Black Metal definitiv beherrschen.
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