Review: Unzucht – Rosenkreuzer
Erscheinungsdatum: 26.09.2013
Label: unCut
Genre: Dark Rock/Gothic Metal
Spieldauer: 57 Minuten 19 Sekunden
Tracklist:
- Rosenkreuzer
- Kind von Traurigkeit
- Triebwerk
- Nur die Ewigkeit
- Feuersturm
- Zwischen den Welten
- Das dunkle Tier
- Angst
- Der versuch zu Leben
- Der Untergang
- Entre dos Tierras
- Nymphonie
- Mit dir oder ohne dich
Mit ihrem Debütalbum „Todsünde 8“ haben Unzucht sich ihren festen Platz in der Gothic Szene erspielt, was mit ihrer einzigartigen Mischung aus NDH Sound und Industrial Rock anfangs kaum denkbar war und legen mit ihrem Nachfolgeralbum „Rosenkreuzer“ ein Jahr nach Release des Erstlingswerks einen nach!
Mit dem „Rosenkreuzer“ beginnt auch gleich das Gleichnamige Album, der Song reißt einen gleich ins Geschehen und zeigt direkt was Unzucht auszeichnet: treibende Beats mit viel Energie, eine starke und dominante Gitarre und der Zweistimmige Gesang von Daniel Schulz und De Clercq. Das Selbe kann man vom Energetischen Stück „Triebwerk“ auch sagen, nur das De Clercq hierbei den Hauptgesang übernimmt und Daniel Schulz den Refrain mit seiner hellen Stimme den Richtigen Kontrast verleiht, dabei bleibt besonders dieser hängen: „Sterben lohnt sich nicht, denn niemand rettet dich“, eine Aussage die so direkt kaum jemand in ein Lied verpackt. „Angst“ hingegen erinnert im Sound und den Beats sehr stark an das Vorgängeralbum „Todsünde 8“, welches ein wenig unpolierter und direkter war.
Doch dieses Album bringt einiges an Melancholie und Schwermütigkeit mit…
Zum Beispiel die bereits vorab veröffentlichte Single „Nur die Ewigkeit„. Das Lied schrieb Daniel nach dem Tod eines befreundeten Musikers. Das Lied wurde schnell zu einer Hymne an die Freunde, die von uns gegangen sind. Die besonders melodischen Basslinien und schwächeren Beats machen das Lied softer, trotzdem lässt sich Unzuchts Handschrift deutlich erkennen. Bei „Kind von Traurigkeit“ hingegen sind die Beats wieder präsenter, das Schlagzeug treibend, während der Gesangspassagen jedoch langsamer und leiser. Das Lied bringt eine unglaubliche Melancholie und Unverständnis rüber und erinnert wahrscheinlich den ein oder anderen an sich selbst.
„Nymphonie“ reiht sich ebenfalls zu den melancholischen Stücken des Albums und ist mit Abstand das ruhigste, aber auch atmosphärisch und an Schwermütigkeit kaum zu übertreffen.
Doch auch das ein oder andere Experiment muss sein. Unzucht covern einen spanischen Klassiker „Entre Dos Tierras„, ein Lied von Héroes Del Silencio. Ihre Version hat deutlich mehr wums und lädt zum mitgehen an. Der Sänger, Daniel Schulz ist Halbspanier und demnach der Sprache mächtig, was dem Lied durchaus zuspielt.
„Rosenkreuzer“ wirkt reifer und melancholischer als der Vorgänger „Todsünde 8„, der Grundton ist düsterer und das zeigt auch das Coverartwork, es ist und zerstört, und bildet einen riesigen Kontrast zu dem schlichten weißen Schwan auf klar weißen Hintergrund des Vorgängers. Wie eine Düsternis, die die reine Unschuld übermannt. Melodisch bieten die dreizehn Songs viel Abwechslung zwischen schnellen, und langsameren Passagen. Insgesamt ist das Album gut durchdacht. Unzucht setzen ihre Soundelemente bewusst ein und wissen wie ihr Sound am besten wirken kann. Ein auf und ab der Gefühle! Ein Würdiger Nachfolger der eine deutliche Weiterentwicklung zeigt und ohne groß den Stil zu ändern.
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