Release: 01.10.2021
Label: Trollmusic
Spiellänge: 61:21 Min
Genre: Bavarian Black Metal
Tracklist:
- Sched oreidig
- Nachtkrapp
- Zeitlang
- Weizvåda
- Nordwand
- A Dåg im Herbst
- Auf da Roas
- S‘ letzte G’leit
- A Gråbliacht
Gràb ist eine im Jahre 2015 vom ehemaligen Dark Fortress Frontmann Grant gegründete Black Metal Band, der die beiden Mitstreiter Gråin an Synth, Bass und Gitarre so wie den Drummer Seb um sich schart.
Der Bandname stellt ein altes bayrisches Wort für alt/grau dar und ist nicht zu verwechseln mit dem Wort Grab, was wohl anhand der Thematik auch nahe liegend gewesen wäre. Das mir vorliegende Album beschreibt die Geschichte eine alten Mannes, der sich in Gedanken an den nahenden Tod dazu entschieden hat der Gesellschaft den Rücken zu kehren und in Isolation in einer Berghütte den Lebensabend zu verbringen und sein Leben zu reflektieren.
Schon auf dem mir vorliegenden Debut mit dem Namen Zeitlang sind namhafte Gastmusiker zu hören, wie zum Beispiel PK von Abigor, Schwandorf von Empyrium oder auch Morean von Dark Fortress, was in Kombination mit dem Albumkonzept und dem Versprechen, sich an der alten norwegischen Schule wie Gehenna, Ulver oder Darkthrone so wie ausgewählten deutschen Szenegrößen wie Lunar Aurora oder Nagelfar zu orientieren eine hochinteressante Mischung ergibt. Schon während des ersten Hördurchlaufs stellt sich ganz schnell ein bedrückendes Gefühl ein, denn die eiskalte Atmosphäre transportiert und überträgt die überwiegend eher depressive und nachdenkliche Stimmung der Titel sehr gut und das stimmige und passende von Thomas Taube (Five Lakes Studios) stammende Mix und Mastering trägt seinen Teil dazu bei, dass die Scheibe durchaus zu überzeugen weiß.
Auch die Verwendung von klassischen, traditionellen bayrischen Instrumenten wie Zither, Hackbrett oder Alphorn und die Lyrics, die entweder in klarem, gesprochenem Wort oder eben überwiegend in harschem, szenetypischem Stil dargebracht werden, in Mundart sind ein großartiges und passendes Stilmittel und gutes Alleinstellungsmerkmal in diesem so dicht besiedelten Feld des Black Metal.
Heutzutage stellt es sich schwierig dar, wirklich aus der Masse hervorzustechen, da es die unendliche Vielzahl an Bands, die auch wirklich qualitativ hochwertige Musik produzieren schlichtweg unmöglich macht. So wird auch hier in Süddeutschland das Rad nicht neu erfunden, (auch wenn man einige frische Ideen einbringt) was aber meiner Meinung nach auch gar nicht nötig ist!!
Fazit: Gràb liefern uns handwerklich gut umgesetzten, atmosphärischen, streckenweise sehr groovigen Black Metal, der mit großer Sicherheit viele Freunde in den Reihen der Black Metal Fans finden wird, da er gut auf emotionaler Ebene arbeitet und weiß, wie man dem Hörer Bilder in den Kopf zeichnet.
Anspieltipps: Zeitlang, A Dag im Herbst, S letzte Gleit
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