Review: Kreator – Hate Über Alles

Kreator - Hate Über Alles - Beitragsbild

Release: 10.06.2022

Genre: Trash-Metal

Spieldauer: 46 Minuten und 21 Sekunden

Label: Nuclear Blast

Links:

Website

Facebook

Instagram

Spotify

Tracklist:

  1. Sergio Corbucci Is Dead
  2. Hate Über Alles
  3. Killer Of Jesus
  4. Crush The Tyrants
  5. Strongest Of The Strong
  6. Become Immortal
  7. Conquer And Destroy
  8. Midnight Sun
  9. Demonic Future
  10. Pride Comes Before The Fall
  11. Dying Planet

Cover - Hate Über Alles

Das 15. Studioalbum der Trash-Metal Giganten aus Essen geht am 10.06 an den Start.

Das Intro, Sergio Corbucci Is Dead, bringt eine Ode an Sergio Corbucci mit, welcher Produzent von zahlreichen italienischen Western Filmen war, darunter auch Django. Wir bekommen in diesem Stück knapp eine Minute dezentes Western-Feeling. Durch einen Chor und Akustik-Gitarren fühlt man sich wie in einem alten Italo Western.

Ein nahtloser Übergang vom Intro zu dem nächsten Song Hate Über Alles darf natürlich nicht fehlen. Hate Über Alles ist auch gleichzeitig der Namensgeber für das Album. Aggressionen bis zum Ende des kompletten Liedes machen es für mich zum besten Stück der Platte. Hierbei geht es um die stetig zunehmenden Cybermobbing-Attacken, von denen viele Menschen betroffen sind. „In einer dauerhaft überdrehenden Empörungsspirale aus Cybermobbing, Fake News und der mangelnden Bereitschaft, Argumente außerhalb der eigenen Echokammer überhaupt noch zur Kenntnis zu nehmen. Bis da irgendwann wirklich nichts mehr ist als purer Hass – »Hate Über Alles« eben.“

Der nächste Song Killer Of Jesus dürfte denke ich keine weiteren Fragen zum Hintergrund aufwerfen. Wir bekommen hier ein sehr aggressives Stück, dass sich nicht verstecken kann und nicht muss. Einprägsame Melodien und Mille’s durchgehenden Schreie brennen sich in die Ohren eines Jeden, der gerne Trash-Metal hört. 04:05 Minuten kommen einem vor wie eine Ewigkeit. Natürlich darf auf kein Gitarrensolo fehlen. Das Lied schließt mit den Worten „I was born to kill“.

Crush The Tyrants beginnt wieder mit einer einprägsamen Melodie, die durch das Schlagzeug übermittelt wird und nach einer Weile heftig einsetzt. Auch hier haben wir wieder Gitarrensolos. Es stellt sich die Frage, ob man auf derselben Seite steht und man gemeinsam gegen das Böse kämpft. „Us against you“ wird durchgehend wiederholt, das wirkt besonders einprägsam.

Mit Strongest Of The Strong bekommen wir wieder einen richtigen Banger, die Melodie geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Allerhöchste Ohrwurmgarantie und natürlich Gitarrensolos. Ich fühle mich mit diesem Song viel stärker und unantastbarer als zuvor. Ständig betont im Refrain erklingt Strongest Of The Strong. Wir werden leben, sie werden sterben. Imposant und stilgetreu halten Kreator, was man von ihnen erwartet.

Become Immortal steigt langsam ein. Insgesamt ein recht ruhiges Lied, in dem besonders die Lyrik hervorsteht. Im Gegensatz zu den anderen Songs bin ich hier weniger von der Melodie überzeugt worden, sondern eher vom Text. Am Ende bekommen wir noch eine ziemlich langes und tolles Gitarrensolo, das nun auch die Melodie wieder auf meine Seite zieht. „Werde unsterblich“ ist die entscheidende Phrase, die mir besonders im Gedächtnis bleibt. Man darf nie vergessen, woher man kommt, denn nur so ist man einzigartig.

Auch der nächste Song fängt ruhig an, gewinnt aber schnell an Geschwindigkeit. Coole Melodie und extremer Hass, der gefühlt rüber gebracht wird. „Conquer and Destroy. Tell me now who is not us?“ Um dieser Stimme zu entkommen, erobere und zerstöre.

Der meiner Meinung nach schlechteste Song auf dem Album ist Midnight Sun. Mich stört der Frauengesang, ansonsten wäre das Lied echt geil. Es passt einfach nicht zusammen. Zu dem Lied ohne Frauengesang würde ich mega abgehen. (Nichts gegen euch Ladies)

Demonic Future ist auch ein relativ gutes Lied, welches mich ebenfalls sehr vom Melodischen begeistert. Der Kampf geht weiter und weiter. Das ist die Botschaft, die hauptsächlich rüber kommt. Sehr einprägsame Melodie, die, wie so viele andere, ins Ohr geht. Viele Gitarren und Drums glänzen hier außerordentlich.

Pride Comes Before The Fall beginnt erst mit einer Art Spieluhrmelodie, aber ab 0:40 leitet ein richtig gutes Gitarrensolo in das Lied ein. Wenig später kommt auch das Schlagzeug hinzu, danach setzt Mille mit dem Gesang ein.

Now we’re standing face to face look me in the eyes. Klingt für mich fast wie eine Drohung. Was denkt ihr?

Dying Planet erzählt die Geschichte von dem sterbenden Planeten Erde. Es hört sich an, wie ein Aufruf an die Menschen, endlich etwas für unsere Welt zu tun und den Klimawandel und die ganzen Kriege zu stoppen. Das Leben ist ein Traum. Nicht mehr oder weniger.
Viele Gitarrensolos geben hier das richtige Gefühl, für ein solches Thema. Auch das Schlagzeug kommt gut und viel zum Einsatz.

Das Album gefällt mir insgesamt sehr gut, es gibt natürlich auch ein paar Mankos, aber mal ehrlich, wer nach 40 Jahren immer noch solche Musik macht, gehört vergöttert. Das Intro mit der Ode an Sergio Corbucci ist wirklich ein ziemlich interessanter Einstieg, der ja im Vergleich zu dem Rest des Albums extrem ruhig ist. Die dämonischen Horden des Teufels sind in der Überzahl, so ist es, so war es immer. Kreator müssen also wirklich unsterblich werden – und mit Hate Über Alles haben sie diesbezüglich einen gewaltigen Schritt gemacht. Wer weiß, vielleicht kommt ja irgendwann nochmal ein Kreator Album. Was haltet ihr davon? Ich würde mich über eure Meinung oder Kritik in den Kommentaren freuen.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*