Review: Spere – Eight – led to the beam

Release: 06.12.2024

Genre: Black Metal

Spieldauer: 41 Minuten, 33 Sekunden

Label: Northern Silence

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Tracklist:

  1. Kevalier (Intro) 01:08
  2. Kevalier 04:07
  3. Charburner 05:00
  4. Medikus 05:30
  5. Krier 04:34
  6. Nawigator 05:37
  7. Kombatant (Intro) 01:17
  8. Kombatant 04:09
  9. Bearer 04:43
  10. Krafter 05:28

 

Mit ihrem Debütalbum Eight – Led to the Beam haben sich Spere, das neu gegründete Projekt von Tempestas (Halphas) und Niklas (Horn), mit einem beeindruckenden Werk in der Black-Metal-Szene etabliert. Die beiden Musiker, die bereits bei Cross Vault gemeinsam musizieren, wagen hier einen kühnen Schritt in eine völlig eigene Interpretation des Genres. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus rhythmischer Intensität und atmosphärischer Tiefe haben sie ein Album geschaffen, das gleichermaßen bedrückend wie faszinierend ist.

Völlig unerwartet veröffentlichte die Band Anfang November ihre erste Single Kevalier, die sofort für Aufmerksamkeit sorgte und hohe Erwartungen weckte. Schon einen Monat später folgte das komplette Album, begleitet von viel Geheimniskrämerei darüber, wer hinter diesem Projekt steckt. Doch als schließlich bekannt wurde, dass es sich um zwei so talentierte Musiker handelt, war die Spannung groß – und Eight – Led to the Beam enttäuscht keineswegs.

Das Album erzählt die Geschichten von acht fiktiven Charakteren, die mit ihrem Platz in der Welt und ihrem unvermeidlichen Ende konfrontiert werden. Diese erzählerische Grundlage wird durch Spere’s dynamische, oft unerwartete Kompositionen zum Leben erweckt. Es ist ein Werk, das nicht nur musikalisch, sondern auch konzeptionell tief beeindruckt und eine düstere, mitreißende Klanglandschaft bietet.

Spere zeigt mit diesem Debüt, dass sie nicht nur bestehende Genregrenzen verschieben, sondern auch eine ganz eigene Handschrift entwickeln können. Für Fans von intensiver, atmosphärischer Musik ist Eight – Led to the Beam ein Pflichtprogramm – und ein Album, das sicherlich noch lange nachhallen wird.

Das Album startet mit der Single Kevalier, welcher noch ein Intro zugefügt wurde, welches passend startet und direkt an die Atmosphäre und das Riffing von Horn erinnert, jedoch die perfekte Atmosphäre vorweg schiebt, bevor es in die Vollen geht.

Diese Stimmung wird in Kevalier weitergeführt, das mit treibenden Riffs und einem klaren Midtempo-Rhythmus eine kraftvolle Eröffnung bietet. Der Song wirkt wie ein erster Einblick in die Welt, die Spere erschaffen haben – voller Dunkelheit und Mystik.

Der nächste Track, Charburner, ist ein aggressiveres Stück, geprägt von harschen Vocals und druckvollen Drums. Besonders die rhythmische Präzision und die schneidenden Gitarrenlinien hinterlassen einen bleibenden Eindruck.

In Medikus kehrt das Duo zu einem langsameren, doomigeren Tempo zurück. Der Song scheint in die inneren Kämpfe seines Protagonisten einzutauchen, wobei die dichten Gitarrenklänge eine erdrückende, fast kathartische Wirkung entfalten.

Krier gehört zweifellos zu den Höhepunkten des Albums. Die Kombination aus klaren, fast epischen Vocals und harschen Growls schafft eine dynamische Spannung, die durch das energiegeladene Schlagzeugspiel und melodische Gitarrenriffs verstärkt wird.

Der darauf folgende Track, Nawigator, erweitert das klangliche Spektrum des Albums mit einer Atmosphäre, die an kalte, nächtliche Landschaften erinnert. Die melodischen Gitarrenlinien scheinen die zerbrechliche Psyche der Figuren widerzuspiegeln.

Mit Kombatant (Intro) beginnt die zweite Hälfte des Albums. Diese kurze instrumentale Passage bereitet den Boden für Kombatant, einen der innigsten Songs des Albums. Hier zeigt sich die Fähigkeit von Spere, brutale Härte und melodische Nuancen in einem kraftvollen Gesamtbild zu vereinen.

Bearer besticht mit seinen epischen Momenten, in denen die klaren Vocals eine fast hymnische Qualität erreichen, die den Hörer in den Bann zieht.

Den Abschluss bildet Krafter, ein Stück, das die narrative und musikalische Reise des Albums mit einer fast zeremoniellen Intensität abrundet. Die Schichten aus Gitarren und die konstanten, marschartigen Drums vermitteln ein Gefühl des Endgültigen, als würden die Geschichten der acht Charaktere endgültig in der Dunkelheit verschwinden.

Die Produktion, gemixt und gemastert von Torsten Baus in den Sculpt Sound Studios, verleiht dem Album eine klare, aber raue Klangqualität, die perfekt zum thematischen Kern des Werks passt. Das Fehlen eines Bassinstruments wird geschickt durch das kreative Gitarrenspiel kompensiert, das eine Fülle von Klangfarben und Texturen bietet.

Eight – Led to the Beam ist mehr als nur ein Album – es ist ein künstlerisches Statement. Mit seiner Verbindung aus erzählerischer Tiefe und musikalischer Finesse hebt sich Spere deutlich ab. Für Fans von atmosphärischem Black Metal mit epischen und doomigen Elementen ist dieses Werk ein absolutes Muss. Es bietet eine dichte, emotionale Reise, die lange nachhallt.

 

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