Release: 20.12.2024
Genre: Post Black Metal
Spieldauer: 23:02
Label: Wolfmetal Records
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Tracklist:
- I/IV – Vom Schöpfer
- II/IV – Vom unruhigen Geist
- III/IV – Vom Sohn
- IV/IV – 0.
Die deutsche Black-Metal-Band Mærer, die seit ihrer Gründung 2021 bereits vier Singles und eine EP veröffentlicht hat, meldet sich Ende 2024 mit ihrer zweiten EP zurück. Wir von Dark-Art haben uns Am Tiefsten Punkt genauer angehört und möchten unsere Eindrücke teilen.
I/IV – Vom Schöpfer
Eine markante Besonderheit dieser EP ist die nahezu bürokratisch anmutende Nummerierung der Tracks. Diese Abstraktion verleiht der Diskografie eine klinische und ungewöhnlich nüchterne Note, die uns durchaus gefällt. Vom Schöpfer, der erste Track der EP, eröffnet mit einem gleitenden und atmosphärisch dichten Einstieg. Eine langsame, eindringliche Melodie wird von einem packenden Drumspiel begleitet, das den Hörer sofort in seinen Bann zieht. Die rauen, zurückhaltenden Screams fügen sich nahtlos in den dichten Klangteppich ein und erzeugen eine hypnotische Wirkung. Der Übergang von Intro zu Hauptteil ist so organisch, dass man kaum bemerkt, wie man mitten im Stück gefangen ist – ein starker Auftakt, der ohne harte Brüche auskommt.
II/IV – Vom unruhigen Geist
Mit Vom unruhigen Geist bleibt die EP ihrem langsamen, doomigen Ansatz treu, was einerseits ihre Stärke, andererseits aber auch eine Schwäche darstellt. Die düsteren, zähen Riffs, die das zweite Stück prägen, wirken zwar eindringlich, lassen jedoch etwas Abwechslung vermissen. Ein Moment des klaren, hohen Gesangs ragt wie eine Perle aus dem schwarzen Grund hervor und verleiht dem Song einen Hauch von Glanz. Dennoch wirkt das Stück insgesamt etwas eintönig und hätte von mehr Dynamik profitieren können.
III/IV – Vom Sohn
Im dritten Track findet die EP ihre melodische Stärke, indem sie kraftvolle, druckvolle Passagen mit melodischen Elementen kombiniert. Der Song baut eine beeindruckende Spannung auf, die sich im Verlauf förmlich entlädt. Dennoch fehlt Vom Sohn das gewisse Etwas, das es aus der Masse hebt. Trotz seiner Ansätze und starken Klangdynamik hinterlässt der Track einen eher unausgegorenen Eindruck.
IV/IV – 0.
Der Titel 0. markiert den musikalischen Höhepunkt der EP. Das Stück greift die melodische Ausrichtung des Vorgängers auf und erweitert sie um sphärische Einlagen, die organisch ineinanderfließen. Hier zeigt sich Mærer von ihrer besten Seite: Die Melodien verweben sich mit den druckvollen Riffs zu einem harmonischen Gesamtbild, das den Hörer in seinen Bann zieht. Obwohl der Track sich viel Zeit nimmt, bleibt er durchgehend fesselnd – ein Ansatz, der den Abschluss der EP zu einem wahren Genuss macht.
Fazit
Mit Am Tiefsten Punkt präsentiert Mærer ein kurzes, aber intensives Werk, das sich zwischen doomigem Black Metal und atmosphärischer Klanglandschaft bewegt. Die Musik verlangt nach Ruhe und Aufmerksamkeit, um ihre subtilen Nuancen zu erfassen. Vor allem die Tracks Vom Schöpfer und Ü. stechen hervor und zeigen, welches Potenzial in dieser Band steckt. Wer sich auf diese EP einlässt, wird belohnt – und kann gespannt auf das erste Album der Band blicken. Wir sind überzeugt, dass Mærer mit diesem Fundament Großes schaffen kann.
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