- Till The End
- The Rabbit Of The Moon
- Lunaris
- Under Your Spell
- Enigma
- Wish Upon A Scar
- The Dangerous Art Of Overthinking
- Without You
- Of Birth And Death
- Nameless City
- Enigma (Englisch Version)
Am 12. Juni ist das zweite Album mit dem Namen Lunaris, von der italienischen Band Moonlight Haze erschienen. „Wer?“ fragen sich bestimmt jetzt ein paar, ich hatte vorher auch noch nichts von ihnen gehört. Nach dem Hören von Lunaris stelle ich aber fest, dass dies ein Fehler ist bzw. war. Bevor ich dies erkläre, ein paar Worte zur Band. Die Mitglieder sind keine Neulinge in der Szene, gegründet wurde die Band 2018 von Chiara Tricarico und Giulio Capone, im Jahr nach dem beide Temperance verlassen haben/wurden. Dazu kommt der Bassist von Elvenking Alessandro Jacobi, sowie die zwei Gitarristen Alberto Melinato und Marco Falanga (Mitglied von Overtures). Man erkennt also schon diese Einflüsse auf die Band, aber nicht alle. Dazu aber später mehr.
Kommen wir zum Wesentlichen, der Musik. Was soll ich sagen, gleich die ersten Töne machen dem oben stehenden Genre alle Ehre. Zunächst Schlagzeug, dann greifen Gitarre und Keyboard ins Geschehen ein, mit einer einprägsamen Melodie, die genau so auch von Gamma Ray hätte kommen können. Spätestens aber wenn Chiara anfängt zu singen, ist jedem klar, dass es sich hier nicht um Kai Hansen und Kumpanen handelt. Aber ich schweife ab. Till The End ist ein Lied, bei dem in der Strophe der Gesang im Vordergrund ist, und im Refrain durch eine sehr einprägsame und Ohrwurm verdächtige Melodie die Instrumente in den Vordergrund kommen. Dabei geht dort fast unter, dass Chiara nicht nur sanft singen kann, sondern auch eine sehr kräftige, schon fast Bonny Tyler artige Stimme hat. Ein Lied, welches zum Headbangen einlädt und mir sehr gefällt.
Danach folgt The Rabbit Of The Moon, welches sehr melodisch anfängt, in einer Art, dass man eigentlich erwartet, dass jeden Moment Charlotte Wessels anfängt zu singen. Tut sie natürlich nicht, aber das Lied könnte sich auch prima auf einem Delain Album befinden. Das Lied selbst handelt von einem Wesen aus dem Himmel, welches als alter Mann auf der Erde wandelt und von den Tieren des Waldes aufgenommen wurde. Da der Hase ihm nur Gras bieten kann, opfert er sich ihm, damit der alten Mann überlebt. Als Dank und Erinnerung an dieses selbstloses Opfer, sieht man ihn als großen Jade Hasen auf dem Mond. Dies ist die buddhistischen Śaśajâtaka (Jataka-Erzählung) Nr. 316, welche hier wieder gegeben wird.
Ein Lied befindet sich zwei mal auf der CD, Enigma. Das besondere daran ist, die erste Version wird auf Italienisch gesungen. Passend zum Land der Opern zeigt Chiara hier auch wie hoch sie kommen kann und das sie vermutlich in einer Oper mitsingen könnte. Mit Enigma fühle ich mich in die Anfänge von Nightwish zurück versetzt. Enigma erzählt von mentalen Problemen und wie es für die betroffenen Menschen ein tiefes innerliches Rätsel ist, wie man dort wieder heraus kommt. Sehr tiefsinnig und wichtiges Thema, gut, dass dies gleich zwei mal vorkommt.
Zu Erwähnen ist noch, dass Chiara sowohl auf The Dangerous Art Of Overth…, als auch auf Without You zeigt, dass sie neben dem sauberen, hohen Singen, auch klasse growlen kann. An Alissa White-Gluz oder Melissa Bonny kommt sie zwar nicht ran, aber ich denke, das ist auch nicht ihr Ziel.
Ich könnte jetzt noch viel mehr erzählen, aber ich will ja nicht alles verraten…oder euch langweilen, daher noch eine finale Einschätzung. Wie eingangs schon gesagt, kannte ich Moonlight Haze bislang nicht. Mit dem Album hier, deren erstes Werk muss ich mir noch anhören, zeigen sie allerdings, dass ein Gemisch aus Musik, welches durch Temperance, Delain und Nightwish beeinflust wurde, und von ein paar härteren Teilen noch untermauert wird, viel Spaß machen kann. Wenn man also nicht auf genau eine Metal Richtung eingeschossen ist, sollte man sich das Album auf jeden Fall anhören und sich überlegen diese junge Band zu unterstützen, vor allem in den aktuellen Zeiten. Dies kann man am besten hier machen.
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