
Release: 08.08.2025
Genre: Hard Rock, Heavy Metal, Alternative Metal, Post-Grunge
Spieldauer: 48 Minuten, 31 Sekunden
Label: Atlantic Records
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Tracklist:
- Fallen Star
- Everest
- Shiver
- Like A Woman Can
- Rain Your Blood On Me
- Darkness Always Wins
- Gather The Lambs
- WATCH OUT!
- Broken Doll
- K-I-L-L-I-N-G
- I Gave You Everything
- How Will You Remember Me
3 Jahre ist es her, dass die Kombo Halestorm um Frontfrau Lzzy ihr letztes Album Back from the Dead veröffentlichte. Mit Everest folgt nun das sechste Studioalbum, nachdem sie in der Zwischenzeit das Live Album Live at Wembley veröffentlicht hatten. Produziert wurde es von Grammy-Gewinner Dave Cobb, und durch Lzzy Hale mit folgenden Worten beschrieben:
Unser Album Everest ist die Geschichte unserer Reise als Band, voller schöner Enden und neuer Anfänge. Wir weben ein Netz aus Melancholie, Frustration, Wut und dem riesigen Fegefeuer der Liebe und verlorener Liebe. Es ist eine Achterbahnfahrt aus epischen musikalischen Umwegen, tollem Songwriting und völlig verrückten Wendungen. Everest ist eine akustische Darstellung der vier Säulen von Halestorm. Wir möchten uns noch einmal vorstellen und euch in unsere Welt einladen … wenn ihr euch traut.
Ich habe mich getraut und bin der Frage nachgegangen, was für eine Welt dies ist und ob Lzzys Worte dem gerecht werden.
Wie auf Back from the Dead geht es direkt zur Sache mit Fallen Star; gleich ein „Mitten in die Fresse“ für Halestorm Verhältnisse. Ein raues und kratziges Lied, verstärkt durch die Rockröhren-Stimme Lzzys, mit kurzen Verschnaufpausen, ein sehr guter Einstieg. Und es geht auch gleich weiter mit dem Titeltrack Everest. Ähnlich kratzig, aber mit einer melancholischeren Grundstimmung. Schon mit diesen zwei Liedern werden die genannten Punkte Melancholie, Frustration und Wut meisterlich erfüllt. Der Titel des nächsten Liedes verrät schon, dass es direkt mit Liebe weitergeht – Shiver. Und was soll ich sagen, ein Gänsehautlied. Lzzys grandiose Stimme, gepaart mit leicht verzerrten Gitarren, ist einfach Garant für Gänsehaut. Und sie zeigt, dass sie auch ruhig und sanft kann, dabei aber nichts von ihrer Authentizität und Rauheit verliert. Irgendwie wie ein Rohdiamant, der perfekt ist, so, wie er ist. Ich schreibe ja eigentlich nicht über jedes Lied etwas, aber auch Like a Woman can kann ich nicht auslassen. Hier tropfen der Herzschmerz und der Blues aus jeder Pore des Liedes heraus. Ein Lied, welches live bestimmt jeden abräumt, einfach genial. Ihr merkt schon, ich komme aus dem Schwärmen nicht heraus, aber wer was von bodenständiger und richtig gut gemachter Rockmusik hält, wird mir bestimmt zustimmen, dass sich bis hierhin jede Sekunde gelohnt hat, zu hören. Dass schon über eine Viertelstunde vergangen war, ist mir nicht mal aufgefallen, so haben mich die ersten vier Lieder gefesselt.
Auch, wenn es die erste Single war und daher einigen schon bekannt sein dürfte, möchte ich trotzdem auf Darkness Always Wins eingehen. Eine Hymne, wie sie im Buche steht. Geht es mit sanften Tönen langsam los, setzt dann ein Klavier ein und die Stimme nimmt Power auf, damit dann mit der Gitarre der Spannungsaufbau perfekt wird und es derRefrain einen ganz in den Bann zieht. Und mit einem mega Gitarrensolo. Und Glocken. Tiefe, große Glocken. Definitiv ein Höhepunkt des Albums, auch noch genau in der Mitte platziert. Doch wer glaubt, dass es von nun an bergab geht, den muss ich enttäuschen. Folgt doch mit Gather the Lambs direkt hinterher ein weiteres für Halestorm typisches Lied, mit sehr ruhigen, melancholischen und dann wiederum sehr rauen Momenten. Sowohl musikalisch, als auch stimmlich. Aber mit Broken Doll zeigen sie auch, dass sie düster können. Es geht während der Strophe schon fast in den Gothic-Bereich. Um dann beim Refrain wieder die rauchigen Seiten zu zeigen, die man von Halestorm kennt. Ganz anders fühlt sich hingegen K-I-L-L-I-N-G an. Hart, rauh, ein bisschen Disturbed-Vibes und mit 2:35 definitiv das kürzeste Lied des Albums. Zum Abschluss kommt dann How Will You Remember Me, noch mal ein Liebeslied. Und was für eins. Geschrieben aus der Sicht der Person, welche die Beziehung verlassen hat und die sich fragt, ob die andere Person sie in guter Erinnerung behalten wird, woran sie sich erinnern wird, und wie sie sich an die „Ich“-Person erinnern wird. Aus meiner Sicht eher ein untypisches Lied, weil die normalen Liebeslieder oft eher aus der Sicht der Person geschrieben werden, welche verlassen wurde. Aber das macht es so besonders und kraftvoll. Es zeigt, dass die Person, die geht, nicht immer die Böse ist. Nicht immer sich danach einen Dreck um die Person schert, welche sie verlassen hat. Ein würdiger Abschluss.
Muss ich überhaupt noch ein Fazit schreiben? Ich denke, eigentlich nicht, es sollte eigentlich klar sein, was ich von dem Album halte, aber ich mache es trotzdem. Es ist grandios. Es geht tief hinein in die Welt der Menschen hinter Halestorm. Lzzys Worte am Anfang dieses Textes kann ich unterstützen, es ist kein einfacher Blick in diese Welt, und den Weg wieder hinaus zu finden, ist nicht einfach, weil man doch von der Musik und den Texten gefesselt wird und man nicht aufhören kann, es zu hören. Großes Kino. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, wie die neuen Lieder live klingen! Die Gelegenheit dazu bekommt man ab Ende Oktober, wenn Halestorm auf Tour in Europa sind. Bis dahin lasse ich euch hier die Hymne des Albums in Videoform, viel Spaß.
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