Release: 25.02.2023
Genre: Blackened Technical Death Metal
Spieldauer: 46:44
Label: Unbekannt
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Tracklist:
- Nagana
- Eternal Cell Cycles
- HeLa
- Watching You Fade
- Tongue Eater
- Ghost Net
- Yrr
- Morbid Crown
Thy Gnosis ist eine frisch gegründete Death-Metal Band aus der Schweiz, welches sich für das Debut ihres ersten Albums freundlich und direkt an uns gewendet haben. Das erlebt man nicht so häufig in unseren Bereich und deshalb ist es mir ein wahres Vergnügen, diese freundliche Geste mit einem ebenso freundlichen Review zu erwidern.
Ihr erstes Album, Seroconversion, ist ein Paradebeispiel für einen modernen Death Metal mit Progressiv Einflüssen und einer technisch hochversierten Leistung von Seiten der Band. Diese Aussage möchte ich anhand der Tracks besser darlegen. Nagana, das erste Stück, hat in den ersten Sekunden einen Schlag von Black Metal an sich, welche gekonnt in den Bereich Death Metal driftet. Die Gitarrenriffs sind wunderbar um den Scream eingeflochten und schränken sich in ihren Wirkungen nicht ein. Dabei wechselt sich der Scream mit Growl ab und gegen Ende macht der Gesang Platz für die Instrumente. Eine wunderbare Entscheidung.
Wo Nagana richtig vor prescht, nimmt sich HeLa mehr Zeit und baut sich systematisch auf, bleibt aber im Tempo hinter dem ersten Stück. Die kratzigen Gesangeinlagen und die restlichen Instrumente wollen mit ihrer Harmonie einfach nicht aufhören. Die Highlights für die aufmerksamen Zuhörer sind hier die kurzen Clear-Vocals, welche einen großartigen Kontrast bilden, und den Gitarrenriffs im letzten Drittel, welche zum dahinschmelzen sind.
Die nächsten beiden Stücke, Watching You Fade und Tongue Eater, sind echte Death-Metal-Brecher, mit guten Ansätzen zum Nacken schütteln. Beide Stücke errichten regelrecht Klang-Gerüste, die mitten in den Raum einschlagen. Dabei möchte ich Tongue Eater besonders betonen. In diesen Stück findet sich viel Abwechslung zwischen dem brachialen und an Thrash-Metal erinnernde Instrumentenarbeit. Wiederholende Sprünge in zwei Richtungen, wo ich bei dem Track, auch nach wiederholendem Hören, viel Spaß habe.
Die nächsten drei Lieder, von Ghost Net zu Morbid Crown, entwickelt sich das Album zu einem Hybrid zwischen dem bisherigen Technical Death Metal und Progressiv Black Metal. Ghost Net bildet den Startschuss mit seinem erfrischend melodischen Ansatz, der sich wie ein sanfter Keil durch die Trackliste bewegt. Danach baut sich Yrr wieder systematisch auf, aber anders als HeLa nimmt das Lied an Tempo auf. Die Screams und Growls wechseln sich teilweise in rasenden Tempo und ist ein akustisches Gedicht. Dabei erinnert mich der Sound an Progressiv Black Metal, mit seinen klinischen, sehr exakten Klang. Und mit Morbid Crown findet sich ein ein würdiger Abschluss. Wie ein letztes Aufbäumen dröhnt der Track durch die Lautsprecher und die früheren Lieder fühlen sich dagegen wie ein Warm Up für Morbid Crown an. Hier finden sich die viel gepriesenen Aspekte wieder und hat mir sehr viel Spaß gemacht, beim aufmerksamen hören.
Jetzt kommen wir gemeinsam zum Fazit: Thy Gnosis liefert mit ihrem Debut Album Seroconversion eine gute Arbeit ab. Die Abwechslung in den Stilen, die guten Gitarrenriffs und die Weiterentwicklung am Ende gibt Pluspunkte. Nur sehr schade, einige positive Elemente sind sehr rar gesäht oder erscheinen nur in einmal im gesamten Album. Dadurch entgeht diesem ein gewisses Potential. Trotzdem sollten Fans von modernen Death Metal sich diese Band merken, die könnte Live noch spannend werden.
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