Review: Orden Ogan – Final Days

Review: Orden Ogan – Final Days

Erscheinungsdatum: 12.03.2021

Label: AFM Records

Genre: Power Metal

Spieldauer: 50:34

Tracklist:

  1. Heart of the android
  2. In the dawn of the ai
  3. Inferno
  4. Let the fire rain
  5. Interstellar (ft. Gus G.)
  6. Alone in the dark (ft. Ylva Eriksson)
  7. Black hole
  8. Absolution for our final days
  9. Hollow
  10. It is over

Orden Ogan Final Day

Power Metal aus Deutschland, allein dieser Satz dürfte als Qualitätsmerkmal gelten. Neben Bands wie Blind Guardian und Powerwolf haben sich auch Orden Ogan in den letzten Jahren bewiesen und gehören damit zurecht zu den bekanntesten Power Metal Bands. Nach ausflügen in die Eiswüste, eine Horrorwelt und in den Wilden Westen geht es 2021 in die Zukunft.

Doch sprechen wir dabei nicht über positive Utopie a la Star Trek, nein, eher eine Dystopische Zukunft in Richtung des Films „Blade Runner“(oder dem Buch „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ von Philip Kindred Dick) oder dem Videospiel „Detroid become Human“. Wenn wir ehrlich sein wollen, das Album wäre ein 1A Soundtrack für einen Sci-Fi Film. Und auch wenn die Band bei den Texten auf Science-Fiction Themen zugreift bleibt die Musik weitestgehend unbeeinflusst von Elektro-Sounds, bis auf einige stimmungsvoll eingesetzte Soundeffekte klingt die Scheibe gewohnt nach Orden Ogan.

Zu den ersten 3 Songs der Scheibe gibt es bereits grandiose Musikvideos zu sehen, das erste zu „In The Dawn of the AI“ erschien bereits im Juli letzten Jahres und wurde bereits eine halbe Million mal angeshaut. Das ganze lieferte bereits einen Einblick in welche Richtung es gehen wird: die Zukunft. Der Song hat meinen „Gunman“ Ohrwurm gekonnt abglöst, kein Wunder bei diesem Chorus! Dabei ist der Text durchaus auch interessant, die Vorstellung einer Künstlichen Inteligenz die ein eigenes Bewusstsein entwickelt und somit zur Gefahr für die Menschheit wird.

Im Dezember folgte der Opener des Albums mit einem fantastischen Lyric-Video – „Heart of the Android„. Apropos Lyrics, je öfter man die durchgeht desto mehr Fragen stellen sich einem auf. Mein Kopf versucht sich eine Geschichte drum zu spinnen. Ist es ein Android von Werk aus der Gefühle entwickelt? Ist es ein menschliches Bewusstsein, das in einen künstlichen Körper gepflanzt wurde? Sollten Androiden wie Menschen behandelt werden und die gleichen Rechte haben? Habe ich in den letzten Monaten zu viel Star Trek geschaut? ..
Ich könnte an dieser Stelle stundenlang philosophieren..
Der Song strotzt nur so vor epicness und ist ein grandioser Anfang eines Albums!

Und auch ein drittes Video ließen sich die Jungs nicht nehmen, der Kracher-Song „Inferno“ wird im Video mit einem explosiven Angriff alienartiger Gestalten untermalt, ja das mit dem Kracher ist tatsächlich Wörtlich gemeint. Ein durchaus einprägsames Stück, liegt vielleicht auch zum Teil daran das die Worte „Burn it Down“ mehr als ein Dutzend mal im Song vorkommen.

Let the Fire Rain“ wiederrum könnte kaum klassischer sein, auch wenn „ooooooohhhh“-Passagen in den letzten Jahren von einigen Bands gänzlich ausgelutscht wurden, ist es hier durchaus passend gesetzt. Bei dem Song „Intersteller“ bekommen Orden Ogan unterstützug von Gus G. (Firewind, Ex-Ozzy Osbourne) der ein Gitarren-Solo zu dem Song beiträgt. „Intersteller“ und „Hollow“ zeichnen sich zudem über Ihre epischen Chorusse aus, dabei ist „Hollow“ ein Song den ich mir auch von einer Band wie Blind Guardian vorstellen könnte. Jedes Album braucht aber auch eine obligatorische Ballade, in dem Fall von Final Days eine Power-Ballade. „Alone in the Dark“ ist jedoch ein wenig mehr, der Song baut sich wunderbar über die Spiellänge auf, gewinnt an stärke. Dabei bekommt Sänger Seeb stimmstarke Unterstützung von Ylva Eriksson (Brothers of Metal) die auch bei der kommenden Tour dabei sein werden, das lässt natürlich auf ein Live-Duett hoffen.

 

Das Orden Ogan Refrains können zeigen sie auch bei „Absolution for our final days„, dabei fängt der Song sehr modern an und glänzt im Laufe des Songs mit einer grandiosen Gitarrenarbeit, eine der besten des Albums. „Black Hole“ ist das schwächte Stück des Albums, es versucht vieles zu vereinen und geht dabei mit der Masse an Eindrücken unter.
Mit „Its Over“ schließt das Album ab, das Album verabschiedet sich mit der letzten Funknachricht der Menschheit, und besingt das „Ende der Welt“, ein durchaus denkbares Szenario.

Anspieltipps: Herat of the Android, Hollow, Absolution for our Final Days

Fazit:
Mit der Science-Fiction Thematik fällt Orden Ogan in dem Bereich des Power Metals durchaus auf, da dieses Thema doch relativ selten als Vorlage gewählt wird. Das Album weist durchgehend eine hohe Qualität auf, nicht nur in der Produktion, auch in der Musik und den Texten. Das ganze bietet bei näherer Beschäftigungen durchaus Potenzial für philosophische Fragen und Szenarien die sich der Hörer bilden kann, ein Album das verfilmt gehört! Ein grandioses Album, das man sich definitiv anhören sollte.

Und in diesem Sinne, gehe ich weiter über die Rechte von Androiden sinnieren.

Über Roksi 528 Artikel
Roksana Helscher, Fotografin und Redakteurin. Seit 2016 bei Dark-Art dabei, ein Teil der Chefredaktion und das Mädchen für alles. Seit meinen ersten Konzertfotografie-Gehversuchen in 2011 bis heute unterwegs und versuche das Geschehen auf großen und kleinen Bühnen zu dokumentieren.

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