Review: Vera Lux – Aus dem Nichts

Review: Vera Lux – Aus dem Nichts

Veröffentlichungsdatum: 1. Mai 2020
Label: Housemaster Records
Genre: Folk-Metal
Spieldauer: 47 Minuten, 04 Sekunden 
Tracklist:
  1.  Aus dem Nichts
  2.  Meine Ketten
  3. Rattenfänger
  4. Labyrinth
  5.  Krieger
  6. Vampir
  7. Flammernmeer
  8. Bis aufs Blut
  9. Eiszeit
  10. Sturm
  11.  Aus der Asche

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„Das wahre Licht ist die Musik!“

2016 gegründet und Kennern der Folk Metal-Szene (oder auch unseren Lesern) sicherlich bereits lange bekannt: Vera Lux.  Die Nürnberger haben am 01. Mai 2020 ihr langerwartetes Debütalbum „Aus dem Nichts“ veröffentlicht, doch so komplett aus dem Nichts erschien das Ganze nicht.. Finanziert wurde das Album durch Crowdfunding im Herbst 2019 und erreichte den Wunschbetrag innerhalb kürzester Zeit! Seit Wochen sprechen Band wie Reliquiae, Dvalin, Brachmond, Krayenzeit, Fuchhsteufelswild, Haggefugg, Gossenpoeten und Corvidae eine klare Empfehlung für das Album aus und da nun das Album draußen  ist können wir endlich auch uns selbst ein Bild davon machen! Live hat die Band uns bereits auf ganzer Linie überzeugen können, das erste Musikvideo zu „König Aller Lügen„, das sich übrigens nicht auf dem Debütalbum befindet, war bereits vielversprechend, dementsprechend waren die Erwartungen nicht gerade niedrig. 

Ein Album mit dem Titeltrack einzuläuten ist naheliegend, so beginnt das Album „Aus dem Nichts“ mit eben Diesen. Das Lied ist ein Schlachtruf, eine gewisse Energie steckt darin und könnte so manchen mitreißen! Ein Musikvideo bestehend aus Live-Aufnahmen wurde bereits etwas mehr als ein Monat vor Albumrelease veröffentlicht. 

Mit „Meine Ketten“ werden dann direkt auch deutlich härtere Töne angeschlagen, eine dominante Gitarre und die Growls vom Arved (Dudelsack, Drehleier, Schalmei) lassen das Stück sich deutlich von den anderen Songs abheben. Dabei kann man nicht unbedingt behaupten, das die Stimmen von Inara und Arved immer harmonieren, in diesem Song zumindest nicht, doch macht die Verschiedenartigkeit einen gewissen Reiz aus.
Mit Rattenfänger, Labyrinth, Flammenmeer und Vampir haben wir auch einige sehr Folk-Instrument lastige Stücke, die stellenweise vom Dudelsack zu sehr übertönt werden, die alle sich trotzdem gut darin verstehen eine Geschichte zu erzählen was ein wenig an alte Stücke von Saltatio Mortis oder Schandmaul erinnert. Etwas das diese Stücke auch gemeinsam haben, ist ein sehr hohes Ohrwurmpotenzial!
Wo wir bei starken Texten sind, „Bis aufs Blut“ wäre wohl der perfekte Nachfolger zum Song „Krieger“ gewesen, der quasi eine Lebensgeschichte erzählt. Eine kraftvolle Hymne mit stimmig eingesetzten Dudelsackparts und einem sehr treibenden Schlagwerk, das Lust auf mehr davon macht! „Eiszeit“ bietet auf dem Album eine erfrischende Abwechslung, Textlich erinnert es leicht an Eisbrecher, was keineswegs schlecht ist, die Melodie ist dabei sehr ausgewogen zwischen rockigen Gitarrenriffs und akzentuiert eingesetzten Folk-Instrumenten. 
Sturm“ ist wohl eines der tanzbarsten Stücke des Albums, ein Lied das wohl versucht alle bereits auf dem Album gehörten Facetten zu vereinen, was er auch durchaus gut macht. 
Zu guter letzt steht „Aus der Asche„, ein energievolles Stück. Dazu erschien ein einfaches und doch stimmiges Musikvideo, das sich einfach auf das wesentliche konzentriert, ohne unnötigen Schnickschnack Stimmung schafft.

Fazit: Vera Lux erfinden mit „Aus dem Nichts“ das Rad nicht neu, beim besten Willen nicht. Als Erstlingswerk ist das Album durchaus gelungen, zeigt Potenzial der Band und ist definitiv aber ist noch weit davon entfernt perfekt zu sein, das muss es aber auch nicht. Leider hört man die Geige so gut wie gar nicht auf dem Album, wenn sie überhaupt vertreten ist und der Dudelsack bzw. die Schalmei dominiert den Folk-Klang oder manchmal ganze Songs. An manchen Stellen sitzt der Sound nicht perfekt, das Instrumental ist zu laut, übertönt fast den Gesang und der Gesang harmoniert nicht überall. Nichtsdestotrotz hat das Album seine Stärken auf textlicher Seite bewiesen, bietet einige nette Ohrwürmer z.B. Labyrinths Refrain hat durchaus Potenzial. 

Über Roksi 521 Artikel
Roksana Helscher, Fotografin und Redakteurin. Seit 2016 bei Dark-Art dabei, ein Teil der Chefredaktion und das Mädchen für alles. Seit meinen ersten Konzertfotografie-Gehversuchen in 2011 bis heute unterwegs und versuche das Geschehen auf großen und kleinen Bühnen zu dokumentieren.

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