Review Tännebränne – Storm

Releasedatum: 02.04.2021

Label: Unknown

Genre: Swedish Experimental Progressive Death Blues

Spieldauer: 33:32 Minuten

Tracklist:

  1. Fall (04:26 min)
  2. Storm (03:38 min)
  3. Selen (04:58 min)
  4. Ordning (04:59 min)
  5. Änglamakerskan (04:37 min)
  6. Aktas, backas, tuktas (04:49 min)
  7. Ursinnes tider (06:03 min)

Weblinks:

https://tannebranne.bandcamp.com/album/storm

 

Tännebränne. Der Bandname klingt beim ersten Lesen erst mal schematisch nach skandinavischem Black Metal. Ob sich dieser Eindruck auch beim Hören bestätigt?

Die seit 2015 bestehende, noch relativ unbekannte Formation aus Stockholm hat 2021 mit „Storm“ ihr drittes full-length Album veröffentlicht und bezeichnet ihren Stil ganz bescheiden als Swedish Experimental Progressive Death Blues. Nehmen wir den Release doch mal genauer unter die Lupe:

 

Der Opener Fall startet mit einem trolligen Gitarrenriff, das nach kurzer Zeit unmittelbar in eine dramatisch, melodische Midtempo Post Black Metal Nummer mündet. Besonders hervorzuheben sind hier das Basssolo sowie die ausdrucksstarken, pointierten Shouts. Ein eindeutig explosiver Auftakt!

Das polyrhythmische Intro des Albumtiteltracks Storm erinnert latent an Meshuggah’s „Bleed“. Das Highlight ist der heroisch, klagende Gesang am Ende des Songs. Für die Wahl des Titeltracks wäre hier meiner Meinung nach ein anderes Stück mit einer eindringlicheren Hook vorteilhafter gewesen.

Weiter geht es mit Selen, der Song der für mich den größten Ohrwurmcharakter hat. Beginnend mit einem sehr einprägsamen, rhythmischen Beat und cleanen Vocals, fasst der Song eine sehr schöne groovende, melodische Eigendynamik, dem es auch nicht an Tempoparts mangelt. Hinzu kommt ein leicht subtiler, unverkennbar schwedischer Vibe in den Gitarrenleads.

Der nächste Titel Ordning ist der wohl experimentellste und zugleich melancholischste Song des Albums. Er setzt mit einem proggigen Riff an, einem verträumt, verspielten Vers und ein paar wenige aber dafür gezielt eingesetzte Blasts dürfen natürlich auch nicht fehlen. Der Höhepunkt von „Ordning“ ist definitiv das atmosphärische Gitarrensolo, das wirklich wunderschön und malerisch vorgetragen wurde. Zu betonen sind auch die gefühlvollen Vocals, die hier besonders zur Geltung kommen.

Änglamakerskan ist der erste von zwei Instrumentalsongs auf Storm, der mich leicht an den Flow von Amorphis‘ Elegy erinnert. Hier wurde wirklich alles richtig zugetragen was ein gutes Instrumental ausmacht. Definiert, durchdachte und epische Gitarren, rhythmische und versierte Drums. Dieser Song kann definitiv in einer Reihe von bekannten Prog Songs mithalten und liefert bei jedem neuen Hören neue spannende Facetten.

Der vorletzte Track Aktas, backas, tuktas besticht durch ein immer wiederkehrendes, hypnotisches Riff, das den doch eher rhythmusbasierten Song an den passenden Parts, auflockert. Die Vocals sind hier in einem markanten, ich nenne es mal Trollstil gehalten, was den Charakter absolut unterstreicht.

Mit Ursinnes tider endet Storm mit einem zweiten Instrumental, das meiner Meinung nach nicht so stark wie „Änglamakerskan“ arrangiert wurde und mich eher verleiten könnte, das Album vorzeitig zu beenden. An dieser Stelle hätte womöglich ein atmosphärisches Ende einen schönen Kontrast zum massiven Opener „Fall“ gegeben.

Fazit:

Tännebränne liefern mit Storm eine wirklich spannende, progressiv angehauchte Platte mit einer wahnsinnigen Dynamik ab. Das Album wirkt an keiner Stelle abgehoben oder musikalisch gewollt „anspruchsvoll“ arrangiert, so dass alle Songs ihren eigenen Flow besitzen aber doch einen gemeinsamen roten Faden besitzen. Besonders hervorzuheben ist hier noch der hochwertige Gesamtsound, der von Björn Sundling und Martin Petersson produziert wurde. Die Jungs verdienen definitiv ein paar Likes auf ihrer Facebook Seite!

Anspieltipps: Fall, Selen, Ordning, Änglamakerskan

 

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