Review: STELL/\RIS – Upside Down

Release: 15.04.2022

Genre: Modern Metal, Melodic Metalcore

Spieldauer: 16 Minuten 55 Sekunden

Label: Self-Released

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Tracklist:

  1. Echoes of the Past
  2. Hell-O
  3. Vicious Circle
  4. Reversal
  5. Scars

Stellaris - Upside Down - Cover

Dienstag Band der Woche, gestern der Bericht über das Konzert in Mörlenbach. Da fehlt, um das Trio komplett zu machen, nur noch das Review der Mitte April erschienen EP von STELL/\RIS mit dem Namen Upside Down. Nach drei Singles, Find Your Course, Dust of Future und dem genialen Mountain Soul, nun also eine EP. Normalerweise versuche ich ja nicht über jedes Lied etwas zu schreiben, wenn nun aber nur fünf Lieder da sind, geht es nicht anders, da sonst das Review etwas kurz wird. Nicht falsch verstehen, fünf Lieder für eine EP finde ich vollkommen ok. Zumal bei fast 17 Minuten sind das ungefähr dreieinhalb Minuten pro Lied. Da haben andere Bands viel kürzere Lieder gemacht.

Mit Echoes of the Past geht es auch gleich sehr spannend los. Zunächst gibt es gehörig auf die Ohren, mit Samples, sehr aggressivem Schlagzeug und prominentem Bass. Zunächst singt Nicol mit einer elektronisch veränderten Stimme und pustet einen dann mit ihren Screams an die nächste Wand, um dann beim Refrain wiederum einen mit ihrem Klargesang in andere Ebenen zu heben. Die Strophe bügelt einen dann aber wieder zu Boden, auf welchem man von ihrer Stimme wie am Anfang eingelullt wird um dann direkt wieder weggepustet zu werden. Wenn man es nicht besser wüsste, müsste man eigentlich davon ausgehen, dass hier eine Sängerin und eine Shouterin am Werke sind, so unterschiedlich sind die Stimmen. Das zeigt aber am Ende nur, was für eine Ausnahmesängerin Nicol ist. Aber auch der Rest der Band zeigt hier sein können. Langsame Parts, gepaart mit schnellen, und unterbrochen durch heftige Breakdowns. Ein absolut genialer Start in die EP. Im Band der Woche Beitrag kann man sich das dazugehörige Video anschauen.

Als nächstes kommt Hell-O. Die zweite Single und das zweite Video der EP. Ein Lied welches auf Spotify ein E für explicit hat. Auch wenn viele vermutlich den expliziten Text nicht unbedingt verstehen werden, dass Fucking Puppet ist nicht zu überhören. Hier liegt auch das härteste und kürzeste Lied der EP vor. Eine Ruhepause sucht man vergeblich. Zwar gibt es langsamere Parts, diese sind aber nicht weniger aggressiv. Während man in der Strophe auch eher zum Pogen animiert wird, ist der Refrain zum Headbangen gedacht. Man fühlt richtig, wie sich Nicol ihre ganze Wut von der Seele brüllt, zumal es hier keinen Klargesang gibt, sondern nur Growls und Screams.

Vicious Circle fängt gemächlicher an. Erst mal gemütliches Headbangen, begleitet von relativ seichter Gitarre, kaum Bass und Keyboards. Was sich aber direkt ändert, wenn die Screams einsetzen. Die Gitarre wird gleich eine Stufe aggressiver. Im Refrain hingegen kommen wieder die seichteren Töne raus, der Gesang ist auch melodiös und hat einen orientalischen Touch an sich. Ein Teufelskreis. Im Lied selbst geht es um Angst und Depressionen, welches vor allem im Refrain auch musikalisch sehr gut umgesetzt ist.

Das vierte Lied, Reversal, ist ein Lied, was ich ins Post-Hardcore einordnen würde. Düster und an Endzeit erinnernd. Wie schon bei Vicious Circle, gelingt STELL/\RIS hier sehr gut der Wechsel zwischen harten Riffs, gepaar mit Screams und ruhigeren Tönen und Klargesang. Der Abschluss gibt dem Lied dann noch mal eine ganz andere Richtung, belebt durch langsame Breakdowns. Ja, dass gibt es und klingt ziemlich genial.

Abgeschlossen wird die EP durch das Lied Scars. Am Namen kann man schon ahnen, dass es hier um Verletzung und Verlust geht. Was es den Gesang angeht, das genaue Gegenteil zu Hell-O, nur Klargesang. Auch wird Nicol teilweise nur von Keyboard begleitet, was die Trauer hervorhebt. Man kann das Lied sogar als Ballade bezeichnen. Wie Nicol es im Kurzinterview in Mörlenbach sagt, waren die Bekannten und Freunde überrascht von dem Lied und sehr berührt von den Lyrics. Wenn man sich auch die restlichen bisherigen Lieder von STELL/\RIS anhört, kann man auch zurecht überrascht sein. Ich finde aber, es zeigt eine gewisse Reife solch ein Lied in so einer Qualität zu machen. Deswegen habe ich auch das dazugehörige Video unter dem Beitrag verlinkt.

Was kann ich als Fazit sagen? Eigentlich bin ich kein großer Freund von EPs, da sie immer so kurz sind, wo Upside Down keine Ausnahme ist. Aber ich finde die Band hat so viel Potential, dass es sich lohnt die erste Scheibe zu besitzen. Ich sehe für die Band eine rosige Zukunft voraus, in welcher sie noch großes erreichen kann. Kaufen könnt ihr die CD natürlich auf einem ihrer Konzerte, auch wenn ihr dafür aktuell nach Tschechien müsstet oder ihr kauft sie euch, zusammen mit anderem Merch, auf deren Bandcamp Seite. Danach könnt ihr mir gerne sagen, was ihr von der EP haltet.

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