Review: Harakiri for the Sky – Maere

Harakiri for the Sky Maere Album review

Erscheinungsdatum: 19.02.2021

Label: AOP Records

Genre: Post Black Metal / Atmospheric Black Metal

Spieldauer: 84:38 Minuten

Tracklist:

  1. I, Pallbearer
  2. Sing For The Damage We’ve Done
  3. Us Against December Skies
  4. I’m All About The Dusk
  5. Three Empty Words
  6. Once Upon A Winter
  7. And Oceans Between Us
  8. Silver Needle // Golden Dawn
  9. Time Is A Ghost
  10. Song To Say Goodbye

Harakiri for the sky maere

Das österreichische Duo Harakiri for the Sky sind nun im Atmospheric Black Metal keine Unbekannten mehr und veröffentlichten bisher bereits 4 durchweg gelungene Alben.

Im 10. Jahr des Bestehens entfesseln M.S. Und J.J. nun also die 5te Full-Length Bestie und tauften sie „Maere“.

Vorweggenommen: Wer sich das Album nach Hause holt, bekommt genau das, was er von den Musikern erwartet. Ich persönlich finde das im Falle der zu besprechenden Kapelle aber als durchaus positiv.

Der erste Titel „I, Pallbearer“ ist keineswegs ein Lobgesang auf den kauzigen Manager des Undertakers, „Paul Bearer“, sondern eine 7 minütige, absolut kraftvolle Ode, die brilliant insziniert, mit einer sehr schwermütigen, aber eingängigen, Melodie punkten kann. Nach einem kurzen, stimmungsvollen Intro, das zum Träumen einlädt, entreißt uns „Sing for the Damage we’ve done“ eben genau diesem geschaffenen wohligen Gefühl und zieht uns in Raserei und inklusive eines Gastauftritts von Alcest Frontmann Neige in eisige Kälte.

Us against December Skies“ erzählt in mitreißender Melancholie die Geschichte eines um eine geliebte Person Trauernden und berührt mit tiefer, emotionaler Lyrik. Etwas träger, aber sehr detailverliebt eröffnet sich uns dann „I’m all about the Dusk“ und verbleibt größtenteils, bis auf wenige Ausflüge, in dieser düsteren und trägen Stimmung. „Three Empty Words“ startet dann in vollem Galopp und prescht nach vorne. Das Gedresche wird in diesem Song dann immer wieder von eher „rockigen“ Riffs durchzogen, die mit einer sehr eingängigen Melodie verfeinert sind, bevor der Songcharakter fast schon punkige Formen annimmt.
Mit „Once upon a Winter“ schaltet das Duo dann tempotechnisch wieder einen Gang zurück und besinnt sich auf eine eher düstere, aber nicht weniger verspielte Grundausrichtung.

Bei „And Oceans Between uns“ erzählt uns J.J., untermalt von einem starken und emotionalen Instrumentalgerüst, von einer toxischen Partnerschaft, in der Gewohnheit die Liebe ersetzt hat und die einzige Möglichkeit war „zu gehen“. Eine eher rockige Nummer erwartet uns dann mit „Silver Needle // Golden Dawn“. Handwerklich gekonnt verstrickt man den eher klassischen Songcharakter dann aber gelungen mit einer dichten, drückenden Atmosphäre. Eine traurige Akustikgitarre geleitet uns in das sehr kräftige, mitreißende „Time is a Ghost“, das gekonnt mit Tempowechseln spielt und den einzelnen Stimmungen Zeit zum Wirken gibt.

Den Abschluss der Scheibe stellt eine Interpretation des Placebo-Titels „Song to say Goodbye“ dar. Schon das Original weist eine sehr melancholische Note auf, die aber durch „Harakiri’s“ Note verstärkt wird, obwohl man größtenteils sehr nahe am Original bleibt.

Fazit: Erneut schaffen es Harakiri for the Sky ein kraftvolles und emotionales Werk vorzulegen. Handwerklich einwandfreies Gespür für Melodie, treibendes Drumming und berührende, mitreißende Lyrics machen auch diese Harakiri for the Sky-Scheibe zu einem perfekten Soundtrack für einen langen Spaziergang in nebeldurchzogenen Wäldern, oder für lange verregneten Herbsttage.

 

Anspieltipps:  I, Pallbearer, Sing for the Damage we’ve done, Time is a Ghost

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*