Review: MÅNEGARM – Ynglingaättens Öde

MÅNEGARM - Ynglingaättens Öde - Beitragsbild

Release: 15.04.2022

Genre: Viking/Folk Metal

Spieldauer: 49 Minuten 13 Sekunden

Label: Napalm Records

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Tracklist:

  1. Freyrs blod
  2. Ulvhjärtat
  3. Adils fall
  4. En snara av guld
  5. Stridsgalten
  6. Auns söner
  7. Vitta vettr
  8. Hågkomst av ett liv
  9. The Wolfheart (English Version)

MÅNEGARM - Ynglingaättens Öde - Cover

Mit „Ein fulminanter Streifzug durch uralte Sagen und Mythen mit Schwedens Viking-/Folk-Metal-Berserkern“ wird das Promoschreiben zur brandneuen Veröffentlichung der schwedischen Folk/Viking-Pioniere Månegarm eröffnet, die uns in ihrem über 25-jährigem Schaffenszeitraum nun das zehnte Full-Length Album vorlegen. Ich bin gespannt.
Als lyrische Inspiration in der facettenreichen Klangwelt Månegarms dient diesmal das Gedicht Ynglingatal, welches das Schicksal einer altnordischen Dynastie beschreibt – dem Haus Ynglinga.

Ohne lange Umschweife starten die Schweden mit Freyrs Blod in eine mitreißende Einleitung ins Album. In knapp zehn Minuten feuern die Mannen aus allen Rohren und zeigen gleich von Beginn an ihren Facettenreichtum. Die eingängigen Melodien, die absolut markanten Klargesänge, die schwarzmetallischen Blastausbrüche und gar die atmosphärischen, nachdenklichen Folkparts vereinen sich zu einem gänsehauterregenden Opener. Ich bin schon vom ersten Track der Scheibe völlig hin und weg und freue mich sehr auf den Rest des Albums.
Fortschreitend startet Ulvhjärtat nun etwas ruhiger mit sehr melodischem Geigenspiel und mündet nach kurzer Spielzeit in einen stampfenden und gefühlvollen Midtempo-Song, der ebenfalls über eine großartige Melodieführung und mitreißende, klar gesungene Passagen verfügt.
Bei Song Nummer drei Adils Fall schaltet man gefühlt noch einen Gang zurück und fährt einen tonnenschweren Kopfschüttelriff auf die Platte, der sich in Kombination mit den zum Teil sehr tiefen Vocals unter die Schädeldecke bohrt und sich nur selten durch seine melodiösen Refrains aus der Schwere erhebt.
Mit En snara av guld verbleibt man vorerst in einer sehr traurigen Stimmung, baut aber durch knorrig rollende Riffs und gefühlvolle und kraftvolle Gesänge eine sehr dichte, emotionale Atmosphäre auf, die diesen Song trotz seines langsamen Tempos zu einem absolut brachialen Monster erwachsen lässt.
Für den nächsten Track, der sich Stridsgalten nennt, hat man sich mit Jonne Järvelä (Korpiklaani), Robse Dahn (Equilibrium) und Pär Hulkoff (Raubtier/Hulkoffstimmgewaltige Verstärkung ins Boot geholt und setzt nun doch mit spürbar mehr vorwärtsdrang die Segel in Richtung Liveshows, denn hier wird der Bewegungsapparat doch wieder deutlich motiviert.
Düster und unaufhaltsam schiebt sich dann Auns Söner nach vorne, der sich weniger Abwechslung erlaubt, aber gerade durch die gerade Ausrichtung und durch den schönen, eingängigen Refrain etwas vom Rest der Scheibe abhebt.

MÅNEGARM - Bandphoto

Behäbig und schon fast besinnlich starten Månegarm nun sehr melodisch mit Vitta vettr in den siebten Song des Albums. In einen überwiegend schweren Grundcharakter werden gekonnt immer wieder „Black-Metal“-artige Blast-Temposchübe eingesetzt oder mit konstant gespielter Doublebass und Growlgesang kombinierte, drückende Riffgewitter eingesetzt, um dem Song ein sehr bedrohliches, tobendes Hörgefühl zu verleihen. Sehr gefühlvoll geht es bei Hågkomst av ett liv zur Sache, das von akustischen Gitarren getragen und durch ein großartiges Gesangsduett mit Sängerin Ellinor Videfors veredelt wird.
Als „Bonus“ wird mit The Wolfheart nun noch die englisch-sprachige Version des Titels Ulvhjärtat dargebracht, da sich das Album diesmal ausschließlich auf die schwedische Muttersprache konzentriert.

Fazit:
Wer Månegarm will, bekommt auch mit dem zehnten Album ohne Kompromisse Månegarm. Die Schweden bleiben auch mit Ynglingaättens Öde ihrem Stil treu. Auch wenn sie diesmal den Fuß etwas vom Gespedal nehmen und nur wenige wirklich temporeiche Stücke präsentieren, konzentrieren sich die Herren auf diesem Tonträger wesentlich mehr auf musikalischen Facettenreichtum und erzählen sehr gefühlvoll und mit Ehrfurcht die Geschehnisse der alten Schriften nach.
Mit moderner und druckvoller Produktion präsentiert sich also Månegarm in gewohnt hoher Qualität und festigt ihren Standpunkt in der oberen Riege des Genres.

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