Review – Primaire/Helsang – ANTI

Erscheinungsdatum: 24.12.2020

Label: Vama Marga Productions

Genre: Black Metal

Spieldauer: 39:18

Tracklist:

  1. Primaire – Lost Roots 05:36  
  2. Primaire – Old Enemy 03:51  
  3. Primaire – Ave Pestilentia 05:12  
  4. Primaire – I See the World Through Dead Eyes 04:38
  5. Helsang – Heimdalls Ruf (Einleitung) 02:15     instrumental
  6. Helsang – Ragnarök 05:27  
  7. Helsang – Berzerker 05:56  
  8. Helsang – Midgards Verfall 06:23

Weblinks:

Primaire Facebook

Helsang Facebook

Heute bekamen wir eine Einsendung, die sich nicht nur auf eine Band bezieht, sondern gleich im Doppelpack anrollt. Ein Pakt gegen Alles wurde geschlossen und so stellen sich die Band „Primaire“ aus Augsburg gemeinsam mit dem hessischen Todesduo von „Helsang“ gegen die Welt, indem sie ihr gemeinsames neuestes Verbrechen „Anti“ präsentieren.

Den Anfang des geteilten Weltenhasses machen Primaire und starten mit dem Song „Lost Roots“ auch direkt zu dem durch, wofür sie stehen. Old School Black Metal der 90er Jahre und wie er einfach klingen muss. Ranzig, rustikal und voll in die Maske, beginnen die Süddeutschen Schwarzmetaller um Mastermind „Gestalt“ in bester Darkthrone Manier ihren Kriegszug gegen die Welt.

Wem dies schon gefallen hat, der sollte jetzt nicht ausschalten, denn mit „Old Enemey“ wird noch einmal eine Portion Geschwindigkeit obendrauf gepackt, ohne die punkige Attitüde zu verlieren, mit der skandinavische Teenager ihre Bewegung gegen Kirche, Gott und das Leben begannen, und durch die das ein oder andere CD Cover von in Flammen stehenden Kirchen entstand. Wenn dann noch die abgeranzten Vocals von „Isengrin“ darüber gekeift werden, fühlt man sich auch direkt in ein früheres Jahrzehnt versetzt.

Und nachdem die „alten Feinde“ gefallen sind und man eigentlich nichts mehr zu tun hätte auf seinem Rachefeldzug gegen die Menschen, holt man als Schwarzmetaller lieber sicherheitshalber noch einmal richtig aus und schwingt die Nagelkeule erneut, um nur noch verbrannte Asche zu hinterlassen. Das Ergebnis… „Ave Pestilentia“! Eine Epidemie, die wie schon 1999 die „Panzerdivision Marduk“ brachial, schnell und endlos brutal über die Welt hinwegfegt und allem menschlichen Leben ein Ende setzt.

Und nachdem alles Leben vernichtet wurde, und die Leichenberge der verwesenden Spezies sich türmen, kann man noch einmal alles betrachten und Revue passieren lassen, jedoch sieht man die Welt nur noch durch tote Augen. „I See the world through dead eyes“ liefert genau den passenden Soundtrack, der sich noch einmal zwischen Darkthrone und Gorgoroth bewegt und einen guten Ausklang für die Hälfte Hass von Primaire auf dieser Split CD darstellt.

Jedoch sollte man Hass nie blind und einseitig betrachten. Genau aus diesem Grund, holt man sich Rat bei guten Freunden und Freunden im Geiste. Und so folgen „Helsang“ dem Ruf Heimdalls, der als kleines instrumentales Zwischenstück kurz Luft holen lässt und einen guten Kontrast darstellt und zeigt, dass es gleich noch etwas anderes zu hören gibt.

„Ragnarök“ beginnt und der Jahreskreis ist geschlossen. Bereit für einen großen Neuanfang. Auf und voran fährt das Pagan/Black Metal Schiff dabei. Stumpf und eingängig, jedoch nicht ganz im gleichen Eiltempo wie bei Primaire. Aber in einem schönen Homerecording/Proberaumsoundgewand wie man es gerne aus der Underground Szene kennt.

Und wenn man sich genau all dies verinnigt hat, fällt es einem dann auch nicht mehr schwer, die „Berzerker“ auf ihrem Marsch zu begleiten. Männer mit Bärten, Äxten und gegröltem Kriegsgesang. Man spürt in jedem sich aufstellenden Haar die Wut, von der die Nordmannen getrieben werden.

Zum Schluss kommt dann noch einmal eine ruhigere Nummer. Mit „Midgards Verfall“ wird noch einmal ein Blick auf die Welt, die in Scherben liegt, geworfen. Währenddessen geht man in sich, um alles zu überdenken, bis die Band noch einmal dazu ausholt mit dem letzten Atemzug auch noch die letzte Kerze auszupusten, denn der letzte macht das Licht aus!

Anti ist eine Split CD, die in meinen Augen sehr gut darstellt, wofür der Black Metal Underground steht und wo er herkommt. Primaire alleine bietet schon eine schöne musikalische Reise zu den Ursprüngen dieser Subkultur und Helsang den Gegenpart, wohin er sich teils entwickelt hat und was bis heute stabil verankert ist. Nehmt euch als Schwarzmetaler auf jeden Fall die Zeit für solche Schmuckstücke, da man doch oft Sachen entdeckt, die einen positiv überraschen, trotz fester Strukturen.

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