Release: 17.09.2021
Genre: Modern Melodic Metal
Spieldauer: 54 Minuten 39 Sekunden
Label: Dr. Music Records
Links:
Tracklist:
- Toast To The Devil
- The Longing
- Be
- My Eden
- Tear Me Down
- Love
- Faith
- Rave In Hell
- Antisocial
- Memories
- Extinction
Oversense ist eine Band aus Unterfranken, welche es seit mittlerweile neun Jahren gibt. Ich selbst habe erst letztes Jahr zum ersten mal von ihnen gehört, als ich das zweite Album von Snow White Blood in den Finger hatte, um das Review von Hope Springs Eternal zu schreiben, wo Danny, der Sänger von Oversense, mit Ulli ein Duett gesungen hat. Bisschen habe ich sie dann aus den Augen verloren, was auch am Mangel von Konzerten lag, um sie dann Mitte August auf dem Phungo meets Metal Up Your Life 2021 zu sehen und zu fotografieren. Mir war dunkel bewusst, dass es dieses Jahr ein neues Album gibt, aber ich wusste nicht ganz, wann es raus kommt. Nach einem sehr angenehmen Gespräch mit Danny und Marco (der Bassist), stellte ich fest, dass es erst noch raus kommt und ließ mir dann im Nachhinein die Promo zuschicken, um das Album genauer unter die Lupe zu nehmen. Live hat mir die Band schon mal sehr gefallen. Und das Empfinden setzte sich beim hören von Egomania auch fort. Ein ziemlich abwechslungsreiches und solides Werk, welches man gerne öfters hört.
Mit Toast to the Devil als erstes Lied fühle ich mich von den Gitarren an Sacred Reich erinnert. Guter Thrash mit allerdings besserem Gesang. Der Refrain allerdings ist dann melodiöser und verleitet richtig zum Bangen. Passt auch vom Titel gut zum Cover. Ein richtig guter Einstieg ins Album, gibt einem gleich Lust weiter zu hören. Und mit The Longing geht es dann auch gleich weiter in die epische Helloween like Richtung. Weiter in die melodische Richtung geht es mit Be, das erste Lied mit einer Gastsängerin. Hier ist es Herma Sick von der italienischen Band Sick N’ Beautiful. Ein weiteres mitreißendes Lied in welchem die zwei gut harmonieren und man richtig Lust hat die Haare schwingen zu lassen. Oder im Mangel derselbigen den Kopf zu nicken. Und all das mit positiv klingender Musik.
Düsterer wird es dann wieder mit Tear me down. Der Name alleine klingt schon düster, die Musik dazu ist sehr passend recht „einfach“, dunkel und harte Gitarren sowie düstere Musik vom Keyboard. Der Refrain ist auch entsprechend aggressiv. Wo es hier um die Doppelmoral von manchen Menschen geht, handelt Love, die dritte Single, um eine völlig aus den Ufern geratene Familiengeschichte aus der ein Psychopath geboren wurde. Es ist auch entsprechend düster und mit traurig machenden Momenten. Nach Love kommt das zweite Lied mit einem Gast. In dem Fall ist es Ulli Perhonen von Snow White Blood. Wie Danny und Ulli schon genial auf dem Album von Snow White Blood harmoniert haben, gelingt es ihnen hier auch. Faith ist, wie man es bei der Teilnahme von Ulli sich schon fast denken kann, eine Symphonic Metal Hymne wo sie auch wieder ihr ganzes Können zeigt, vom „normalen“ Gesang bis zum Opern Gesang.
Ich könnte jetzt noch weiter über die restlichen Lieder was lobendes schreiben, weil es irgendwie bei jedem passen würde. Aber dann würde ich die paar Überraschungen welche man noch hören kann vorweg nehmen. Die will ich euch selbst entdecken lassen. Auch wenn ich die Lyrics leider nicht vorliegen habe, um sie genauer zu analysieren, noch ein Wort zu den selbigen aus dem Promomaterial: Thematisch perfekt passend zum anhaltenden weltpolitischen Chaos, Fridays for Future und dem gegenwärtigen Social Media Wahnsinn nimmt es mit seinen elf Songs u. a. gesichtslose Fashion und Beauty Influencer ohne Sinn und Verstand aufs Korn. Anhand der Bilder, sowie der bisher zu sehenden Videos, kann man das allerdings nur unterschreiben. Es dürfte sich also durchaus lohnen auch einen Blick in selbige zu werfen, wenn man die CD vorliegen hat.
Das es erst das zweite Album von Oversense ist, zeigt wie talentiert die Band ist, da man überhaupt nicht auf die Idee kommen könnte, dass dies so ist. Ein durch und durch durchdachtes Album, mit einigen Abwechslungen, welches man als CD in seine Sammlung stellen sollte. Ich kann nur sagen, nach dem mich die Band live überzeugt hat, gelingt es ihr mit diesem Werk auch. Mehrfach hat es mich zum Bangen angeregt, etwas was nicht so oft passiert wenn ich Musik über Kopfhörer höre. Und um deren Einfallsreichtum zu bewundern kann man sich das Video zu Love anschauen, welches ihr gleich hier tun könnt.
Antworten