Review: Tristețe – Promo iunie ’22

Erscheinungsdatum: 28.10.2022

Label: Eigenproduktion

Genre: Dark/Depressive Metal
Spieldauer: 20:06

Tracklist:

  1. psihosomatică
  2. munecesc, iubesc, trăiesc în sectorul patru
  3. dezamăgire
  4. Fasswahn Heigersinn

Hinter der aus Würzburg stammenden Ein-Mann-Kapelle „Traurigkeit“ (rumänisch: Tristețe) verbirgt sich ein für mich nicht unbekannter Name. Michael Schneider, der auch bei Morgenröthe und Fantasma zugange ist, belebt mit der Promo-Scheibe promo iunie ’22 einen weiteren Auswuchs der unterfränkischen Schwarzmetallkunst.

Diesmal wohl mit stark depressiven Schwingungen, wie wir unverkennbar schon ab den ersten paar Sekunden mitbekommen werden.
Der erste Titel, psihosomatică (deutsch: Psychosomatik), startet recht zügig mit einer Melodie aus Klavier und Gitarre auf einem straighten Drumbeat bis sich plötzlich eine anklagende Stimme in die Komposition drängt und den Track sozusagen erst richtig eröffnet. Das Klavier weicht nun einem deutlich kräftigeren Schlagzeug und die Gitarren werden spürbar aggressiver. In Kombination mit stark emotionalem nahezu verzweifelt flehend dargebrachten Vocals stimmt uns der Song gut auf die Atmosphäre des Tonträgers ein.

Im zweiten Track, munecesc, iubesc, trăiesc în sectorul patru (deutsch: Arbeiten, Lieben, Leben in Sektor Vier), bleibt er der Stimmung und dem Gefühl der Eröffnungstracks treu und baut mit einer schönen Melodie auf der einen Seite, auf der anderen aber mit zusätzlichen Growls und einer Prise Chaos im Songwriting einen schönen Spannungsbogen ein.

Der dritte Track, dezamăgire (deutsch: Enttäuschung), kommt zuerst mit lockerem Gitarrenstrumming daher, das auf lockeren und zurückhaltenden Drums dargeboten wird, dazu führt der Artist einen schwer bis nicht verständlichen Monolog, der aber deutlich das Gefühl der Verzweiflung und Trauer vermittelt. Plötzlich zerreißt ein kurzer, schon fast manischer instrumentaler Ausbruch die aufkommende Ruhe bevor man den letzten Song startet.

Deutlich kräftiger und weniger klagend pocht man mit zu Beginn des letzten Stücks Fasswahn Heigersinn gegen die Schädelplatte des geneigten Hörers, bevor sich die Komposition wieder in die tiefen Depressionen fallen lässt und ihre emotionale Seite wieder hervorbringt. So erleben wir mit dem letzten Song der Scheibe ein Wechselbad aus Wut und Stärke auf der einen und Depression und Verzweiflung auf der anderen Seite.

Der Sound der Produktion ist stimmig und geht mit der Emotion die sie vermittelt einher, somit ist auch von handwerklicher Seite alles absolut im grünen Bereich. Wer stark emotionale Musik favorisiert, sollte hier unbedingt einmal ein Öhrchen riskieren.

Das Album könnt ihr auf der Bandcamp-Seite der Band kostenos herunterladen oder als CD käuflich erwerben.

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