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Release: 17.03.2023
Genre: Metalcore
Spieldauer: 19:26 Minuten
Links:
Tracklist:
- Twentyseven
- Wolves
- Requiem
- Orange
- Fences
Aus der Asche der aufgelösten Light to the Blind erheben sich Leyka, eine aufstrebende Metalcore Band aus Mainz in Rheinland-Pfalz. Erst 2022 gegründet, konnte die noch junge Band bereits durch diverse Live Auftritte erste Ausrufezeichen setzen und nun steht am 17.03. der Release ihrer Debüt EP Requiem an. Was das ganze Werk zu bieten hat, wird in den folgenden Zeilen etwas genauer betrachtet:
Twentyseven:
Der Opening Song wurde als erstes musikalisches Lebenszeichen der Band veröffentlicht. Nach einem kurzen Gitarrenintro geht es direkt Vollgas in die Nummer rein. Zur Eingewöhnung bleibt keine Zeit. Wir bekommen Shouting um die Ohren gehauen, während die Instrumentals zum Headbangen einladen. Zum Refrain hin gesellen sich sehr angenehme Clean Vocals dazu, die sich in perfektem Timing mit den Shouts abwechseln. Das hat eine Menge Ohrwurm Charakter. Strophe zwei hämmert genauso gerade aus, wie die Erste und könnte so bestens einen Mosh Pit anheizen. Der Breakdown zum Ende hin setzt dem Vorangegangenen die Krone auf und ist ein wunderschöner Nackenbrecher, wie er sein muss. Danach geht es nochmals in den Refrain hinein und der Song ist auch schon zu Ende. Was für ein Auftakt!
Wolves:
Song Nummer 2 beginnt, dem Namen entsprechend, mit dem Heulen eines Wolfes. Vom Klang her baut Wolves da an, wo Twentyseven aufgehört hat. Jedoch sind die rohen Vocals hier etwas besser zu verstehen, was vielleicht auch damit zusammenhängt dass die Single mit einem Lyric Video veröffentlicht wurde und man beim Hören so einfach mitlesen kann. Der Refrain wird auch hier von dem Cleanen Gesang getragen, welcher wieder einmal direkt im Ohr bleibt und für tolle „Singalong Momente“ sorgt. Einmal mehr wechseln sich beide Stimmen im Refrain ab, was ein echtes Markenzeichen der Band ist. Sind die Shoutings in den Strophen noch etwas höher angesiedelt, geht es zum Chorus hin die ein oder andere Tonlage tiefer nach unten. Nach einem kurzen Solo Part haben Leyka hier ein kleines Special in der Pipeline: Jörn Engelhardt von Call it Tragedy konnte als Feature Gast gewonnen werden, welcher seinen Part sehr souverän zum Besten gibt.
Requiem:
Hier wartet der Titeltrack auf uns. Requiem beginnt mit dem Geräusch einer Sirene, ehe über ein Gitarrenintro die Band einsetzt. Leyka bleiben auch auf dem dritten Song ihrem Sound treu, es wird nicht groß experimentiert. Frontman Tom kommt mit seinen Vocals wie gewohnt daher, sie sind zwar roh im Klang, aber doch immer wieder gut verständlich. Zum Ende hin bekommen wir ein starkes Gitarrensolo geboten, das bestens vorgetragen wird und den Song so abschließt, wie er begonnen hat. Was Requiem von den anderen Tracks abhebt, ist die Tatsache dass die zweite Stimme von Gitarrist Phil komplett fehlt. Im direkten Vergleich vermisst man somit vielleicht den klassischen Ohrwurm Charakter, was den Song jedoch nicht schlechter macht. Im Gegenteil, so bekommt er ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Ein eher melodisches Stück, welches auf seine ganz eigene Art und Weise überzeugt.
Orange:
Dieser wurde als dritter und letzter Vorgeschmack, samt Musikvideo, vor dem Release der EP losgelassen. Musikalisch beginnt der Song überraschend ruhig und auch zum Einsatz des Gesangs hin ist Orange noch verhältnismäßig langsam. Doch das ändert sich recht zügig und man erlebt bald den ersten “Mosh Pit Riff”. Zum Refrain hin wird es dann wieder ruhiger, Clean Vocals und Shouting wechseln sich nun nicht mehr direkt nach und nach ab, die jeweiligen Passagen sind dieses Mal etwas länger (Tom), beziehungsweise kürzer (Phil) gestaltet. Leyka schaffen es wirklich, mit jedem Refrain, einen Ohrwurm zu verursachen, der mehrere Tage anhält. Diese klare, ruhige Stimme ist ein toller Gegenpart zu den Shoutings. Der Breakdown ist dann wie gewohnt ein kurzer, aber effektiver Kracher. Besonders Live hat dieser Song voll und ganz gezündet. Orange ist ein klein wenig anders als die ersten Tracks, aber mindestens genauso gut.
Fences:
Der abschließende Song hält mit einem Klavier im Intro nochmals eine Überraschung parat. Fences ist ein schnelleres, aber melodisches Stück, welches richtig schön zum Tanzen einlädt. Im gekonnten Wechsel führen die beiden Sänger durch die Nummer und werden dabei souverän von den Instrumenten eingerahmt. Richtung Ende wird der Refrain von einem kleinen Chorgesang getragen, was ebenfalls etwas Neues auf dieser EP ist und bestens zu dem Song passt. Und natürlich darf auch der Breakdown Part nicht fehlen, der nach einer kleinen Einleitung bestens zündet. Auch wenn er nicht wie ein typischer Breakdown alleine steht, ist er klar erkennbar und mündet im bereits erwähnten Chor. Ein perfekter Abschlusssong, der am Ende sehr gut platziert ist.
Das ist also das Debüt der Band Leyka. Sie halten an ihrem typischen Sound fest und schaffen es dennoch immer wieder zu überraschen. Ein Ohrwurm jagt den Nächsten und ein Breakdown nach dem anderen walzt platt, was noch steht. Fünf Songs, die alle miteinander überzeugen können und keiner davon ist ein Lückenfüller.
Requiem ist ein sehr vielversprechendes Werk und man darf völlig berechtigt gespannt sein, wohin die Reise von Leyka noch führen wird.
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