Review: Kanonenfieber- Der Füsilier

Release: 19.11.2022

Genre: Black Metal/ (Melodic) Death Metal

Spieldauer: 11 Minuten und 49 Sekunden

Label: Noisebringer Records

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Tracklist:

  1. Der Füsilier I
  2. Der Füsilier II

Vorwort:

Das Schießrohr, mit akuter Fieberkrankheit, ist in aller Munde. Jeder, der sich mit Black oder mit (Melodic) Death Metal beschäftigt und eine Affinität zu historisch Liedtexten mit Weltkriegsthematik besitzt, hat schon von ihr in irgendeiner Form gehört. Kanonenfieber hat nämlich einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Obwohl das Debüt-Album Menschenmühle das Licht des Schlachtfeldes erst vor einem Jahr erblickt hat, kann Kanonenfieber schon auf eine beachtliche Zahl an Fans, oder besser gesagt Schützengraben-Kameraden blicken. Außerdem muss man an dieser Stelle einräumen, dass die Jungs auch schon eine ordentliche Zahl an Konzerten sowie Festivalauftritten bestritten haben. Nun schlagen die Kameraden, die sich hinter ihren Kompaniechef Noise versammelt haben, wieder kräftig zu. Mit ihrer Mini-EP Der Füsilier will uns die Truppe wieder in die Zeit entführen, als unzählige Brüder, Väter, Söhne und Ehemänner auf den Schlachtfeldern ihrer Zeit für „Gott, Kaiser und Vaterland“ ihr Leben lassen mussten. Ob Kanonenfieber mit ihrem neusten Werk einen Artillerie-Volltreffer gelandet haben oder einen Rohrkrepierer, klären wir jetzt mit diesem Review.

Die EP:

Der Füsilier ist inzwischen die EP Nummer 2 von Kanonenfieber und ist genauso wie sein Vorgänger Yankee Division eher ein kurzes Vergnügen. Mit 2 Songs auf der Platte könnte man Der Füsilier auch als Doppel-Single bezeichnen. Da ja bekanntlich durchaus auch in der Kürze die Würze liegen kann, verschwenden wir keine weitere Zeit mit Kurzfakten, sondern stürzen uns direkt in das Gefecht. Den Anfang macht der Track Der Füsilier I, der auch schon als Single-Auskopplung veröffentlicht wurde. Der Song wirft uns an die Karpaten-Front während des 1. Weltkrieges und erzählt uns über die schwierigen Umstände, bei der die Soldaten während des Winters kämpfen und ausharren mussten. Dabei wird das Lied mit einem historischen Sprachausschnitt eröffnet, der von Eduard von Böhm-Ermolli stammt und im typischen Soldaten-Gebelle seiner Zeit vorgetragen wird. Nachdem Böhm-Ermolli und dessen melodisch wirkende Hintergrundbemalung verschwunden sind, peitscht der Track mächtig nach vorne. Wie MG-Salven schlägt zunächst das Schlagzeug auf den Zuhörer ein, ehe das Gesamtfeuerwerk an allen vorhandenen Instrumenten, sowie Noise kernige Stimme gezündet wird. Abgebrannt ist dabei das ganze Feuerwerk erst nach etwas mehr als 6 Minuten Spielzeit. Als Nächstes folgt auf der Mini EP der Titel Der Füsilier II, der sich genauso wie Der Füsilier I mit dem Kampf der Rekruten gegen den „General Winter“ während der Karpaten-Front beschäftigt. Was bei diesem Track auffällt, ist, dass er unter dem Strich deutlich schwerfälliger und behäbiger klingt als sein Vorgänger. Die als wuchtig und treibend beschreibbaren Passagen sind zwar genauso vorhanden wie beim ersten Track, aber trotzdem ist nach meinen Empfinden Der Füsilier II deutlich dunkler im Klangbild.

Fazit:

Kanonenfieber hat mit seiner Mini-EP wieder ein starkes Stück Musik aus dem Hut oder besser gesagt, dem M16-Stahlhelm gezaubert. Die beiden Songs wirken stimmig und besitzen eine dichte Atmosphäre, die den Schrecken des 1. Weltkrieges an der Ostfront sehr gut einfangen. Auch ist eine Entwicklung im Klangbild gegenüber den Vorwerken erkennbar.  Kanonenfieber klingt etwas „aufgeräumter“, klarer und feiner. Ich kann nur, obwohl ich eigentlich gar keine großen Schnittmengen mit Black/Death Metal habe und eher dem Symphonic und Power Metal zugewandt bin, beide Daumen nach oben heben. Ich bin gespannt und freue mich schon, was als nächstes von den Herren folgen wird.

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